Tichys Einblick
Dystopien aus dem Hause Habeck für alle

Das grüne Halleluja der besten deutschen Weltuntergänge

Das Kinderbuch von Robert Habecks Gattin Andrea Paluch ist ein Kinderverschreckungsbuch. Es lässt tief in die Gedankenwelt im Hause Habeck blicken: eine Luft ohne Sauerstoff, eine Zeit ohne Autos, eine Welt ohne Menschen. Wie zielführend ist das in einer neurotischen Gesellschaft, in der selbst Kinder unter Angststörungen leiden?

Screenprint: Die besten Weltuntergänge - Collage: TE

Aufschluss über die Anschauung der Welt im Hause Habeck bietet das Kinderbilderbuch „Die besten Weltuntergänge“ von Andrea Paluch und Annabelle von Sperber, das wie das Buch „Kleine Helden, große Abenteuer – Neue Vorlesegeschichten“ Robert Habecks und Andrea Paluchs ebenfalls im Jahr 2021 erschienen ist und möglicherweise von Habecks Ehefrau Andrea Paluch während eines Blackouts bei Kerzenlicht verfasst worden war. Gefördert wurden die Illustrationen des Kinderbuchs von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Jeder der 12 Weltuntergänge wird auf einer Doppelseite platziert, links die Texte von Paluch in einer Kolumne, rechts überbordend die künstlerisch alles andere als beeindruckenden Illustrationen im Stil der Wimmelbilder von Annabelle von Sperber. Auf der ersten Seite begegnet dem Leser eine Familie, „die fast alle Weltuntergänge in diesem Buch“ miterlebt und er wird zugleich aufgefordert: „Findest Du sie auf den Bildern?“

Das Buch geht von Kindern aus, die sich in die Wimmelbilder vertiefen sollen. Wirft man einen Blick auf die Textkolumnen, die für Kinder nicht allzu leserfreundlich gestaltet sind, entsteht der Verdacht, dass sich dieses Buch vor allem an Kinder im Vorschulalter wendet, die sich dann mit den Weltuntergängen vergnügen dürfen. Die vergnügte Weltuntergangsfamilie besteht aus der Oma Christa, der Mutter Franziska, den Kindern Lena und Sophie – ach ja, und Vater Christian und Sohn Louis, sehr feminin gezeichnet, sind als Vertreter des männlichen Geschlechts dann auch noch irgendwie mit dabei. Man könnte sich also beruhigt zurücklehnen, denn die Weltuntergänge, die Paluch und von Sperber darstellen, sind die Weltuntergänge der Woken, der Menschen ihres Horizonts. Warum aber Dystopien und Utopien gleichermaßen Weltuntergänge sind, dürfte auch Leuten verborgen bleiben, die selbst Martin Heidegger zu erklären vermögen. Alle Utopien erhoben bisher Anspruch darauf, dass die Welt nicht untergeht, sondern gerettet, gut wird.

Die ZEIT nennt das Kinderverschreckungsbuch dann auch laut Verlagswerbung ein „außergewöhnliches Kinderbuch“. Das trifft allerdings in dreifacher Weise nicht zu, denn das Bilderbuch „Die besten Weltuntergänge“ zur Verbreitung von Angstzuständen bei Kindern ist bei Lichte besehen kein Kinderbuch; es ist noch nicht einmal ein Buch, auch wenn es physisch die Anforderungen an ein Buch, eine Ansammlung gebundener Seiten zu sein, erfüllt. Und außergewöhnlich ist es erst recht nicht, weil es die Zusammenfassung der Regierungspolitik des Ehemannes der Verfasserin, des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck, in leichter Sprache für das intellektuelle Niveau eines Wählers der Grünen oder einiger Studienabbrecher der Partei auf den Bänken von Deutschlands Parlamenten ist.

