Tichys Einblick
Zustände wie im alten Rom

Leserstimmen zur Rückkehr der Bundeswehr-Soldaten aus Afghanistan

TE-Leser sind empört darüber, dass den aus Afghanistan heimkehrenden Bundeswehrsoldaten keinerlei Ehre, kein Willkommen, kein Dank, keine Achtung für ihren riskanten Einsatz zuteil wird. Der öffentliche Tenor sei: Nun sind sie halt wieder da! Hier eine kleine Auswahl an Leserkommentaren.

picture alliance/dpa/dpa-Pool | Hauke-Christian Dittrich

Leser Schwabenwilli führt den Vergleich zum antiken Rom ins Feld führt: Wie lange hält eine Gesellschaft solch ein Gebaren der Politik aus? Man meint fast, sich an das alte Rom erinnern zu können, die vergnügungssüchtigen Römer hatten für die treuen und tapferen Legionäre, welche in den Provinzen für den Wohlstand der verrotteten römischen Gesellschaft zu sorgen hatten, auch nichts als Verachtung übrig.

 

Gleich mehrere Kommentare bringen nachdrücklich aufgebracht ihre Entrüstung über die Regierungsvertreter zum Ausdruck:

Klapa: Blasierter und abgehobener geht es nicht. Worte sind das Eine. Tatsächliche Wertschätzung und Respekt sehen anders aus.

Ms. Headlost: Die Politiker interessieren sich genau so wenig für die Soldaten wie für schon länger hier Lebende! Dieser Hochverrat an unserem Volk ist eine Schande!

Johann Thiel: Diese Regierung samt ihrer Kanzlerin ist doch egal, um was es geht, an Schäbigkeit einfach nicht zu überbieten.

Amerikaner: Respektlos, würdelos, achtungslos? Genau die Begriffe, die ich mit unserer Bundesregierung in Verbindung bringe.

Riffelblech: Es ist in dieser Regierung immer die gleiche Leier.
 Große, historische Worte mit verquaster Moral zuerst, dann ein erbärmliches Ignorieren der Konsequenz. Bei der BuWe so, bei der Flüchtlingspolitik so, bei Corona-Politik so usw. Was aber soll man erwarten? Bei dieser Regierung?

Bambu: Respekt- und herzlos, das passt doch zu dieser Bundesregierung. Armee und Sicherheitskräfte werden ohnehin seit längerem drangsaliert und wen man mobbt, dem kann man nicht gleichzeitig Respekt entgegenbringen. Oder? … Es scheint doch so, als hätte sich in der Bundesregierung ein Menschenschlag versammelt, welchen man in seinem privaten Umfeld weiträumig umgehen würde.

Eine Frage des Stils – tempi passati.

W aus der Diaspora: Hatte jemand ernsthaft etwas anderes erwartet?
 Welche der aktuellen Politgestalten an der Spitze unseres Staates hat denn überhaupt noch Stil? Ganz zu schweigen von Achtung oder gar Respekt vor der Leistung anderer? Ich sehe da weit und breit niemanden. Und das wird in naher Zukunft nicht besser werden, egal ob dann eine Baerbock dazugehört oder nicht, der gesamte Rest ist doch in Punkto Respekt- und Achtungslosigkeit nicht so viel anders, und Stil? haben die „Herrschaften“ allerhöchstens noch im Bereich Kleidung. Wahrscheinlich verfügen sie zumindest in dem Bereich über kompetente Berater. Stil, Respekt, Achtung und Anstand sind ein Teil unserer Kultur – und die muss weg, nur dann, wenn es unsere Kultur nicht mehr gibt, gibt es die Chance, dass die „Goldstücke“ ihre Kultur hier implantieren können …

Auch Ralf Poehling zeigt Unverständnis über ein derartig ignorantes Gebaren:
Was ist das für ein Land, das seine Verteidigungsarmee 20 volle Jahre ans andere Ende der Welt verlegt, wo sich die Soldaten für einen von Anfang an zum Scheitern verurteilten Auftrag den Hintern wegschießen lassen müssen, und es nach Beendigung dieses Auftrages dann niemand mal für nötig erachtet, die eigenen Jungs und Mädels in Empfang zu nehmen, wenn sie heimkehren?
Patriotismus geht in Deutschland immer noch nicht.

