Tichys Einblick
Besorgniserregend

Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben

Die Grünen offenbaren immer mehr ihren totalitären Charakter. Aktuell ist es Robert Habeck, der sich mit seinen eigenen Aussagen und Handlungen selbst beschädigt, indem er unverhohlen damit droht, soziale Medien durch grüne Parteifreunde regulieren zu lassen, und indem er die Staatsmacht gegen kritische Bürger in Stellung bringt.

Screenprint: ARD/Bericht aus Berlin

Man könnte spotten, der erste Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas in Deutschland liegt hinter uns und die Genossen haben beschlossen, die Macht zu verteidigen und auszubauen. Allerdings – und das war nicht chinesisch – musste noch der Ton spezieller Infantilität hinzukommen von Leuten, die beschlossen haben, nie die Pubertät aufzugeben. Zu neuen Vorsitzenden wurden ein Felix Banaszak von den Linken in der Partei und Habecks Vertraute Franziska Brantner vom Team Robert zu neuen Parteivorsitzenden gewählt. Jeder Delegierter wusste, dass es ernst werden würde und die Umfragen für die Grünen nicht gut stehen, also unterließ man alle kontroverse Diskussion und übte sich als stalinistische Kaderpartei in Einigkeit und Geschlossenheit in der Kleidung und im Jargon unserer Zeit.

Wie beim Kindergeburtstag wollten sich alle ganz furchtbar lieb haben. Böse war nur die Welt, die da draußen. Die finsteren Mächte, deren finsterste von allen die Wirklichkeit ist, die verstockt so gar nicht nach Roberts Pfeife tanzen will, auch nicht nach Brantners Schalmei. Die behauptete doch allen Ernstes, dass die Grünen den Strom „sauber“ gemacht hätten. Dass aufgrund grünen Windradwahns der Strom in Deutschland unsicher wird, wir Kohlekraftwerke auch deshalb länger am Netz halten, weil die Grünen die AKWs abgeschaltet haben, und wir in den von Putin erzeugten Dunkelflauten teuren Atomstrom aus Frankreich und Tschechien kaufen, hätte eine hochbezahlte Staatsekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, was Franziska Brantner ist, eigentlich wissen müsste. Okay, aber da ist sie ja wieder, die von den Grünen gehasste Wirklichkeit. Brantner will den Ausbau Erneuerbarer Energien vorantreiben und zugleich die Energiepreise senken. Wie gesagt die Wirklichkeit ist nur eine rechte Verschwörung, Mathematik wird überschätzt und Physik kommt einer Delegitimierung des Staates gleich. Oder wie Franziska Brantner an anderer Stelle schon einmal äußerte: „Wir leben in Deutschland in einer Demokratie, wo jeder Staatsbürger und jede Staatsbürgerin die Möglichkeit besitzt als Repräsentant der Bevölkerung in den Deutschen Bundestag gewählt zu werden. Und das unabhängig vom Bildungsgrad, ethnischer Herkunft oder, ob er oder sie lesen und schreiben kann.“

Inhalte sind bei den Grünen nicht wichtig, sie wiederholen solange ihre Phrasen, bis sie ihre psychedelische Wirkung entfalten.

Um alles, was sich die Grünen auf ihrem ewigen Kindergeburtstag so wünschen, zu finanzieren, müssen horrende Schulden aufgenommen werden. Habeck hatte ja schon früher einmal gesagt, dass das ja nur Geld sei. Und da die Grünen ein besonderes Verhältnis zur Ehrlichkeit haben, wollen die Grünen die Schuldenbremse ja auch nicht abschaffen, sie nennen das lieber „reformieren“, was wahrscheinlich schlimmer als abschaffen wird. In dieser Frage hat ihnen Friedrich Merz versprochen, dass, wenn es nach der Union geht, Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen. Man hat das beim Kindergeburtstag in Wiesbaden gern vernommen. Besonders gefeiert hat man das neue Traumpaar der Grünen, die Annalena und den Robert.