Mit zwölf Dystopien erschrecken Paluch und von Sperber die kleinen Leser, Dystopien, die keinerlei inneren Zusammenhang und im Übrigen in ihrer Reihenfolge auch keine erzählerische Dramaturgie und Notwendigkeit besitzen. Ob „die Zeit ohne Autos“ nun vor dem „Zeitalter der Dürre“ kommt oder nicht, spielt keine Rolle. Es existiert kein roter Faden, und die eindeutig dystopischen Bilder überwiegen sogar, obwohl man die positiven Visiönchen im Grunde auch unter die handfesten Dystopien rechnen kann. Über dieses Buch zu reden, lohnte sich eigentlich nicht, wenn es nicht ungewollt einen Blick zuließe in die Denkwelt der Grünen, in die Vorstellungswelt des Bundeswirtschaftsministers, der im Bestreben, seine Utopie durchzusetzen, im Eiltempo Deutschland deindustrialisiert und den Wohlstand der Deutschen vernichtet.

Es ist die Ironie der Wirklichkeit, die selbst durch Paluchs Buch bricht, denn nach dem vorletzten Kapitel, dem „Kinderparadies“ kommt als letztes Kapitel: „Die Erde ohne Menschen“, als wolle die Autorin davor warnen, dass, wenn das Paradies grüner Infantilität anbricht, es bald keine Menschen mehr in Deutschland geben wird. Denn: „Die Menschen haben ihre Lebensgrundlagen kaputt gemacht und sind ausgestorben.“ Ein Satz, den man in die künftige Wirklichkeit der Deutschen so übersetzen darf: „Die Grünen haben die Lebensgrundlagen Deutschlands kaputt gemacht und die Deutschen sind ausgestorben.“

Der Untertitel des Buches „Die besten Weltuntergänge“ lautet: „Was wird aus uns? Zwölf aufregende Zukunftsbilder“. Klingt so, als seien die Weltuntergänge gleichwertig, als seien Utopien und Dystopien gleich toll, als sei es gleich aufregend, gleich phantastisch, in einer Welt zu leben, in der die Luft so „dünn“ ist (Kapitel 1: „Die Luft wird dünn“), dass man in ihr nur mit Atemgerät nach draußen gehen kann und die Häuser und Büros künstlich mit Sauerstoff versorgt werden müssen, wie in einer Welt zu leben, in der alle Menschen in einer Art Rousseau-Travestie „Zurück zur Natur“ finden. Aber auch das Leben „Nach der großen Flut“ ist doch eigentlich so schlimm nicht, wenn die Menschen „auf den Bergen“ leben, weil „der Meeresspiegel dramatisch angestiegen“ ist. Wenn das so großartig ist, kann man eigentlich die Klimaapokalyptik abhaken, dann wäre das immer wieder beschworene Steigen des Meeresspiegels doch letztlich eine sehr gute, vielleicht sogar die beste Sache.

Besonders schön ist natürlich der Weltuntergang: „Stadt ohne Autos“: „Niemand besitzt mehr ein Auto. Die Straßen sind leer und breit. Das Leben läuft langsamer. Auf dem ehemaligen Mittelstreifen stehen nun Bäume. Vor den Haustüren wachsen Blumen und Bäume. Oma Christa kümmert sich um die Pflanzen auf dem Balkon und vor dem Haus, gießt sie und zieht sie groß. Bella leistet ihr dabei Gesellschaft … Christian geht währenddessen im Supermarkt einkaufen. Auf dem Weg trifft er Nachbarn und sie vereinbaren ein gemeinsames Essen. Sie wollen Bierbänke auf die Straße stellen und jeder soll etwas mitbringen. Alle können helfen, jeder ist eingeladen. Es soll eine offene Tafel sein, an der die Nachbarn miteinander essen, plaudern und lachen. Und am Wochenende wollen sie in ihrer Straße einen Flohmarkt organisieren.“ Die Leute haben eben Zeit, niemand arbeitet. Bis auf die Dummen im Supermarkt. Aber die gehören ohnehin nicht dazu. Sie sind ja keine Nachbarn.

Wie in einer Stadt ohne Autos die Waren in den Supermarkt kommen, bleibt offen, woher die Bierbänke kommen – auch. Aber damit muss man die Kinder nun wirklich nicht belasten, darüber sollen sie nicht nachdenken. Schließlich haben sie später einmal, zu Fridays for Future oder zur Letzten Generation oder zur Antifa oder zur Grünen Jugend zu gehen. Da stört allzu viel Realismus nur.

