Karl Lauterbach – Gesundheitsminister oder Pharmareferent
Fritz Goergen
Wie lange wird Kanzler Scholz, wie lange das Ampel-Kabinett und wie lange werden erschreckend viele Journalisten diese unverschämte Lobby eines Bundesministers weiter dulden? Oder ist das in diesem Spätstadium des Parteienstaats einschließlich seiner ÖRR nur noch eine rhetorische Frage?
An und mit Ministern hat das Land ja schon viel erlebt und tut es täglich, aber an einen so offenkundigen Lobbyisten wie Lauterbach kann ich mich nicht erinnern. Ein Blick in seinen Twitter-Account zeigt, dass er völlig ohne Ministerium auskommt. Und darauf ist der Mann auch sichtlich stolz:
Lauterbach weiß besser, was hilft, als viele Ärzte, daher will er über Twitter das Covid-Medikament Paxlovid von Pfizer schneller verbreiten.
Paxlovid schnell und viel einsetzen ist die Dauerbotschaft von Lauterbach.
Lobby für ein bestimmtes Medikament reicht Lauterbach nicht. Da für seine Ziele zu wenig und zu langsam Paxlovid verschrieben wird, weist er neue Wege, wie Patienten an ihr Rezept direkt und schnell kommen.
Lauterbach wendet sich sogar an die spezielle Hochrisikogruppe von Dialysepatienten und erklärt diesen Paxlovid als unbedenklich.
Werbung ist nicht zuletzt eine ständige Aufgabe, also wiederholen, penetrieren. Dass Paxlovid „bei Älteren die Corona-Sterblichkeit um bis zu 90%“ senkt, behauptet Lauterbach, ohne einen Beleg vorweisen zu können oder es auch nur zu versuchen.
Wie lange wird Kanzler Scholz, wie lange das Ampel-Kabinett und wie lange werden erschreckend viele Journalisten diese unverschämte Lobby eines Bundesministers weiter dulden? Oder ist das in diesem Spätstadium des Parteienstaats einschließlich seiner ÖRR nur noch eine rhetorische Frage?