Wetten, dass ….! Wetten, dass die Weihnachtsansprache 2023 des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier die erste dieser Ansprachen ist, die mit KI (Künstlicher Intelligenz) bzw. ChatGPT (GenerativePre-trainedTransformer) generiert wurde!? Es ist dies übrigens – puh! – die siebte Weihnachtsansprache von Steinmeier; drei stehen uns noch bevor, ehe er Anfang 2027 nicht wiedergewählt werden kann.
Weihnachtsansprache mittels KI und ChatGPT – das ist ganz einfach, kann mittlerweile nicht nur (fast) jeder Abiturient: Man gibt ein paar Begriffe ein, und schon ist eine Rede fertig: „Demokratie, Demokraten, Grundgesetz, Mut, Miteinander, Zusammenrücken, Dank, keine einfachen Antworten, gegen Wut und Verachtung, Hoffnung, friedliche Welt, Ukraine, Israel, Hamas …“ Auch der dazu passende präsidiale Singsang samt Bild kann mit KI generiert werden.
Wir haben uns die Rede vorab schon mal angetan und außerhalb von ChatGPT – ganz unfrisiert – acht der generierten „Gedanken“ weitergesponnen bzw. „hinterfragt“, wie man kirchentagsdeutsch sagt.
1. Steinmeier meint, die Welt habe sich 2023 „von ihrer dunklen Seite gezeigt“. Dabei war Steinmeier als Außenminister, Vizekanzler und zuletzt als Staatsoberhaupt über Jahre hinweg derjenige, der die heraufziehenden dunklen Seiten sehr aktiv nicht sehen wollte, weder die aggressive russische Expansionspolitik noch die brutale Politik der iranischen Mullahs gegen das eigene Volk und gegen Israel. Da kann man Steinmeier dann doch folgen, wenn er sagt: „Ich verstehe, dass es manchmal einfach zu viel wird. Dass man am liebsten vor der Wirklichkeit in Deckung gehen möchte.“
2. Steinmeiers Dank für das Geleistete gilt neben der Bundeswehr und den Kliniken der Feuerwehr und der Polizei. Hier wäre es ja mal eines Halbsatzes wert gewesen, gerade die zermürbende Arbeit der beiden letzteren auch in Zusammenhang mit denen zu bringen, die randalieren und blockieren: die Silvester- und Schwimmbadchaoten und die Klimakleber.
3. Steinmeier warnt davon, sich von der Demokratie abzuwenden. Ja bitte, welches Verständnis von Demokratie meint er denn? Das Verständnis der aus dem Boden schießenden Meldestellen (Denunziationsstellen), das Verständnis der zahllosen, linksschrägen und bestens alimentierten „Demokratieförder“-Programme, die Vetternwirtschaft in Ministerien und Öffentlich-Rechtlichen, die Personalpolitik einer Nancy Faeser, die Verramschung des deutschen Passes, das Demokratieverständnis des Herrn Haldenwang, das Demokratieverständnis der Parteiausschlüsse, die Erinnerungslücken eines Kanzlers, diverse Hau-Ruck-Gesetzgebungsverfahren …
4. Steinmeier sagt: „Ja, es ist berechtigt, von den politisch Verantwortlichen zu erwarten, dass sie um den richtigen Weg ringen, aber auch, dass sie Antworten geben, die uns als Land weiterhelfen“. Aber was tut Steinmeier? Er adelt Demokratieverächter, Nichtstuer und Querschläger mit höchsten deutschen Orden. Darunter eine Damals-Kanzlerin Merkel, die schon auch mal per Anruf aus dem fernen Südafrika die völlig korrekte Wahl eines Thüringer Ministerpräsidenten umdrehte. Darunter die Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, in dem es im Ahrtal auch 30 Monate nach der todbringenden Flut an vielen Stellen immer noch so aussieht wie im Juli 2021. Während eine Außenministerin Baerbock und eine Entwicklungsministerin Schulze weltweit Abermillionen Euro verteilen. Darunter Thüringens Ministerpräsidenten, der seit 2020 eine Minderheitsregierung führt und sein damaliges Versprechen, alsbald Neuwahlen anzustreben, rasch auf Eis gelegt hat. Darunter eine Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, die eine von Gazprom gesteuerte Stiftung auf illegaler Basis betrieben ließ.
