Anders wäre es auch kaum zu erklären. Denn die Fakten liegen für jedermann ausgebreitet auf dem Tisch. Da reicht ein Blick auf eine der CDU-Webseiten oder eines der Wahlplakate. Merkel wirbt mit dem Slogan: „Für ein Deutschland, indem wir gut und gerne leben.“ Fast so, als wären die eine plus X Millionen Zuwanderer schon wahlberechtigt. Und ihre Partei erklärt es auf einer ihrer Webseiten so:
„Damit es unseren Kindern, Enkeln und uns selbst auch in Zukunft gut geht, wollen wir weiter dafür arbeiten, dass Deutschland ein erfolgreiches und sicheres Land bleibt. Dafür stellen wir die Weichen mit unserem Regierungsprogramm.“
Man will weiter daran arbeiten, damit es unseren Kindern und Enkeln und uns selbst … was braucht es eigentlich noch an offensichtlichem Widerspruch, um „Nein, Danke“ zu sagen? Klar, schön wäre eine realistische Möglichkeit, Partei zu nehmen für etwas, dass irgendeine Gewinnchance hätte. Aber neben der Einheitspartei GroKo ist da nichts. Das erklärt vielleicht auch den relativen Aufschwung der FDP. Denn wer die wählt, wählt zwar auch die ganz große Koalition (GaGroKo), aber nicht so direkt: Verlegenheitsstimme für Merkel.
Merkel alleine und Merkel mit Schulz liegen uneinholbar vorn. Dennoch scheut man das Risiko: Nicht ohne Grund gibt es keine Wahlplakate, welche die lächelnde Bundeskanzlerin zeigen neben Windkraftwerken, im EU-Parlament, vor der Börse, neben Volkswagen oder der Big-Point: als Selfie-Fotografie mit Zuwanderern oder als Trauzeugin der Ehe-für-alle. Die beiden verbliebenen Oppositionsparteien springen hier nicht an. Die Linke kann nicht, die AfD versteht es nicht. Dabei wäre es möglicherweise so einfach. Lasst doch diese immer gleichen langweiligen Wahlplakate weg. Auch diese neuen Bikini-Schönheiten der AfD wirken unglaubwürdig. Da ist es schon provokant für das neue Deutschland, wenn daneben Frauke Petry in Vaselin-Optik ihr Neugeborenes präsentiert. Schön anzusehen, tut nicht weh, ja, das Teufelchen trägt Prada, mehr aber auch nicht. Als Partei noch neu, auf Plakaten schon so alt wie die ältesten. Allein, die Botschaft ist unklar.
Der Wähler weiß es ja längst: Merkel und Co sind überpräsent. Warum also immer nur verzweifelt dagegenhalten? Mitmachen! Aber anders. Zeigen, wer Merkel wirklich ist. Unkommentiert. Einfach nur die Fotos auf Großplakaten. Bilder sprechen lassen. Kein Absender, nichts. Und damit eine Überpräsenz schaffen, eine Realität abbilden, die so verzweifelt verdrängt werden will. Gelabelt mit Sätzen wie diesen hier: „Für ein Deutschland, indem wir gut und gerne leben.“. Mehr Anti-Merkel geht ja eigentlich kaum. Im richtigen Kontext. Aber wer wären wir hier, würden wir wem auch immer Wahlkampfhilfe leisten? Zumal sowieso alle beratungsresistent sind.