Tichys Einblick
Ende der Pandemie in Sicht?

Omikron: Ein Stern der Hoffnung auf Normalität

Omikron ist zum Weihnachtsfest erschienen: Die Messias-Variante will die Corona-Pandemie beenden, aber der ungläubige Bundeskanzler Olaf Scholz leugnet das Wunder.

IMAGO / ZUMA Wire

Es ist absurd: Alle Zeichen deuten auf ein rasches Ende der Pandemie durch die Omikron-Variante. Und trotzdem putscht sich das politisch-mediale Panik-Orchester der neuen Bundesregierung in ungeahnte Höhen des Katastrophengeschreis. Denn was passiert gerade? Eine neue Virus-Variante ist als Stern von Bethlehem am Corona-Himmel erschienen und weist den Weg in die Normalität. Und trotzdem brechen derzeit alle Dämme des staatlichen Interventionismus. Der neue Bundeskanzler höchstselbst will keine „roten Linien“ einer auf Vernunft basierenden Pandemie-Politik mehr akzeptieren.

Die Xi-Variante des griechischen Alphabets, die von der WHO auf das nachfolgende Omikron umbenannt wurde, um den gleichnamigen chinesischen Staatspräsidenten Xi nicht zu echauffieren, wird in den nächsten Monaten das Infektionsgeschehen weltweit beherrschen. Was ist derzeit von dieser Variante bekannt?

  1. Sie hat eine Ansteckungsfähigkeit etwa im Niveau der bislang dominierenden Delta-Variante.
  2. Sie vermag zusätzlich auch bereits Infizierte und Geimpfte zu infizieren.
  3. Sie führt allerdings – und das ist das Entscheidende – zu durchgehend milderen Krankheitsverläufen.

Geradezu grotesk mutet vor diesem Hintergrund die „Warnung“ des von der Bundesregierung gezielt mit Corona-Alarmisten besetzten Panik-Orchesters an, das den schönen Titel „Expertenrat“ trägt: Man warnt vor den Konsequenzen der eigenen Interventions-Empfehlungen auf die kritische Infrastruktur. Denn diese bricht angesichts des im Vergleich zu Delta harmloseren Omikron nur dann zusammen, wenn man die alarmistischen Empfehlungen des „Expertenrats“ exekutiert.

Wenn die Bundesregierung also auf Geheiß der „Experten“ alle Pflegekräfte, alle Polizeibeamte und alle Mitarbeiter der Elektrizitätswirtschaft in Quarantäne schickt, die Kontakt zu einem Omikron-Träger mit Schnupfen-Symptomen hatten, dann gehen in diesem Land tatsächlich die Lichter aus. Aber nicht wegen Omikron, sondern wegen dieser Panik-Politik.

Natürlich muss man sich auch vor dieser Virus-Variante in Acht nehmen. Dies gilt vor allem für alte und kranke Mitbürger. Aber im Übrigen wirken die bekannten Schutzmaßnahmen. Es gibt keine Hinweise darauf, dass es zusätzlicher Eingriffe in die Freiheitsrechte der Bürger bedarf, um eine Gefährdung der kritischen Infrastruktur und insbesondere eine Überlastung der Krankenhäuser in der anstehenden Omikron-Welle zu verhindern.

Denn die Omikron-Variante ist offenbar der Vorbote eines bereits erwarteten Phänomens: Irgendwann kommt eine gut angepasste Virusvariante, die sehr ansteckend, aber gleichzeitig auch vergleichsweise harmlos ist. Das ist der entscheidende Moment der Wandlung eines potenziell tödlichen Virus zu einem Schnupfen-Virus.

Vieles deutet derzeit darauf hin, dass wir diesen Moment gerade live erleben. Aber die auf Panik getrimmte poltisch-mediale Eskalations-Maschine projiziert das genaue Gegenteil: Die Ansteckungsfähigkeit wird übertrieben, und die geringere Krankheitslast wird ganz einfach beschwiegen. So wird der entscheidende Moment verpasst, die Omikron-Variante als ein quasi-göttliches Weihnachtsgeschenk zur Beendigung der Pandemie einzuordnen und den geplagten Menschen zur richtigen Zeit neue Hoffnung zu geben.


Dr. med. Lothar Krimmel ist Facharzt für Allgemeinmedizin.

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