„Ich halte es für schlecht, medizinische Empfehlungen unter dem Motto ‚Viel hilft viel‘ auszusprechen“, so kommentierte dieser Tage der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, die neuesten Äußerungen von Karl Lauterbach, der einen zweiten „Booster“ für alle Altersgruppen vorschlug. Mertens ist da skeptischer, auch wenn seine Kommission bisher einige „Impfungen“ mit den neuartigen mRNA- und Vektorstoffen empfohlen hat. Seine Intervention folgt nun dem Motto „Nichts zuviel“.
Was Stöcker dem entgegensetzt, ist sein eigener vergleichsweise konventionell hergestellter Lübecker Impfstoff, Markenname LubecaVax. „Gegen Covid-19 impft man am besten mit einem ungefährlichen kleinen Protein“, schreibt Stöcker in einem Beitrag für das Journal of Vaccines, Immunology and Immunopathology. Bei Tichys Ausblick erzählte Stöcker schon im August 2021 von seinem konventionell entwickelten Impfstoff und wie er ihn an sich ausprobierte: „Ich habe das Antigen, das das Virus auszeichnet, isoliert, es mir persönlich injiziert und bin darauf immun gegen diese Krankheit geworden.“ Das ist, wovon alle Gesundheitspolitiker und viele Bürger träumen: endlich immun, endlich ein Leben wie vor Corona.
Wäre die Herdenimmunität mit Stöckers Impfstoff erreichbar?
Stöcker behauptet, dass dieses Ziel erreichbar wäre, wenn man nur seinen Impfstoff unters Volk brächte statt der „Genfähren“ der Marke Biontech-Pfizer: „Mit der im März 2020 begonnenen Lübecker Anti-Corona-Impfung … könnte Deutschland von der Corona-Epidemie längst befreit sein, wäre sie nicht durch uneinsichtige deutsche Behörden so massiv behindert worden.“
Das Plädoyer für den selbst hergestellten Impfstoff steht unter dem bekannten Mediziner-Motto „Primum nihil nocere“, zu Deutsch: zunächst einmal nicht schaden. Was auch immer ein Arzt demnach tut, er sollte eines vermeiden, nämlich die Situation seines Patienten zu verschlechtern. Das aber ist in vielen Fällen im Zusammenhang mit den neuartigen, gentherapeutischen „Impfstoffen“, die gegen Covid-19 im Umlauf sind, geschehen, wie Stöcker in einem weiteren Beitrag deutlich macht: „Von verschiedener Seite“ hätten zahlreiche Wissenschaftler „darauf hingewiesen, dass nach Gen-basierten Impfungen gegen Corona gravierende Nebenwirkungen auftreten können, die aufgrund ähnlicher Pathomechanismen eine Symptomatik hervorrufen wie die Krankheit selbst“. Die Impfung löst demnach selbst die Krankheit aus, bei AstraZeneca nach der ersten Dosis, bei Biontech vor allem ab der zweiten und dann mit jeder neuen Injektion wieder. Fünf bis 50 Prozent der „Impflinge“ mussten nach den Injektionen krankgeschrieben werden, das berichten laut Stöcker verschiedene Studien.
„Die Auffrischungsimpfung mit Genfähre ist ein Kunstfehler“
Durch das aggressive Verhalten jener „Immunkomplexe“ erklärt Stöcker auch die gehäuft auftretenden Fälle von Myokarditis und Perikarditis. Das Gleiche gelte für „Erkrankungen wie Schlaganfall, Hirnvenen-Thrombose, Guillain-Barré-Syndrom“ oder sogar Diabetes. Stöckers Schlussfolgerung ist sonnenklar: „Aus ärztlicher Sicht ist daher eine Impfung mit einer Genfähre auf einen vorimmunisierten Organismus ein Kunstfehler. Die Gefahr nimmt mit jeder einzelnen Auffrisch-Impfung zu!“ Von der deutschen Zulassungsbehörde vermutet er, dass sie „die Sache nicht so richtig durchschaut“.
Das sind Aussagen, die jedem verantwortlichen Gesundheitspolitiker Schweißperlen auf die Stirn treiben müssten – nicht so Karl Lauterbach. Warum nur nicht? Ist ihm das Wohlergehen der Menschen egal? Nun scheint er auch Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) auf seine Seite der unbedingten „Vorsicht“ gezogen zu haben. Doch leider nicht mit seuchen- und impfmedizinischer wie gesellschafts- und wirtschaftspolitischer Umsicht. Buschmann will in Alten- und Pflegeheimen „aggressiv“ für weitere Auffrischungsimpfungen werben, und zwar mit den „besten und modernsten Impfstoffen“.
