Tichys Einblick
Erfahrungen

Migranten: Deutschland für die eigenen Vorteile – mehr nicht

Für viele Migranten, und wer kann es ihnen verdenken, wirkt Deutschland wie Schlaraffia, und andere wiederum sagen offen, ja, es stünde ihnen doch zu. Erfahrungen aus zahlreichen persönlichen Begegnungen.

© Getty Images

Die meisten nichteuropäischen Bürger und Migranten, auch die der zweiten, dritten und vierten Generation, werden Deutschland und dessen Kultur (die des Stolzes und die der Scham – beides erst macht eine reine Identifikation mit der Nation aus) nie im Herzen tragen. Was nicht so schlimm wäre, weil dies oft der Ursprung missdeuteter Emotionen ist. Aber sie werden Deutschland wohl auch nicht im Kopfe verinnerlichen (wo eigentlich die Vernunft sitzt).

Klar: Fragmente des Grundgesetzes, ob in der Schule oder im Integrations-Orientierungssprachkurs vermittelt, kennen wahrscheinlich alle Kurden, Türken, auch die neuen Syrer und Afghanen, „die Würde des Menschen ist unantastbar“, es herrsche bei uns Meinungs- und Religionsfreiheit und vor allem, Gleichberechtigung.

Solche Textstellen können fast wie mit der Schablone bei der Führerscheinprüfung stupid auswendig gelernt werden – wohl auch ohne den tieferen Sinn zu er- oder begreifen. Drei Mal die knapp 300 Fragen durchgehen im Sprachkurs, und man weiß, wo das Kreuz im Testbogen zu stehen hat.

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Dass Deutschland sozial und liberal ist, hat sich natürlich seit Jahrzehnten herumgesprochen, und auch, dass es ein ausgeklügeltes Sozialsystem hat, einen großer „Solidartopf“, mit dem die Generationen von heute, der arbeitende Teil, das Leben derjenigen finanziert, die sich bereits im Rentenbezug oder in der Langzeitarbeitslosigkeit, manchmal auch in einer Krankheitsphase befinden. (Man muss es immer wieder erwähnen, weil ja viele meinen, jeder zahle in die gesetzlichen Versicherungen das ein, was einem selbst dann später auch in der Rente eins zu eins zustehen würde).

Jedenfalls wissen viele der Mitbürger mit Migrationsgeschichte, wenn auch nur durch Eltern und Vorväter, warum sie selbst in der Bundesrepublik geblieben sind, und warum so viele weitere seit 2015 und heute den Weg ausgerechnet nach Deutschland suchen und finden. Natürlich ist es eine nette Begleiterscheinung, wenn es sich herumspricht, dass man in der Bundesrepublik viele Rechte genießt, quasi jeder nach seiner Fasson und Orientierung glücklich sein kann. Dass die deutsche Polizei nicht ansatzweise so hart ist, wie viele der männlichen Migranten in ihren Heimatländern die eigene schon erlebt haben. (Ja, ich habe im Beruf schon erlebt, bei der ersten Zuwanderungswelle 2015, dass ein Algerier nach einer Info-Veranstaltung in der LEA mit der Polizei zu weinen begann, als er hörte, man könne sich auch bei Angst vor anderen an die Polizei, als „Freund und Helfer“, wenden – ja, auch das kommt vor)

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Im Grunde genommen aber sind die meisten Zuwanderer nur der Vorteile wegen, der eigenen sich bietenden sowie der von Deutschland garantierten, hier – ohne jedoch auf einen beiderseitigen Gewinn zu setzen.  Das klingt zwar hart, ist aber die Wahrheit. Soll heißen: Deutschlands Regeln, das Grundgesetz des sozialen und gerechten Miteinanders, funktionieren nur dann, wenn sich wirklich jeder weitestgehend daran hält und nicht darauf bedacht ist, nur seinen Nutzen und seine Vorteile zu sehen, die ja garantiert werden, im Text, oder etwa nicht?

Integration bedeutet so viel mehr, als „nur“ nicht straffällig zu werden oder geworden zu sein – obwohl das ja bereits vielen Multikulturalisten reicht. Integration in Deutschland bedeutet auch, aus der deutschen Geschichte und Politik zu lernen, weil gerade dies dem deutschen Bürger ja bereits tagtäglich in der Schule, auch im Beruf und in Debatten täglich zuteil wird.

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Bisher kam mir nie ein Migrant aus den Kriegs- oder Terrorregionen unter, der schon bei der Ankunft unser Grundgesetz zitierte oder um ihm dort verwehrte Rechte bat. Klar, die Mitarbeiter im BAMF, wo über den Aufenthaltsstatus entschieden wird, bekommen viel mit an Fluchtursachen und (widersprüchlichen) Gründen. Und wenn schon mal Geschichten nachgereicht werden – Anwälte und Ehrenamtliche können gut beraten.

Nein, immer häufiger zeigten Migranten oder „Flüchtlinge“ fotografierte HARTZ-IV-Leistungsbescheide oder die Asylunterstützung der Landkreise auf Whatsapp von ihren Landsleuten, die sich bereits in der Bundesrepublik auhielten. Geld fürs Nichtstun und zwar gleich so viel, wie manche in der Heimat in einem halben Jahr oder überhaupt nie verdienten. Und ich habe zahlreiche Biografien durchforstet.

