Tichys Einblick
Polit-Gewäsch zur Unterwerfung

„Wir werden unsere Art zu leben verteidigen“ – Hört endlich das Lügen auf!

Freiheitliche, rechtsstaatliche Demokratie ist fragil. Mit Lügen kann sie schon gar nicht zusammengehalten werden. Denn sonst wird daraus rasch ein autoritäres, totalitäres Regime. Etwa über einen „Wokeismus“, der als Denk- und Sprachschablone alles erfasst.

picture alliance / SvenSimon | Malte Ossowski

Phrasen über Phrasen! Plattitüden über Plattitüden! Wortfladen über Wortfladen! (Fladen ist sprachgeschichtlich übrigens mit platt verwandt.) Es sind Sprüche eines Bundespräsidenten Steinmeier (Ex-SPD und ab 2027 wieder SPD), eines Bundeskanzlers Olaf Schulz (SPD), eines NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU), eines „Vizekanzlers“ Robert Habeck (Grüne) usw.

Sprüche gewollt minderbegabter Redenschreiber sind es, die die Polit-„Prominenz“ nach den immer neuen archaisch-migrantisch geprägten Messermorden und Messerangriffen dahersagt. Aber es sind Lügen! Auch die „ganze Härte des Gesetzes“, die Mörder erfahren sollen, ist eine Lüge. Denn schnell gelten diese als traumatisiert und als nicht schuldfähig. Selbst nach 111 Messerstichen, mit denen ein Somalier 2021 einen Wohngenossen ermordet und dann geköpft hat.

Nein, wir haben längst aufhören müssen, unsere Art zu leben, zu verteidigen und vom legitimen Gewaltmonopol des Rechtsstaates verteidigen zu lassen. Wer unsere in Jahrhunderten gewachsene freie und aufgeklärte Art zu leben verteidigt, gilt stattdessen schnell als xenophob, islamophob, zumindest inhuman und bekommt den staatlichen, auch den semi-staatlichen Anzeigen-, Denunziations- und Fahndungsklüngel an den Hals. Von wegen: „Kein Fußbreit für Hass und Hetze!“

Gefälligst sollen wir mitten in Deutschland alles Mögliche, alles Fremde tolerieren, ja akzeptieren: Kinderehen, Genitalbeschneidungen, Lichtermärkte statt Weihnachtsmärkte, Lichterumzüge statt Martinsumzüge, Muezzinrufe, immer noch mehr Moscheen, Kopftücher, keine Prüfungen und Ausflüge der Schulen im Ramadan, keinen Schwimmunterricht für Mädchen, keine Weihnachtslieder bei Schulkonzerten, kein Schweinefleisch in Kantinen, Aufmärsche von 50.000 Muslimen in der Eifel, Forderungen nach einem Kalifat, Fernbleiben von Volksfesten, keine Kreuze auf Kirchtürmen und Berggipfeln in Tourismuskatalogen, Wahlkampfreden eines Erdogan, eine Erdogan-Partei usw. usw. Und jährlich – verübt von „Männern“ – so viele Messerattacken, wie das Jahr Stunden hat: im Jahr 2023 mehr als 8.760! Stündlich also!

Vieles, was in Jahrhunderten errungen und geschaffen wurde, steht mit solchen Duldungen, ja Unterwerfungen, vermutlich längst 1001 an der Zahl, auf dem Spiel. Den Gefährdungen und den zumeist selbst geschaffenen Problemen mit Fatalismus zu begegnen, das mag zwar biedermännisch bequem sein. Ein letztlich „woker“ Nihilismus des Geltenlassens von allem ist aber selbstmörderisch.

Es ist auch verwerflich, wenn uns Regierende und öffentlich-rechtliche Medien sowie „Forschende“ hinters Licht führen wollen: Islam heiße Frieden, Islamismus habe nichts mit dem Islam zu tun. Und alles sei Bereicherung – kulturell und für den Arbeitsmarkt. Nein, ein gebildetes Volk, wenn es denn gebildet und aufgeklärt ist und nicht propagandistisch verdummt wurde, verträgt unbequeme Wahrheiten. Dann erkennt es, dass viele hochtrabende „Narrative“ in Parteiprogrammen, in Koalitionsvereinbarungen und in realer Politik oft nur Geschichten zur Rechtfertigung von Lügen oder zumindest Realitätsverleugnungen sind.

Freiheitliche, rechtsstaatliche Demokratie ist fragil. Mit Lügen kann sie schon gar nicht zusammengehalten werden. Denn sonst wird daraus rasch ein autoritäres, totalitäres Regime. Etwa über einen „Wokeismus“, der als Denk- und Sprachschablone alles erfasst und totalitär endet. Kritik, Widerstand und Ungehorsam sind angesagt. Es beginnt schon mit einem Unterscheidenkönnen von Wahrheit und Lüge, wie es das griechische Wort „κρίνειν“ (= unterscheiden, trennen) ausdrückt.

„Lebt nicht mit der Lüge!“

Zwei große zeitgenössische Persönlichkeiten mögen zeigen, dass und wie man sich gegen die Lüge stemmen kann. Der eine ist Alexander Issajewitsch Solschenizyn (1918–2008). Am 13. Februar 1974, nach vielen Jahren im Gulag und am Vorabend seines erzwungenen Exils, richtete er an das russische Volk die Botschaft: „Lebt nicht mit der Lüge!“

Der andere ist Václav Havel (1936–2011). Der tschechische Mitbegründer der „Charta 77“ musste zwischen 1977 und 1989 insgesamt fünf Jahre im Gefängnis verbringen. 1978 hatte er geheim seine Schrift „Von der Macht der Ohnmächtigen“ verbreitet. Ein letztes Mal wurde er am 16. Januar 1989, dem 20. Jahrestag der Selbstverbrennung von Jan Palach am Wenzelsplatz, anlässlich einer Gedenkveranstaltung verhaftet und am 21. Februar wegen „Rowdytums“ erneut, diesmal zu neun Monaten verschärfter Haft, verurteilt. Zehn Monate später, am 29. Dezember 1989 wurde er zum Präsidenten der damaligen Tschechoslowakei gewählt, von 1993 bis 2003 war er Präsident der Tschechischen Republik. Als er 1983 einmal aus der Haft entlassen wurde, sagte er in einem Interview bei Le Monde: „Ich vertrete kein Establishment, sondern einfach die Wahrheit gegen die Lüge, die Sinnhaftigkeit gegen den Unsinn, die Gerechtigkeit gegen das Unrecht.“

In diesem Sinne: Der Westen, zumal Europa, Deutschland vorne dran, hat nur eine Zukunft im Verteidigen seiner besten Traditionen, nicht in einem falschen „Bereicherungs“-Humanitarismus, Universalismus und Relativismus, nicht in einer historischen Selbstvergessenheit, nicht in einem gratismutigen Retro-Exorzismus und nicht in radikaler Ablehnung des Eigenen. Auch nicht in einer empathisch daherkommenden „Asyl“- und „Wir-schaffen-das“-Lüge. Denn: »Teuflisch ist, wer das Reich der Lüge aufrichtet und andere Menschen zwingt, in ihm zu leben … Es ist Wahnsinn, sich in der Lüge einzurichten« (Arnold Gehlen).

Widerspruch, Ungehorsam sind angesagt, nicht als hochgeadelter, plump-links-populistischer „ziviler Ungehorsam“ aktivistischer Gruppen, die im Grunde „Ampel“-treu Lügnern in die Hand spielen.

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