Glücksspiel ist böse. Glücksspiel muss verboten werden. Allerdings unterliegen die Menschen dem Trieb des Spiels und suchen sich ihren Weg zum Glückspiel – ob verboten oder nicht. Das ist die Argumenation, mit der die Bundesrepublik Glücksspiel zum größten Teil verstaatlicht hat. Deswegen gibt es in den Bundesländern Toto- und Lottogesellschaften, die für ein reguliertes Angebot sorgen.
Rheinland-Pfalz beschäftigt in seiner Lottogesellschaft nur einen Geschäftsführer. Das nur ein Viertel so große Saarland braucht zwei. Der andere Posten ist Eigentum der SPD, aktuell verwaltet es der ehemalige Fraktionschef Stefan Pauluhn. Das strukturschwache Land versorgt immer Vertreter beider großen Parteien – mit der Aufgabe, das Glücksspiel zu regulieren.
Die Höhe des Einkommens als Geschäftsführer im Saartoto ist nicht bekannt. Das Handelsblatt hat die Einkünfte im Jahr 2016 recherchiert. Damals lag die Spanne zwischen 170.000 Euro in Bremen und 323.000 Euro Jahresgehalt in Nordrhein-Westfalen – also eine bessere Unkostenerstattung. Eigentlich. Das Saarland hat deswegen auch Geld gespart und auf eine Ausschreibung dieses Fast-Ehrenamts verzichtet.
Laut Saarländischem Rundfunk hat Jacoby zum Abschied gesagt: „Die Umsatzzahlen konnten nicht nur gehalten, sondern gesteigert werden. Und in dem Maße, in dem wir unseren Umsatz steigern, profitiert davon das ganze Land.“ Wobei es letztlich drum geht, Glücksspiel einzuschränken und nicht davon zu profitieren. Deswegen kündigt auch Strobel an, sein wichtigstes Ziel sei für Saartoto „die Finanzierung aufrechtzuerhalten“ – eigentlich im Kampf gegen das Glücksspiel.