Einmal hier angekommen, möchten die meisten Migranten vom Sozialnetz und den finanziellen Möglichkeiten partizipierend leben – aber nach eigenem Gusto. Am besten so wie in der Heimat. Und unser Grundgesetz und unsere Verfassung garantieren das ja. Im Grunde genommen, weil es so sozial, liberal und tolerant formuliert ist, begünstigt es sogar die Nicht-Integration.

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Deutschland und seine Behörden und Ämter haben noch etwas Scheu und zeigen sich oft sehr kulant, alles dementsprechend einzufordern oder Sanktionen auszusprechen: Die Migranten sind ja noch so neu in Deutschland, das Erlernen der Sprache kann sehr lange dauern (viele sind auch nach vier Jahren über das A2-B1-Niveau nicht hinausgekommen). Die Gelder fließen dennoch. Was nicht als Vorwurf verstanden werden soll, sondern als Tatsache. Den Flüchtlingen und Migranten gegenüber wird wohl ihn aller Regel nicht erklärt, woher dieses Geld der Unterstützung stammt und wer es erwirtschaftet.

Für viele Migranten, wirkt Deutschland wie Schlaraffia, und wer kann es ihnen verdenken. Andere wiederum sagen offen, ja, es stünde ihnen doch zu. Viel wollen sie im Krieg zurück gelassen haben. Bei manch einem stimmt es sogar, und dieser möchte dann sofort arbeiten hier, um dem Gastland etwas zurückzugeben.

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Viele wollen irgendwann aber auch hier richtig und schnell Fuß fassen – sie grenzen sich bewusst von anderen Syrern oder Afghanen ab, sind regelrecht erpicht darauf, schnell die Sprache zu lernen, sich zu assimillieren – sich fast schon überanzupassen. Die Frau bleibt dennoch bei den Kindern, er arbeitet in einem der wenigen Jobs als, sagen wir, Produkionshelfer, und daheim läuft nur das Heimatfernsehen. Andere Syrer sagen dann mit Unverständnis und Neid, der sei schon bei Assad angepasst gewesen.

Einige träumen auch tatsächlich vom Doppelpass ins goldene Einlasstor – so wie beim Fußball, und genauso wie bei den Nationalspielern Gündogan, Emre Can und Weltmeister Özil.

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Heute wissen wir: im Kopf und im Herzen tragen die Genannten immer die Türkei, weil Vater- und Mutterland, kurz, ihre Heimat. Auf dem Papier, und in einem gebundenen Rechteck, ihr Nachweis, neue moderne Deutsche zu sein – eigentlich bräuchten sie den Pass gar nicht. Der Bundes-Adler auf der Brust und Joachim Löw – kann man wirklich so unpolitisch sein? – als Leumund. Mehr Integration und Nachweis geht doch nicht. Oder doch?

Es zeigt sich ausgerechnet an diesem Beispiel des Fußballs, wie verlogen und geheuchelt die politische Debatte ist. Den Fußball als separate Sphäre zu betrachten, losgelöst von der Politik, der Gesellschaft, kann man nun nicht mehr.

Spieler, einer privilegierten Kaste angehörend, Nationalspieler zudem, profitieren immer. Viele stille Beobachter meinen nur hinter vorgehaltener Hand, dass Özil oder Gündogan, auch Can, nicht nur einfach so, also für „Umme“, sich ausgerechnet dafür entschieden hätten, das Trikot mit dem Adler überzuziehen. Sie hätten es mit Erdogans Zustimmung getan: Sport ist zwar nur Sport, aber assimiliert euch nie in Deutschland und der deutschen Kultur. Assimilation ist laut Erdogan ja ein Verbrechen.

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Keine Frage, die türkischstämmigen Fußballer, in Deutschland sozialisiert und aufgewachsen, daheim das Türkische lebend, die wahre Heimat (und die wird es auch immer sein, wie viele andere zugeben) nur vom Urlaub richtig kennend, haben vielleicht tatsächlich zwei Herzen, die in einer Brust schlagen. Und sie sind die Fan-Diskussionen leid, wer, wann und warum nicht, die deutsche Hymne mitsingt. Nun, als Verräter hier oder in der Türkei zu gelten, ist auch nicht schön – denn so denken viele einfache patriotische Fans.

Die deutschtürkischen Stars, wie einst Özil und jetzt Gündogan, sind ohnehin äußerst privilegiert. Sie genossen schon immer die Vorzüge Deutschlands und des DFB, konnten sich immer politisch frei äußern, (was den deutschstämmigen Kickern generell schnell ausgetrieben wird), und sich mit einem der schrägsten Hasardeure und Staatenlenker beim persönlichen Date ablichten lassen, Geschenke überreichen, ja, Erdogan gar zum Trauzeugen einer pompösen Hochzeit (später, nach dem Rücktritt) machen, und neulich dann eben auch fürs Foto auf Instagram für die türkischen Soldaten salutieren, so wie Ilkay Gündogan. Als harmloser Gruß eben, macht’s gut Jungs da drüben bei den Kurden. Warum nur die ganze Aufregung? Integration ist vielleicht da über Jahre misslungen, wo man eben diese Aufregung nicht mehr versteht. Entschuldigung, ein türkischer Patriot denkt eben so – wisst ihr das nicht?

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