Stöckers Schlussfolgerung angesichts seiner Befunde ist dabei eindeutig: Allein die vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) beschriebenen Fälle schwerer Herzmuskelentzündungen (eine auf 40.000 junge Männer) wären danach Grund genug, um die Gen-Impfungen aus dem Verkehr zu ziehen und durch besser verträgliche Impfstoffe zu ersetzen. Insgesamt liegen die Impfschäden laut PEI bei 0,02 Prozent, eine gefährliche Nebenwirkung – die man getrost einen Impfschaden nennen kann – auf 5.000 Menschen.
Weltweit gehen die Impfschäden wohl in die Hunderttausende: Will man Entschädigungen vermeiden?
Diese offiziellen Zahlen hält Stöcker sogar für untertrieben, denn Ärzte beobachteten viel mehr Schadensfälle, als sie berichten können oder dürfen. Erkenntnisse darüber würden im Deutschland von heute – ähnlich wie in China – unterdrückt. Wer die Wahrheit ausspricht, der werde „seines Amtes enthoben oder kaltgestellt“.
Das Verschweigen dürfte auch dazu dienen, Impfinvaliden und Angehörigen von Impftoten das Recht auf Entschädigung zu verwehren. Wo kein Beschwerdeführer, da auch keine Entschädigung. Stöcker verweist auch auf die Erkenntnisse des Heidelberger Pathologen Prof. Peter Schirmacher, der bei einem knappen Drittel der von ihm obduzierten und „kurz nach der Impfung“ verstorbenen Personen einen „direkten Impfzusammenhang“ festgestellt hat. Obduziert wurde aber ohnehin nur ein Bruchteil der auf diese Weise „plötzlich“ Verstorbenen.
Stöcker hält nichts von „amtlich verordnetem Vertrauen“
Aber woher wusste Stöcker eigentlich von seiner Immunität? Das scheint einfach zu sein, wenn man dem Labormediziner glaubt. Er testete sein Blut auf Antikörper. Das scheint auch so ein unterbeleuchtetes Thema bei dieser Pandemie zu sein. Denn für gewöhnlich wird das doppelte oder dreifache (und bald vielleicht vierfache) Impfen mit dem „Impferfolg“ Immunität gleichgesetzt, ohne dass dieselbe in allen Fällen festgestellt worden wäre. Entsprechende Tests sind freiwillig und kostenpflichtig.
Stöcker hielt nichts von „amtlich verordnetem Vertrauen“ und maß von Anfang an nach. Bei seinen Probanden maß Stöcker stets nach der Impfung die Antikörper im Blut. Auch so kommt er zu seinen eigenen Impf-Empfehlungen, natürlich nur mit dem eigenen LubecaVac-Impfstoff. Dass diese Impfungen „aufgrund ihres jahrzehntelang bewährten Konzepts nicht das Gefahrenpotential der genetischen Impfstoffe“ besitzen, davon ist Stöcker überzeugt. Inzwischen hat er so 60.000 Menschen geimpft – zugegeben, mit einem ebenso experimentellen Wirkstoff, wie es die neuartigen Gentherapeutika sind. Denn auch hier wurden die ordnungsgemäßen Erprobungsphasen bis zur Zulassung eines jeden Arzneimittels nicht absolviert.
Stöcker warnt nachdrücklich vor sinkenden Antikörperkonzentrationen im Blut, egal ob nach Impfung oder überstandener Krankheit. Er empfiehlt deshalb eine fortlaufende Nach-Immunisierung mit einem Impfstoff wie LubecaVax, was echten Impfskeptikern ein Stirnrunzeln abringen wird. Aber für die eigentliche Risikogruppe könnte das eine Lösung sein, und damit zugleich für die Gesamtgesellschaft. Der Schutz der vor allem Gefährdeten hatte von Anfang der Pandemie an im Zentrum der Diskussion gestanden und hatte etwa auch die rigorosen Schließungen von Krankenhäusern und Altenpflegeheimen, Betrieben und Geschäften bedingt.
In größerem Umfang darf er seinen Impfstoff nicht vertreiben. Nur als Arzt kann er ihn seinen Patienten auf Verlangen spritzen. Und das ist die nächste Fortsetzung im inzwischen schon ziemlich wendungsreichen Kriminalfall Pandemie. Denn eine Notfallzulassung für den Impfstoff LubecaVac scheint nicht auf dem Programm zu stehen. Vielleicht weil zu wenig Industrieinteressen von ihnen berührt sind? Vielleicht sogar weil Stöckers Einschätzung stimmt, dass sich die Pandemie damit leichter und schneller hätte überwinden lassen?
Man weiß es nicht. Sicher ist nur, dass die Ungleichbehandlung des Lübecker Impfstoffs nicht auf einsehbaren, nachvollziehbaren Kriterien beruht. Und das, obwohl Stöckers Impfstoff vermutlich der einzige ist, der auf dem aktuellen Stand ist, was die Virusvarianten angeht. Seit August 2021 verwendet Stöcker neben dem Wildtyp die rezeptorbindende Domäne der Delta-Variante, seit Februar dieses Jahres auch jene der Omikron-Variante.
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