Nur noch als hysterisch lässt sich bezeichnen, was soeben diverse Medien und ein wenig auch Teile Bundestagsfraktion der CDU/CSU lieferten. Und zwar so:
Am Samstag, 11. Mai, soll es in Berlin zunächst eine interne Runde des konservativen Berliner CDU-Kreises um die beiden Bundestagsabgeordneten Sylvia Pantel und Klaus-Peter Willsch geben. Dort soll als Gesprächspartner der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Ralph Brinkhaus bereitstehen. Später wird eine öffentliche Veranstaltung zusammen mit der Islamismus-Expertin Sigrid Hermann-Marschall stattfinden. So weit so gut oder auch schlecht. Denn für diese Runde ist ein Kurzreferat des von Merkel und Seehofer im Herbst 2018 geschassten damaligen Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz Hans-Georg Maaßen vorgesehen.
Und damit beginnt der hysterische Schub in manchen Medien und Teilen der CDU. Der „Spiegel“ behauptet, Brinkhaus habe dem Berliner Kreis wegen Maaßen die Nutzung von CDU/CSU-Fraktionsräumen untersagt. Linke CDUler warnen angeblich vor der Veranstaltung, weil parellel im Bundestag eine Medientagung der AfD stattfindet und weil sich die Teilnehmerkreise ja grüßen oder gar mischen könnten. Mutmaßt zumindest der Spiegel.
Wie auch immer: Der große Sitzungszahl der CDU/CSU-Fraktion steht nicht zur Verfügung, weil er für die angekündigte Teilnehmerzahl von 170 Leuten zu klein ist und man deshalb in das nahegelegene Jakob-Kaiser-Haus ausweicht. Das angebliche Haus- bzw. Saal-Verbot ist also wieder mal ein Spiegel-Fake. Klar, der Spiegel hat kräftig mitgeholfen, Maaßen madig zu machen. „Umstritten“ sei er auch in der CDU. Der Spiegel bleibt dabei. Dass Maaßen – er ist seit 40 Jahren Mitglied der CDU – für die CDU mittlerweile mehr Wahlkampfauftritte absolviert als Angela Merkel – geschenkt.
Hysterie ist nichts für die öffentliche Meinungsbildung und schon gar nichts für die Politik. Mit einem mutigen, unaufgeregten und nicht minder geradlinigen Maaßen aber ist noch zu rechnen. Die CDU würde gut daran tun, sich darauf einzustellen.