Tichys Einblick
Makabres Schauspiel um Shiri Bibas

Stolz auf Terrorfinanzierung: Baerbock und Scholz heucheln Anteilnahme

Dummheit und Heuchelei: Deutsche Politiker demonstrieren eine erschreckende Teilnahmslosigkeit angesichts des Schicksals der israelischen Geiseln – deren Martyrium sie indirekt und fahrlässig mitfinanziert haben.

IMAGO / dts Nachrichtenagentur

Die sterblichen Überreste Shiri Bibas’ sind zurück in Israel. Das makabre Spiel der Hamas um die zweifache Mutter, die am 7. Oktober 2023 mit ihren Kindern in den Gazastreifen entführt worden war, ist eine neue Variante der Psychofolter, die die Islamisten seit dem Massaker an den bangenden Angehörigen, aber auch kollektiv am israelischen Volk und an allen, die Anteil an dem Schicksal der Entführten nehmen, verüben.

Nachdem die Übergabe der Leichen der Kinder Kfir und Ariel Bibas, ihrer Mutter und des ebenfalls ermordeten Oded Lifshitz von den Palästinensern wie ein Volksfest mit Musik und Jubel begangen worden war, zeigte sich während des Identifikationsprozesses, dass es sich bei der Toten nicht um Shiri Bibas handelte: Die Hamas hatte eine bislang unidentifizierte Verstorbene als Shiri ausgeben wollen.

Als Israel deren Herausgabe forderte, behaupteten die Islamisten, diese sei bei einem israelischen Luftschlag ums Leben gekommen, in Stücke gerissen worden und unter Trümmern verschollen – ein Lügengebäude, und, wie so gut wie jegliche Angaben, die aus dem Gazastreifen zu uns dringen, reine Desinformation, wie sich nun herausstellte. Denn am Freitag tauchte der Leichnam Shiri Bibas’ dann doch auf und wurde dem Roten Kreuz übergeben. Die Identifikation ist mittlerweile abgeschlossen, und damit offiziell, was kaum noch jemand bezweifelte.

Ob der Leichnam zunächst unauffindbar war, und die Terroristen dies vertuschen wollten, oder ob es sich um ein schäbiges Manöver handelt, um die Qualen der Angehörigen zu verlängern, wird wohl ungeklärt bleiben. Gemessen am bisherigen Vorgehen der Hamas ist beides im Rahmen des Möglichen. Die Geisel Daniella Gilboa etwa war dazu gezwungen worden, als „Leiche“ zu posieren, um der Öffentlichkeit ihren Tod vorzutäuschen – die zwanzigjährige Israelin ist mittlerweile freigekommen. Unsicherheit aufrechterhalten, die Zermürbung weit über das erträgliche Maß hinaus weitertreiben: Wo man meint, dass die Grenze der Bosheit erreicht sei, schaffen es die Terroristen, immer noch einen Schritt weiterzugehen. Man denke nur an die unendliche Grausamkeit, bei der ebenfalls öffentlich inszenierten Übergabe Eli Sharabis diesen auf der Tribüne sagen zu lassen, dass er sich auf das Wiedersehen mit seiner Frau und seinen Kindern freue – während die Zeugen dieses Schauspiels vor Ort und an den Bildschirmen bereits wussten, dass diese ermordet worden waren. Der unrühmliche Höhepunkt einer Barbarei, die sich nicht mehr in Worte fassen lässt, und nichts als Ekel hervorruft.

Dämonisch anmutender Sadismus: mindestens fahrlässig mitfinanziert durch deutsches Steuergeld. Das ist die beschämende Dimension dieser Verbrechen – die deutsche Regierung hat sich in zweifacher Weise zum Mittäter gemacht. Materiell durch die Hilfsleistungen an die Palästinenser – fast eine Milliarde innerhalb der letzen zwei Jahre –, aber auch in Form von geistiger Brandstiftung und ideologischer Schützenhilfe: Anstatt die Fake-News der Hamas als solche zu entlarven, schenkte sie durchsichtigster palästinensischer Propaganda Glauben, und verlieh dieser durch das Festhalten an den Zahlungen Glaubwürdigkeit.