Ungehörter Dank und Respekt an die Rückkehrer

Sonny: Liebe Soldaten! Es beschämt mich zutiefst, dass Euer Einsatz in Afghanistan, bei dem Ihr tagtäglich Euer eigenes Leben in Gefahr gebracht habt, überhaupt nicht gewürdigt wird. Wie hieß es doch mal? Auch Deutschlands Freiheit wird am Hindukusch verteidigt. Wie wir alle nun zur Kenntnis nehmen müssen, seid Ihr der Politik in Deutschland nur noch lästig. Ihr sollt möglichst still und leise zurückkehren und den Mund halten. Dafür, dass Ihr (angeblich) unsere Freiheit über Jahre verteidigt habt, eine eigenartige Reaktion. Ich könnte vor Scham im Erdboden versinken ob dieser verachtenswerten Polit-Clique. Zumindest ich bin stolz auf Euch und wünsche Euch für Euren weiteren Lebensweg alles Gute. Lasst Euch Eure Leistung nicht kleinreden und schon gar nicht ein schlechtes Gewissen einreden!
 Auch im Gedenken an die gefallenen Kameraden will ich an Euch denken als diejenigen, die nicht geredet, sondern gehandelt haben, und ich sage aus vollem Herzen: DANKE !

Gunda49: Willkommen zuhause, liebe Afghanistan-Soldaten! Es war doch von Anfang an klar, dass Afghanistan mit seinen inneren Gesetzmäßigkeiten nicht dauerhaft vom Westen besiegt oder beeinflusst werden kann. Das hat doch der jahrelange vergebliche Krieg mit der UdSSR gezeigt. Unsere Soldaten haben unseren Respekt und vor allem die Wertschätzung der Regierung verdient, schließlich wurden sie von der BRD in den Einsatz geschickt. Aber was soll man von einer Regierung erwarten, die mehr Wert auf Gendern und Gängelung der Bürger legt, die hochnotwendige SEK-Einheiten aus sehr fragwürdigen Gründen auflöst und ihre Polizei keine wirkliche Schutzpolizei mehr sein lassen will. Mit einer Ausnahme: Corona-Maßnahmen-Kritiker dürfen mit abstoßender Gewaltanwendung gezüchtigt werden, zumindest in Berlin. Dieses Deutschland mit seiner wirklich gut funktionierenden Verwaltung hat keinen guten Weg für die Bürger eingeschlagen. Ob es bereits zu spät für eine Umkehr ist?

Verachtung über Empathielosigkeit, Ignoranz und Doppelbödigkeit

Magdalena: Das ist, als ob die Bundeskanzlerin, der Bundespräsident, der Bundestagspräsident und die Verteidigungsministerin den deutschen Soldaten einen Tritt in den Hintern verpassen würden! Der linke Steinmeier schwingt derweil große Reden in Israel, labert dort mit „zivilgesellschaftlichen Organisationen“ und weiß wieder ganz genau, was die Israelis in Sachen jüdisch-arabischen Zusammenlebens besser machen können. Sich in die Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen und den Schwachsinn linken Gutmenschentums zu verbreiten, fällt ihm nicht schwer, er ist und bleibt ein Linker. Und als solcher kann er natürlich unmöglich den deutschen Soldaten für ihren Einsatz danken und ihnen den gebührenden Respekt zollen. Diese Regierung ist unwürdig und hat Deutschland, was jeden Tag sichtbarer wird, in ein abgewirtschaftetes, gänzlich zu verblöden drohendes Land verwandelt.

GerdF: …und nun das Geschwafel von Kramp-Karrenbauer sowie dem würdelosen Empfang der letzten Afghanistan-Rückkehrer, frage ich mich: können unsere politisch Verantwortlichen das nicht besser, wollen sie nicht, sind die alle einfach nur zu faul zum Denken oder ist die geistige Beschränktheit dermaßen dominierend, dass man es nicht einmal mit Diensthubschrauber oder/und Dienstwagen mit Chauffeur zur Truppe schafft? Eines wird mir einmal mehr klar: der deutsche Bürger, egal ob „nur“ arbeitender Steuerzahler oder Soldat im Auslandseinsatz, geht diesen empathielosen Intelligenzbolzen schon lange am Allerwertesten vorbei! Bleibt mir zum Schluss die Frage: weshalb werden solche Menschen von den „Normalos“ noch immer ins Amt gewählt?

Ändert sich nicht etwas von außen – so Peter Steinbacher – verharren Deutschlands Meinungsmacher in ihrem „Wahn“:
Es ist für uns noch nicht gedanklich zu erfassen, was diese „Erstarrung“ in einem ewigen „wirhabennazideutschlandüberwunden“ noch an Verheerungen bewirken wird. Denn das starrköpfig-unbeirrte Festhalten am „Gutsein“ in Sachen Demokratie („Kampf gegen Rechts“ aller lupenrein-demokratischen Kräfte, von SED bis FDP), Umwelt (Energiewende um jeden, wirklich jeden Preis), Migration („wir haben“ -zwar keine Jobs aber- „Platz“ für alle „edlen Wilden“), Bildung (ist für alle da, muss aber deshalb kleinstmöglich dosiert werden), „Europa“ (muss es immer mehr von geben, Nationalstaat ist pfui Teufel), Geschlecht (gibt es nicht, ist alles Konstrukt, und je „bunter“, je moralisch besser) und eigener nationaler Identität (gibt es erst recht nicht, ist ja Nazi) führt in die totale Umnachtung. Es kann sich nur von außen etwas ändern, nämlich wenn der links-globalistische Kult überall sonst abstirbt. Und das kann dauern, Deutschlands maßgebliche Meinungsmacher in Politik, Medien und Kirchen werden jedenfalls an dem Wahn am allerlängsten festhalten.

