Wollte man Befunde, Diagnosen, „Gut“-Achten und dergleichen über den Zustand dieses Landes schreiben, müsste man mehrteilige Handbücher verfassen. Symptome über Symptome, Syndrome über Syndrome fallen einem ein. TE ist tagtäglich voll davon.
Einfacher und weniger voluminös ist es, wenn man aufgefordert wird, den Zustand der politischen „Elite“ Deutschlands namentlich zu benennen. So manche Namen fallen einem parteiübergreifend ein. Über all diesen Namen aber schwebt ein Name: Frank-Walter Steinmeier (SPD mit ruhender Mitgliedschaft).
Nun hätte der „Amtierende“ im Bellevue „Residierende“ anlässlich des 32. Tages der Deutschen Einheit wieder einmal die Gelegenheit gehabt, eindringlich und präsidial zum Volk, das ihn in Deutschland ja nicht wählen darf, zu sprechen. War auch besser so. Denn wenn sich Steinmeier zur Deutschen Einheit äußerte, fiel ihm ja in seiner Sozen-Engstirnigkeit nicht einmal der Name Helmut Kohls ein.
Wir bräuchten ein Staatsoberhaupt, das darauf verzichtet, den iranischen Mullahs 2019 (wie geschehen) zum 40. Jahrestag der islamistischen Revolution „herzliche Glückwünsche (…) auch im Namen meiner Landsleute“ zu übermitteln. Welche Landsleute er damit meinte, wissen wir nicht, wahrscheinlich die Claudia Roths, Heiko Maas’ usw. Wir behaupten ja nicht, dass ein deutscher Bundespräsident mit schuld daran ist, wenn die Mullahs Frauen unterdrücken und niederknüppeln, so dass sie dabei zu Tode kommen, aber die bundesdeutsche Flagge für demokratische Rechte könnte man auch gegenüber Teheran deutlich höher halten.
Noch einmal: Steinmeier gratulierte 2019 einem Regime, das Christen verfolgt, in dem Ehebrecherinnen gesteinigt und Homosexuelle an Baukränen aufgehängt werden. 2020 sollte so etwas vermieden werden, meinte man im Bellevue. Am 7. Februar 2020 entschied Steinmeier: Wir schicken nichts. Doch in der Kommunikation gab es einen Knoten. Ein Glückwunschtelegramm ging trotzdem nach Teheran.
Charisma einer Büroklammer
Aufgefallen ist Steinmeier als Außenminister nicht, allenfalls peinlich. Als es 2015/2016 um die Anerkennung des Völkermords an den Armeniern (1915–1923) durch den Bundestag ging, kniff Steinmeier – wie auch Merkel. Man wollte Erdogan und Co nicht verärgern. Steinmeier meinte, eine solche Anerkennung relativiere den Holocaust. Kurz vor der Abstimmung im Bundestag über die Armenien-Resolution am 2. Juni 2016 kündigten Steinmeier und Merkel an, sie würden der Abstimmung fernbleiben. Das sind Helden!
Steinmeier konnte nie aus seiner Haut. Im August 2018 bewarb er als Bundespräsident ein Konzert in Chemnitz, bei dem linksradikale Bands auftraten, die eine „Messerklinge in die Journalistenfresse“ rammen wollten. Als „deutsche“, türkisch-stämmige Fußballnationalspieler dem türkischen Präsidenten Erdoğan ihre Aufwartung machten, gab es immerhin Kritik seitens des Deutschen Fußballbundes und des „grünen“ türkischstämmigen Cem Özdemir. Fünf Tage später allerdings empfing Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die beiden Fußballer. Am 6. Juni 2018 erklärte Steinmeier, er habe die Fotos der beiden deutschen Nationalspieler kritisch gesehen und sich zunächst gefragt, ob die beiden überrumpelt gewesen seien. Dies habe ihn „ratlos“ gemacht. Präsident Ratlos? – Nein: „Präsident Peinlich“ wurde Steinmeier auf TE aufgrund solcher absoluten und wiederholten Missgriffe genannt.
Reicht es? Nein! Im März 2022 erklärt er die RAF-Mitbegründerin und Terroristin Gudrun Ensslin zur „großen Frau der Weltgeschichte“ (TE berichtete). Zum 150. Jahrestag der Gründung des Deutschen Reiches aber fällt ihm rein gar nichts ein. Der Herr Präsident besteht einfach nur aus schalen politischen und historischen Korrektheiten.
Die BILD-Zeitung hat es zumindest aktuell auf den Punkt gebracht. was TE zu Steinmeier bereits seit vielen Jahren schreibt. Am Ende resümiert der BILD-Kommentator dann endlich auch: Im Bellevue sitze der Falsche. In Achtung vor dem Amt (!) des Bundespräsidenten nehmen wir mal an, dass der Kommentator im Wort „Falsche“ in der Reihenfolge nicht die Buchstaben a und l durcheinandergebracht hat.