TE-Leser Jörg Schmitz kommentierte den Beitrag von Mario Thurnes „Bündnis Deutschland gründet sich als Alternative zur CDU“ so:
Als Mitglied der ersten Stunde bei der AfD war ich 2013 in Berlin beim ersten Parteitag dabei – zusammen mit weiteren ca. 1.800 Mitgliedern.
In den ersten drei/vier Jahren haben es (leider) manche (nicht viele) in die AfD hineingeschafft, die man besser nicht aufgenommen hätte. Aber so ist es nun mal in Parteien.
Viele Aufnahmegespräche habe ich geführt und habe gemeinsam mit dem Parteikollegen (es waren immer Vier-Augen-Aufnahmegespräche) viele passende aufgenommen; aber gelegentlich auch „daneben“ gegriffen. Will jemand unbedingt täuschen, gelingt ihm das auch; ausgenommen diejenigen mit intensiven Social Media Aktivitäten. Die fliegen immer auf.
Die neue Partei wird sich auf medialen „Stahlregen“ einstellen müssen, der ohne jeden Zweifel kommen wird. Andere Parteien werden „U-Boote“ einschleusen und versuchen, von innen heraus Zersetzung zu betreiben (habe selbst solche üblen Zeitgenossen erlebt).
Und – leider wird bei der neuen Partei auch eine Entwicklung einsetzen, die die jüngst ausgetretene Joana Cotar bei der AfD beklagte: Parteien entwickeln sich früher oder später zu sogenannten „Beutegemeinschaften“. Bei dem Thema „Beutegemeinschaft“ holt die AfD mit Lichtgeschwindigkeit zu den anderen Parteien auf, die natürlich bereits längst eine solche sind.
Das ist leider nicht zu verhindern (gewesen). Es ist eine intrinsische „Eigenschaft“ von Parteien, dass sie den Charakter einer „Beutegemeinschaft“ entwicklen – früher oder später. Politische Macht und die Höhe der Diäten korrumpieren leider allzu oft Denken und Handeln. Damit muss man umgehen und „leben“ können.
Ethische Grundsätze haben alle Parteien – aber überstehen diese Grundsätze die Verlockungen der Höhe der Diäten und die der verliehenen politischen Macht?