Ganz typisch für SPD und Grüne ist die schizophrene Art und Weise, in der Zusammenhänge geleugnet und unmittelbar miteinander verbundene Phänomene so behandelt werden, als hätte eines mit dem anderen nichts zu tun: So kondolieren Annalena Baerbock und Olaf Scholz, als träfe sie keine Mitschuld am Tod der Geiseln: „Vier Särge, auf einer Bühne vorgeführt – Bilder, die kaum zu ertragen sind. Bis zum Schluss sind die Geisel-Familien dem grenzenlosen Hamas-Terror ausgesetzt. Meine Gedanken sind bei ihnen. Hoffentlich können sie um ihre Liebsten nun bald trauern und sie würdevoll bestatten“, erdreistet sich Annalena Baerbock auf X zu posten.

Wer aber hat diesen „grenzenlosen Hamas-Terror“ mitfinanziert? Sie selbst. Und sie brüstet sich sogar damit, an den Zahlungen an die UNRWA festgehalten zu haben, die Organisation, deren Lehrer nicht nur Generationen von palästinensischen Kindern fanatisieren und zum Judenhass erziehen, sondern deren Mitarbeiter teils aktiv den Terror unterstützt haben; deren Arbeit überdies natürlich an anderen Stellen Ressourcen freisetzt, die dann eben für Terror eingesetzt werden. Sie wäre eher zurückgetreten, als die Hilfen einzustellen, verkündete Baerbock stolz auf einer Wahlkampfveranstaltung.

Wie viel Leid hätte verhindert werden können, wenn Baerbock das Geld, mit dem sie die Palästinenser bedacht hat, als Druckmittel eingesetzt hätte, um die Geiseln freizubekommen – früher, und mit weniger schmerzhaften Zugeständnissen Israels, das zahlreiche Mörder und Terroristen freilassen musste, teils, um sie, wie im Fall der Familie Bibas, gegen Tote einzutauschen?

Dieses Verhalten kann man nicht einmal mehr als Heuchelei bezeichnen: Es handelt sich um bodenlose Schamlosigkeit, um gefährliche, tödliche Dummheit.

Dem Kondolenzgebaren des Noch-Kanzlers Olaf Scholz setzen wenigstens die Community Notes auf X kalte Zahlen entgegen: „913 Millionen Euro flossen in den vergangenen zwei Jahren aus Deutschland an die Palästinenser. Ein großer Teil davon ging an das Hilfswerk UNRWA, das viele Verbindungen zu den Hamas-Terroristen hat. Deutschland finanziert somit zumindest indirekt die Terroristen der Hamas“, stellen sie fest.

Deutschland hat sich in erheblichem Maße mitschuldig gemacht am Tod von Shiri Bibas und ihren Kindern Ariel und Kfir. Gerade einmal vier Jahre bzw. neun Monate alt waren die Kinder zum Zeitpunkt ihrer Entführung; mit bloßen Händen wurden sie umgebracht, lautet der Befund des israelischen Militärs:

Die Nachfahren von Holocaustüberlebenden, die über eine Großmutter mütterlicherseits auch die deutsche Staatsbürgerschaft innehaben sollen, wurden vom deutschen Staat ihren Mördern überlassen. Nichts könnte die Rede von der deutschen Staatsräson derart beredt Lügen strafen.

Nicht nur die Regierung, auch der Bundespräsident ziert sich nicht, den Opfern ins Gesicht zu lügen. Dem Witwer Yarden Bibas schreibt er, dass Deutschland an seiner Seite und an der Seite Israels stehe, die „abscheuliche Gewalt“ der Hamas verurteile und sich weiter „mit ganzer Kraft für die Freilassung aller in den Händen der Hamas verbliebenen Geiseln“ einsetze: ein Schlag in die Magengrube, Teilnahmslosigkeit pur. Trauerbeflaggung anzuordnen, dafür reicht die Anteilnahme nicht.

Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr: Israel und die Weltöffentlichkeit können jetzt gewiss sein, dass jeder Kranz, der zum Gedenken an Holocaustopfer niedergelegt wird, purer Hohn ist, jedes „Nie wieder“ ein reines Lippenbekenntnis.

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