Tichys Einblick
Wer jubelt, kehrt heim - oder?

Zehntausende Syrer jubeln über Assad-Sturz auf unseren Straßen

Bemerkenswert schnell gelang islamistischen Kämpfern der Sturz des Regimes Assad. Begleitet wurden die Nachrichten mit Bildern zigtausender in Rekordzeit mobilisierter jubelnden syrischen "Flüchtlingen" auf Straßen und Plätzen europäischer Städte. Wer aber an Merkels Worte erinnert, dass irgendwann auch mal Zeit für Heimkehr sei, wird massiv von Grünen gescholten. Von Richard Schmitt

Berlin, Deutschland: Oranienplatz, Kreuzberg: Syrer in Deutschland feiern den Sturz von Assad in Syrien

picture alliance / dts

Massenweise Jubelpostings auf X und Facebook, Kopfschütteln über die Innenminister: Die Bilder von zehntausenden syrischen Migranten, die bei uns in den europäischen Metropolen Berlin, Köln, Wien, Paris und London und vielen, vielen weiteren Städten den Sieg der Islamisten in ihrer Heimat und die Flucht des Langzeit-Diktators Baschar al-Assad bejubelten, sorgten für viele emotionale Reaktionen auf den Social-Media-Plattformen. Drei Fragen tauchten dabei immer wieder auf.

„Allahu Akbar“ – „Allah ist der Größte“ – dieser Jubel- und Schlachtruf der Muslime hallte am Sonntag laut durch die Innenstädte von Berlin oder Wien und übertönte die besinnliche Musik auf den Weihnachtsmärkten: Tausende Migranten aus Syrien feierten den Putsch gegen das Assad-Regime, den Sieg der „Rebellen“, also die Machtübernahme von Islamisten. Einer dieser Islamisten-Anführer ist etwa Abu Mohammad Al-Jolani, der sich neuerdings Ahmad Al-Sharaa nennt: Das US-Außenministerium hat im Jahr 2017 zehn Millionen Dollar Kopfgeld auf diesen Terroristen ausgesetzt. Nur sieben Jahre später sei er nun ein Befreier, dem auch in Berlin, Köln, Dortmund, Essen und Wien applaudiert wird.

— Frank Schneider (@chefreporterNRW) December 8, 2024

Auf den Social-Media-Plattformen werden die Bilder und Videos von den Jubelzügen der syrischen Migranten aufgebracht diskutiert, viele User sprechen dabei offen über ihre Sorgen. Drei Fragen tauchen in den Postings dazu immer wieder auf:

Im noch immer überwiegend katholischen Österreich sorgte der Massenaufmarsch der Muslime auch deshalb für Verärgerung, weil er am Feiertag zu Ehren von Mariä Empfängnis stattfand und damit Gläubige in den Wiener Kirchen sowie die Besucher der zahlreichen Weihnachtsmärkte verunsichert wurden.

Die Polizeiführung und Österreichs Innenminister werden aber aus noch einem weiteren Grund hart kritisiert: So brachte die österreichische Exekutive erst vor zwei Wochen Wasserwerfer und Diensthundestaffeln gegen 2000 regierungskritische Demonstranten auf dem Heldenplatz in Stellung, zahlreiche Demo-Teilnehmer wurden von Polizei-Sondereinheiten stundenlang eingekesselt, obwohl sie sich absolut friedlich verhalten haben.

Jetzt, an diesem Sonntag, ließ Wiens Polizeiführung 30.000 Syrer die Hauptverkehrsadern der Innenstadt blockieren, es kamen weder Wasserwerfer noch Polizeihunde. Und die Demonstration der Migranten wurde nicht einmal dann aufgelöst, als direkt vor dem Parlament an der Ringstraße Schüsse aus Schreckschuss-Waffen abgefeuert worden sind.

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