„Ich bewerbe mich mit dieser Rede dafür, Euch im Wahlkampf anführen zu dürfen“, brüllte Habeck in den Saal, damit niemand es überhören konnte. Und damit jeder wusste, was das heißt, drohte er den Menschen in Deutschland noch mit dem Satz: „Und wenn es uns ganz weit trägt, dann auch ins Kanzleramt.“ Das raubte der Annalena vor Rührung die Sinne, hatte sie doch zuvor schon im verspäteten Backfischton schon gesagt: „Und ja, lieber Robert, ich will genau das. Dich als Kanzler. Wir wollen das, Robert, als Kanzler für uns und die Menschen in diesem, in unserem wunderschönen Land.“

Und genau das will Robert Habeck auch, der sich nicht Kanzlerkandidat nennt, sondern sich in der ihm eigenen Bescheidenheit „Kandidat für die Menschen“ nennt. Was das heißt, Kandidat für die Menschen zu sein, hat der Robert vor kurzem schon einmal gezeigt, als er einen einfachen Mann, der sich um seine behinderte Tochter kümmert, anzeigte, weil der das Meme „Schwachkopf“ weitergepostet hatte. Ein Staatsanwalt, der anscheinend eine politische Vorstellung vom Recht besitzt, hatte die bayrische Polizei ermächtigt, in den frühen Morgenstunden bei dem Mann einzubrechen, um das Haus zu durchsuchen, Vater und Tochter tief zu erschrecken und das „Endgerät“ zu beschlagnahmen. Robert Habeck ist eben ein echter „Kandidat für die Menschen“.

Aber das rücksichtslose Vorgehen gegen den Vater soll womöglich vertuscht werden durch die Behauptung, die er bei ARD Bericht aus Berlin über ihn äüßert: „Natürlich ist jetzt ‘Schwachkopf’ nicht die schlimmste Beleidigung, die jemals ausgesprochen wurde. Was aber dann passiert ist, dass nämlich die Staatsanwaltschaft daraus dann den Laptop oder das Endgerät beschlagnahmt hat, also ins Haus reingegangen ist, hat mit meiner Anzeige nur als Auslösendes, glaube ich, zu tun, denn in der Erklärung der Polizei war ja von rassistischen Hintergründen die Rede, oder antisemitischen Hintergründen die Rede. Deswegen denke ich, dass das zwar die gleiche Person ist, aber diese Anzeige nur Auslöser war.“

Robert Habeck ist ein echter Grüner, deshalb hat er es auch in dieser Partei weit gebracht, denn Grüne und Robert Habeck insbesondere sind nie schuld, schuld sind immer die anderen. Angela Merkel beispielsweise und die Große Koalition an Habecks Energie- und Wirtschaftspfusch. Putin natürlich auch, die AfD. Und das BSW. Und weil die Grünen nicht genügend auf X gelobt werden, sondern dauernd auf X mit der Wirklichkeit konfrontiert werden, was sie als Majestätsbeleidigung empfinden, sind natürlich die die Bots und die Trolle schuld, weshalb X von Habecks Parteifreund Müller endlich grün gleichgeschaltet werden muss. Und weil Robert Habeck, der Kandidat für die Menschen, nicht einen Vater und dessen Tochter in Angst versetzen kann, weil der das „Schwachkopf“-Meme weitergeleitet hat, muss Habeck dem Mann, den Vater auch noch so nebenbei unterstellen, dass da noch von „rassistische Hintergründen … oder antisemitischen Hintergründen“ „die Rede“ sei. Rassistisch oder Antisemitisch, ganz egal, Hauptsache etwas in der Preisklasse, das in diesem Land, wenn man keinen muslimischen Hintergrund hat, den bürgerlichen Ruf zerstört.

Und das ist wirklich mies, obermies: Habeck weiß es noch nicht einmal, er verbreitet einfach Gerüchte bis Halbwissen über einen Mann, über den er nichts weiß, nur damit auch kein Staubkorn auf seine saubere, menschliche Weste fällt. Ohne es nachzuprüfen! Und dieser Mann will Bundeskanzler von Deutschland werden.

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