So endet das beste Deutschland, das wir je hatten, im 11. der besten Weltuntergänge im besten Kinderparadies, in dem Kinder die gleichen Rechte wie Erwachsene haben, ein Recht auf Haustiere und auf Eltern, die immer Zeit für sie besitzen, wo es keine Armut, keine Grenzen, kein Geld gibt, die Schulpflicht abgeschafft ist, und weil nichts falsch ist, gehen die Kinder auch gern in die Schule, weil die Schule keine richtige Schule mehr ist. Zähne müssen nicht mehr geputzt werden, weil die von allein sauber werden, und Verletzungen werden weggezaubert. So, wie der Wirtschaftsminister tagtäglich die Realität wegzaubert.

Dass es nach dem Kinderparadies düster wird und im zwölften, dem letzten der besten Weltuntergänge „Die Erde ohne Menschen“ existiert, ist eigentlich logisch, denn die infantilisierte Gesellschaft der Grünen hat „ihre Lebensgrundlagen kaputt gemacht“. Überlebt hat von der Familie nur der Hund Bella. Insofern kann man dem Kinderbuch Realismus nicht absprechen. Hatte nicht vor Jahren schon der Journalist Denis Yüzel in der taz gejubelt: „Der baldige Abgang der Deutschen aber ist Völkersterben von seiner schönsten Seite.“ Und auch ein paar Weltuntergänge vorgeschlagen: „Nun, da das Ende Deutschlands ausgemachte Sache ist, stellt sich die Frage, was mit dem Raum ohne Volk anzufangen ist, der bald in der Mitte Europas entstehen wird: Zwischen Polen und Frankreich aufteilen? Parzellieren und auf eBay versteigern? Palästinensern, Tuvaluern, Kabylen und anderen Bedürftigen schenken? Zu einem Naherholungsgebiet verwildern lassen? Oder lieber in einen Rübenacker verwandeln.“

Doch die besten Weltuntergänge für Deutschland und für die Deutschen, schon für die kleinsten als Kinderbuch, kollidiert mit der aktuellen Studie der DAK „DAK-KINDER- UND JUGENDREPORT 2023″, die aussagt, dass 2022 ein Drittel mehr Teenager zwischen 15 und 17 mit Angststörungen in Kliniken versorgt werden mussten als Folge der Pandemiediktatur Merkels. Vor allem sind Mädchen davon betroffen. Der Fachbegriff dafür lautet: „Mental-Health-Pandemie“. Der DAK-Chef Andreas Storm sagte klar und deutlich: „Die massive Zunahme von schweren Ängsten und Depressionen bei Mädchen ist ein stiller Hilfeschrei, der uns wachrütteln muss.“

Storm geht noch weiter: „Die anhaltenden Krisen hinterlassen tiefe Spuren in den Seelen vieler junger Menschen, wobei die aktuellen Krankenhausdaten nur die Spitze des Eisbergs sind. Wir müssen offen über die Entwicklung sprechen und den Betroffenen und ihren Familien Unterstützung und Hilfe anbieten.“ Der Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters an der Berliner Charité, Professor Christoph Correll, stellt fest: „Wir befinden uns mitten in einer Mental-Health-Pandemie, deren Auswirkungen erst nach und nach sichtbar werden. Das zeigt sich bereits jetzt besonders im Bereich der Angststörungen und der Essstörungen.“ Doktor Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) kommt zu dem Schluss: „Die Pandemiesituation hat nachhaltig negative Auswirkungen auf die Lebenszufriedenheit junger Menschen, die sich in Zukunftsangst manifestiert.“

Ist es also wirklich die Zeit und zudem noch eine gute Idee, Kinder mit Dystopien und dystopischen Utopien, mit den besten Weltuntergängen, mit Stromausfällen und Blackouts zu erschrecken, Zukunftsangst zu schüren, anstatt ihnen Mut und Kraft zu geben, ihnen eine Welt zu zeigen, die sie braucht, tatkräftig und optimistisch, die ihren Wirklichkeitssinn stärkt, freilich, das ist nicht die Welt der Grünen, denn deren Welt besteht aus Angst, Panik, Hysterie, Klimaapokalyptik und Weltuntergängen. Wie man am Wirken des Wirtschaftsministers jeden Tag beobachten kann.

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