Tichys Einblick
CSU-MdB Stephan Pilsinger:

„Lauterbach ist das freie Radikal dieser Bundesregierung“

Eine Million Menschen wären ohne Corona-Maßnahmen gestorben. So etwas haut Karl Lauterbach bei Lanz mal so nebenbei raus. Doch mittlerweile stellen Menschen Nachfragen – was peinlich für den Minister endet.

Screenprint: ZDF / Markus Lanz

Die Stühle stehen im Halbkreis. Der charmante Markus Lanz talkt mit seinen Gästen. Gerne ist Karl Lauterbach (SPD) dabei und haut Sätze raus wie: Ohne die Corona-Maßnahmen wären in Deutschland eine Million Menschen gestorben. Das Amt des Gesundheitsministers, das Erwähnen von Studien, sein rasendes Nuscheln verleihen ihm einen Hauch von Seriosität, sodass schon keiner nachfragen wird, wie Lauterbach denn auf diese Zahl kommt.

So war es lange. Doch zu oft hat sich herausgestellt, dass der Erfinder der „absoluten Killervariante“ Unsinn geredet hat. Also stellen Menschen Nachfragen. Etwa der Bundestagsabgeordnete Stephan Pilsinger (CSU). Er hat das Gesundheitsministerium gefragt, worauf denn Lauterbachs These von den potenziell einer Million Toten beruhe. Die Antwort liegt jetzt TE exklusiv vor:

Sendung vom 9. Februar 2023
Markus Lanz und die Aufarbeitung der Corona-Zeit – Teil 1 von vielen Sendungen
„Bei der von Herrn Bundesminister Professor Dr. Karl Lauterbach genannten Zahl handelt es sich um eine Schätzung.“ Das schreibt sein eigenes Ministerium. Auf Anfrage des Abgeordneten Stephan Pilsinger. Weiter heißt es: „Die Anzahl kann naturgemäß nicht direkt validiert werden, sondern es können die Bedingungen angegeben werden, innerhalb derer sie plausibel erscheint.“ Bedingungen angeben, in denen Aussagen plausibel erscheinen. Mit Karl Lauterbach als Chef macht auch der gut bezahlte Job in einem Ministerium keinen Spaß mehr.

Die Anzahl der Todesfälle hänge eng mit der der Corona-Verstorbenen zusammen, heißt es in der Antwort. Darauf basierend, wie viele Menschen ein Infizierter anstecke und wie viele Menschen in einer nicht resistenten Gesellschaft wegen eines Virus sterben, habe der Minister seine Zahl geschätzt. Der gleiche Minister ist übrigens für die Erhebung der statistischen Zahlen in Deutschland zuständig. Nach drei Jahren Pandemie gibt es immer noch keine offizielle Zahl dazu, wie viele Deutsche immunisiert sind oder wie viele Menschen an Corona sterben oder mit. Also werden immer noch Menschen als Corona-Tote gezählt, die in einem Autounfall gestorben sind, aber infiziert waren. Auf solch reale Statistiken verzichtet Lauterbach freiwillig. Lieber schätzt und rechnet er selber so lange, bis die Bedingungen gegeben sind, dass seine Aussagen plausibel erscheinen.

Pilsinger kritisiert den Minister für dieses Vorgehen: Nachdem Lauterbach bei Markus Lanz wieder völlig substanzlos Corona-Alarm ausgelöst habe, müsse sein Ministerium im Nachgang zugeben, dass seine Aussage nur eine „Schätzung“ war, die wissenschaftlich nicht erklärbar ist: „Das ist ein absolutes Armutszeugnis. Lauterbach ist das freie Radikal dieser Bundesregierung.“ Er spiele mit den Ängsten der Bevölkerung, „nur um Schlagzeilen zu bekommen, das ist weder seriös noch verantwortungsvoll“.

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