Neben seinem Dank an die Uniformierten sieht RA.Dobke eine dringende Notwendigkeit nach politischen Konsequenzen durch die Wähler:
Von Anbeginn war es ein völlig unsinniges Unterfangen meiner Meinung nach! Aber diese Bürgerinnen und Bürger in Uniform haben ihre Pflichten und ihren Dienst im Interesse der BRD und deren Parlamentsarmee sehr ernst genommen, erfüllt und Einsatzbereitschaft bis hin zu Leben und Gesundheit gezeigt. Mein Dank dafür ist ihnen gewiss, der des Vaterlandes indes nicht, wie die „Präsenz“ der staatlichen Führung, des Parlamentes und letztlich auch die Ignoranz der Wehrbeauftragten zeigt! Eine Schande ist das, und daraus müssen die Wähler endlich einmal auch politische Konsequenzen ziehen.

Mission impossible

Babylon: Alles für die Katz. Afghanistan ist kein Land, das von außen dauerhaft militärisch besetzt, dominiert oder sonst wie in Einflusssphären integriert werden kann. Das haben die Russen erkennen müssen und anschließend die Amerikaner und als deren socii die Deutschen. „Deutschland am Hindukusch verteidigen“ war immer schon ein Witz. Die Nichtanwesenheit von Schäuble (Parlamentsarmee), der Verteidigungsministerin oder der Bundeskanzlerin beim Eintreffen der letzten Soldaten aus Afghanistan passt zum Bild der verwahrlosten politischen Elite in diesem Land. Jämmerlich, aber folgerichtig.

H. Priess: Wer will denn schon mit dieser nicht eingestandenen Niederlage in Verbindung gebracht werden? Soldaten haben dort am Hindukusch unsere Freiheit verteidigt mit dem Ergebnis, dass viele Afghanen jetzt hier ihre Freiheit suchen. Soldaten hatten mal einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft, der geht jetzt gegen Null. Glorreiche Siege waren nicht zu vermelden, ein paar Schulen gebaut, die meist von den Taliban wieder zerstört wurden. Ein paar Brunnen gebohrt und den Rest der Zeit sich im Camp eingeigelt. Seit der Bombardierung von zwei Benzin-LKW, angefordert von einem deutschen Offizier, mit zivilen Opfern war die Mission sowieso gestorben. Was bleibt als Fazit? Verwundete, Tote, traumatisierte Soldaten. … Man will jetzt analysieren und aus Fehlern lernen? Für den nächsten sinnlosen Einsatz? Ich denke, die Offiziere und Soldaten werden nicht demoralisiert, aber von der Politik und Gesellschaft enttäuscht zurückgekehrt sein.

Jan: Die Bundeswehr und alle anderen Truppen waren für die Amerikaner kostenlose Hilfskräfte ohne eigene Interessen … Die schwache Demographie der westlichen Staaten wird zum Problem, geeigneten Nachwuchs für Militär und Sicherheitsdienste zu finden … Der Westen hat gar nicht mehr die demographische Stärke, um sein überdehntes Militärnetz weltweit zu halten. Man wird sich auf Jahrzehnte weitestgehend zurückziehen und an seiner demographischen Schwäche arbeiten müssen. Der Afghanistan-Einsatz ist letztendlich auch an der Stärke des afghanischen Bevölkerungswachstums gescheitert. Den Taliban wuchsen ständig junge Kämpfer nach. Der Afghanistan-Einsatz war die größte geostrategische Pleite der USA und ihrer Verbündeten seit dem Vietnam-Krieg. Leider werden daraus wieder nicht die richtigen Schlüsse gezogen werden. Der Westen macht einfach weiter wie bisher.

Holger Tuerm: … In Afghanistan ist das anders. Wer dort Demokratie einführen will, trifft nicht auf ein Volk, das sich unterordnet und den vorgegebenen Weg gemeinsam gehen möchte. Man kämpft gegen einen großen gewaltbereiten Anteil der Bevölkerung dort an. Damit ist das Demokratieprojekt von vorne herein gescheitert. Die Toten sind nicht für Deutschland gefallen. Sie sind im Auftrag des Bundestags gefallen, der die Lage bewusst oder unbewusst falsch eingeschätzt hat. Man hätte mehr für die Sicherheit Deutschlands erreicht, wenn der Zustrom von gewaltbereiten Afghanen nach Deutschland unterbunden worden wäre. Vermutlich wären weniger Deutsche gestorben, auch weniger Zivilisten in Deutschland, und man hätte viele Milliarden Euro nicht zum Fenster rausgeschmissen.


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