Tichys Einblick
Deutsche Kontinuität

Der Ökologismus. Die neue deutsche Wahnidee

Deutsch sein heißt, jede Sackgasse bis zum Ende abzulaufen. Nicht innehalten, nicht nachdenken, nicht informieren, was andere machen. Es gibt viele Beispiele der schrecklichen Folgen dieses so sehr deutschen Wesenszuges. Jetzt kommt eine neue ideologische Wahnidee hinzu.

picture alliance / CHROMORANGE | Udo Herrmann

Die Wortschöpfung Ökologismus verdanken wir dem Physiker und Komiker Vince Ebert. Er schrieb: „Nach mehreren historischen Utopien befindet sich Deutschland nun in der Epoche des Ökologismus. Einer parteiübergreifenden Ideologie, die uns wirtschaftlich immer mehr in die Knie zwingen wird. Im Gegensatz zur Ökologie, die eine seriöse wissenschaftliche Disziplin darstellt, ist der Ökologismus ein religionsartiges Gesellschaftsmodell aus Dogmen und Behauptungen, die nichts mehr damit zu tun haben, die Zukunft auf Basis einer faktenbasierten Analyse zu gestalten. Der Ökologismus ist nichts anders als eine weitere deutsche Wahnidee.“

Zum dritten Mal, in etwas mehr als 100 Jahren, geben die Deutschen nun wieder einmal alles Geld und alle Ressourcen für einen ideologischen Wahn aus. Sie opfern einmal mehr dafür ihren Wohlstand, ihre Sicherheit, sie opfern einfach wieder einmal alles.

Zunächst für die Buntheit der Gesellschaft. Benjamin Kaiser schreibt in seinem Buch „Kultur Marxismus“: „Vorsichtige Schätzungen gehen inzwischen von 450.000 Euro Kosten pro Flüchtling für die Dauer seines Aufenthalts aus. Allein der Anteil des Bundes für die Masseneinwanderung wird jährlich mit 21 Milliarden Euro berechnet. Insgesamt ist die Rede von mehr als 765 Milliarden Euro für die erste Einwanderungswelle 2015. Das ist mehr, als Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg an Reparationszahlungen konkret zu leisten hatte.“

Schuldenpaket
Wenig Trost an einem schwarzen Tag für Deutschland
Dazu muss man die Kosten der Energiewende addieren. Für die von Schröder, Fischer und Trittin begonnene und von Merkel vollendete Klimawende gibt die Bundestagsseite folgende Zahlen an: „Beträge zwischen 500 Milliarden Euro pro Jahr oder 13,3 Billionen Euro insgesamt bis zum Jahr 2045“. Das wären 0,66 Billionen pro Jahr.

Um zu verstehen was 1 Million, 1 Milliarde oder 1 Billion bedeutet, muss man es verständlichen Größen zuordnen. Zunächst Million und Milliarde. 1 Million Sekunden sind etwa 11 Tage. 1 Milliarde Sekunden schon 32 Jahre. Jetzt die Billion. Michael Limburg rechnet auf eike-klima-energie ein Beispiel vor: Man muss etwas mehr als 32 Jahre jede Sekunde 1.000 Euro verdienen, um nach dieser Zeit – es ist eine Generation – 1 Billion Euro zu erhalten. Kein Wunder, dass heute kein einziger Abgeordneter der Schuldenbremsenentferner darüber gesprochen hat, wie diese Schulden seiner Meinung nach abbezahlt werden sollen. Es ist offensichtlich. Niemand hat vor, diese Schulden je zu tilgen.

Wie sollte das auch gehen? Die genannten Ziele Aufrüstung, Sanierung der Infrastruktur und Klimaneutralität widersprechen sich nicht nur, sie schließen sich aus. Ein Segelschiff fährt nicht, wenn man am Heck einen Ventilator installiert. Egal, wie groß er ist. Und Wohlstand entsteht nicht, indem man mit frisch gedrucktem Geld einkaufen geht. Es ist der ewige, mit Fakten nicht zu widerlegende, sozialistische Traum des finanziellen Perpetuum mobile.

TE-Sondersendung
Merz verkauft das Land: Änderung des Grundgesetzes
Wie der Ökologismus jetzt Staatsziel wurde, sagte der bei der Ämtervergabe der Ampel übergangene Anton Hofreiter von den Grünen in einer Spiegel-Gesprächsrunde: „Es war bereits vor ein paar Wochen klar, dass, wenn die Union an die Regierung kommt, dass sie die Schuldenbremse lockern würde. Das ham die auch unter vier Augen immer zugegeben. Sie ham bloß auch immer gesagt, sie würden das nie in der Öffentlichkeit sagen, weil das ihren Wahlkampf beschädigen würde. Ich habe mit einer ganzen Reihe von Unionsleuten gesprochen. Ja, das wurde ganz offen gesagt.”

Und dann: „Herr Merz hat sich an die Macht gelogen, kann man ganz hart sagen.“

Überhaupt hatte man nicht den Eindruck, wenn man den Redebeiträgen vor der Abstimmung folgte, dass die Abgeordneten das Ausmaß ihrer Entscheidung verstanden hätten.

Aber auch das ist so wie immer.

Anzeige
Die mobile Version verlassen