Zuckerberg erklärte, in den ersten 12 Jahren seines Bestehens habe sich Facebook zunächst nur darum bemüht, tools für die Menschen zu entwickeln, damit diese untereinander kommunizieren. Nun sei Facebook jedoch in ein neues Stadium eingetreten, wo man sicherstellen müsse, dass die Menschen diese tools auch für gute Zwecke verwendeten.
Was Zuckerberg darunter versteht, erläuterte er auch: “Just recently, we’ve seen the #metoo movement and the March for Our Lives, organized, at least in part, on Facebook.”
Facebook entscheidet, was „gut“ und „ungut“ ist
Das heißt: Facebook entscheidet künftig, was “gute Zwecke” sind und was „ungute“ Zwecke sind, ganz genau wie in Orwells schwarzer Utopie „1984“. Die Unterstützung von Obama im Wahlkampf war natürlich eine gute, großartige Sache. Die Unterstützung von Trump war böse. Die „meetoo“-Kampagne ist natürlich eine tolle Sache. Warum? Weil Zuckerberg das so sieht. Und er sieht das so, weil das die politisch korrekte Sichtweise ist.
Man stelle sich vor, Telefongesellschaften würden den Menschen erklären: „Zunächst haben wir uns nur bemüht, euch Werkzeuge für eure Kommunikation zur Verfügung zu stellen, aber jetzt wollen wir sicher gehen, dass ihr sie auch nur für gute Zwecke verwendet. Und was gut ist, das entscheiden wir.“
Zuckerbergs Vision
Stolz verkündete Zuckerberg mehrfach in der Anhörung vor dem US-Senat, dass er bereits 20.000 Leute beschäftige, die sich mit dem content befassen. Auf die Frage, ob er die Regulierungen in Europa gut finde (gemeint war wohl das Zensurgesetz des ehemaligen Justizministers Maas, nachdem Facebook unerwünschte Inhalte kurzfristig löschen muss) sagte Zuckerberg: Ja, das finde er gut. Seine Vorstellung sei jedoch, dass man in 5 – 10 Jahren allein durch Computerprogramme feststellen lassen könne, was „hate speech“ sei und was nicht und alle falschen Beiträge automatisch löschen könne.
Haben Sie im Kino „Demolition Man“ gesehen? Da wird eine Zukunft gezeichnet, in der der Staat die Menschen zwingt, das „Gute“ zu tun.
Eine schlimme Vision, die nicht besser wird, wenn sich ein privates Unternehmen anmaßt, dafür zu sorgen, dass die Menschen mit ihrer Kommunikation nur noch „Gutes“ bewirken, wobei 20.000 „content“-Zensoren festlegen, was „ungut“ und was „doppelgut“ ist.