Tichys Einblick
Messerangriff auf Stürzenberger

Über den neuen mörderischen Alltag

Der Angriff auf Islamkritiker Michael Stürzenberger erregt in seiner Brutalität großes Aufsehen. Doch Messerattacken sind mittlerweile zum mörderischen Alltag geworden in Deutschland: sowohl bei islamistischen Angriffen als auch in der S-Bahn, im Café oder auf der Straße, wie mehrere Beispiele zeigen.

Screenshot: Livestream "BPE"

In Mannheim baute Islamkritiker und Publizist Michael Stürzenberger einen Informationsstand auf. Auf einem der Plakate und Transparente ist zu lesen: „Unsere Kritik richtet sich nicht gegen Moslems, sondern gegen den politischen Islam“.

Solidarität mit Stürzenberger
Attentat in Mannheim: „Deshalb brauchen viele Islamkritiker Polizeischutz“
Aus dem Nichts schießt ein bärtiger, mit einem Messer bewaffneter Mann auf ihn zu, sticht mehrfach auf Stürzenberger ein und verletzt diesen schwer. Begleiter des Attackierten versuchen einzugreifen, die Polizei eilt hinzu. Die Beamten wirken in der brutalen Ausnahmesituation augenscheinlich im Schockzustand, ein wenig hilflos; sie sind sichtlich überfordert. Nur ein Polizist greift in das Gemenge ein. Er schätzt die chaotische Situation falsch ein, fixiert nicht den Angreifer, sondern den Helfer. Der Messerangreifer nutzt die Situation aus, sticht dem Beamten über der Schutzweste in den Hals. Auch der attackierte Polizist soll in akuter Gefahr schweben, wie Medien berichten.

Schließlich wird der Täter von einem zweiten Polizisten angeschossen. Ob er dabei getötet wurde, ist bislang noch nicht bekannt.

Dieser Vorfall erregt breites und lautes Aufsehen; ein bekannter Islamkritiker und ein Polizist wurden brutal angegriffen. Der heutige Angriff schlägt auch darum so hohe Wellen, weil Michael Stürzenberger vor eben solchen Angriffen warnt – und weil der Angriff, vom ersten „Achtung!“ rufen bis zur Neutralisierung des Angreifers im Livestream von Stürzenbergers Gruppe „Bürgerbewegung Pax Europa“ nahtlos dokumentiert ist.

In Kneipe wie auf Volksfest
Deutschland gewöhnt sich an Messergewalt
Ansonsten haben sich Messerangriffe in den letzten Jahren von einem einzelnen Phänomen mittlerweile wegen ihrer Häufigkeit oft zu einer Randmeldung im neuen deutschen Alltag entwickelt.

In der Nacht auf den 30.05. wurde in Neustadt an der Weinstraße (RPL) ein Sicherheitsmitarbeiter eines Parkhauses verletzt. Er hatte „drei junge Männer“ bei einem Rundgang entdeckt, so der Zeugenaufruf der Polizei.

In Potsdam wurde in derselben Nacht ein Wachmann einer Flüchtlingsunterkunft getötet. Der Tatverdächtige wurde noch am Donnerstag in Berlin verhaftet. Dieser Fall erregte Aufsehen: Nicht, weil der Angriff ein Menschenleben forderte. Sondern weil der Tatverdächtige transsexuell ist. Dass ein Mensch erstochen wurde, hat kaum noch einen Nachrichtenwert.

Aus Essen kursiert ein Video, das einen Clan-Angriff Mitte der Woche dokumentieren soll. Es ist aber nicht der erste Angriff in dieser Woche in Essen: In den Stadtteilen Altendorf, Kray und Werden kam es zu Messerangriffen. Mitte des Monats gerieten zwei Reisende in der S-Bahn zwischen Essen und Dortmund in einen Konflikt. Ein dritter Mann kam hinzu und zückte ein Messer.

In Kneipe wie auf Volksfest
Deutschland gewöhnt sich an Messergewalt
In Weinheim (Baden-Württemberg) wurde vergangene Woche ein 18-Jähriger verhaftet, der einen Messerangriff auf eine Synagoge plante. Ein Komplize musste nicht mehr verhaftet werden – er wurde bereits Anfang des Monats festgesetzt.

Diese Meldungen sind alle aus dem Mai. Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die geschilderten Fälle über Angriffe stellen also keine komplette Liste dar, sondern geben einen Eindruck auf die schiere Anzahl der Angriffe.

Die Gewalt, vor der auch Stürzenberger warnte, ist im Land angekommen. Meldungen von Gruppenvergewaltigungen und Morden sind so alltäglich, dass sie kaum mehr Aufsehen erregen. Bis 2021 gab es gar keine statistische Erfassung von Messerangriffen. Sie war nicht nötig; und später wollte man nicht eingestehen, dass sie notwendig geworden ist. Nachdem 2021 fast 11.000 Messerangriffe gezählt wurden, wurden 2022 nur Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung erfasst. Das waren 8.160. Im Folgejahr waren es schon 8.951. Und dieses Jahr werden es wohl noch mehr werden. Es wäre falsch zu schreiben, dass das Land verroht; denn das würde bedeuten, dass es in diesem Zustand nicht schon angekommen ist.

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