5. Steinmeier sagt: „Die Bürger dürften erwarten, dass Demokraten zusammenarbeiten.“ Auch hier wäre nach Steinmeiers Definition zu fragen, wen er als „Demokraten“ sieht. Implizit grenzt Steinmeier – je nach Region – zwanzig bis über dreißig Prozent der Bürger aus, denen er unterstellt, sie würden Parteien folgen, die „so tun, als gäbe es immer die eine einfache Antwort auf die Fragen der Zukunft.“ Dass eine junge Partei seit sechs Jahren im Bundestag und in 15 Landtagen sitzt und nach wie vor bei der Besetzung von Parlamentsämtern ausgegrenzt wird, dass deren Wähler (es geht um ein Fünftel bis ein Drittel des Volkes) wie Un-Demokraten behandelt werden, ficht das Staatsoberhaupt nicht an.
6. Steinmeier meint, „alle Menschen“ müssten in den Blick genommen werden, »egal wo und wie sie leben: ob in der Stadt oder auf dem Land, ob sie jung sind oder alt, ob sie zugewandert sind oder schon immer hier leben.« Und: »Weiter kommen wir immer nur gemeinsam, und nicht, wenn jeder sich in seine Lebenswelt zurückzieht.« Warum bringt es Steinmeier nicht wenigstens einmal über die Lippen zu sagen, dass Integration nicht nur eine Bringschuld der (Noch-)Mehrheitsgesellschaft, sondern zuerst einmal eine Bringschuld der Zugewanderten ist. Und dass es keine Parallelgesellschaften, noch dazu mit eigenen Rechtssystemen und „Friedensrichtern“, geben kann.
7. Steinmeier meint, er habe keinen Satz 2023 so oft gehört wie diesen: „Ich schaue mir keine Nachrichten mehr an.“ Viele Menschen hätten ihm von dem Bedürfnis erzählt, abzuschalten statt die bedrückende Weltlage an sich heranzulassen. Naja, das hat in den wenigsten Fällen damit zu tun, dass die Leute die Lage in der Welt und in Deutschland ausblenden wollten, sondern dass sie es satthaben, wie sie von den Öffentlich-Rechtlichen indoktriniert werden.
8. Und dann der ultimative Knüller: „Machen wir uns doch öfter bewusst: Deutschland ist und bleibt ein gutes Land.“ Steinmeier sagt „ist“, er hätte ehrlicherweise sagen sollen: „war!“ Aber da hat ChatGPT wohl auf eine alte Rede Steinmeiers zurückgegriffen. Am 3. Oktober 2020 hatte er gesagt: “Wir leben im besten Deutschland, das es jemals gegeben hat.” Einige mutige Zeitungen haben die Vorabmeldung über Steinmeiers Weihnachtsrede 2023 jetzt schon kommentieren lassen. Wir geben nachfolgend ein paar Lesereinträge zum Satz „Deutschland ist und bleibt ein gutes Land“ wieder: „Aber wohl nicht für den steuerpflichtigen Arbeitnehmer … Am ehesten passt diese Aussage auf die Profiteure des adipösen Sozialstaates … leistungsfeindlich für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, heruntergewirtschaftet, industriefeindlich, fördert Arbeitsunwillige … Stimmt, für die, die Hände aufhalten … Das Volk fährt an die Tankstelle und in den Supermarkt und sieht die Errungenschaften ….“
Wer sich die Rede immer noch antun will: Sie wird am 1. Weihnachtsfeiertag nach den Hauptnachrichten im ZDF (19.08 Uhr) und in der ARD (20.10 Uhr) ausgestrahlt. Und dann atmen wir sechs Tage durch, denn dann müssen wir in Deckung gegen vor der Silvesteransprache des Kanzlers.