Tichys Einblick
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Innenministerin Faeser (SPD) versagt in Sachen Islamismus auf der ganzen Linie

Als im November 2023 Islamisten in Essen für die Errichtung eines Kalifats demonstrierten, bat NRW-Minister Reul (CDU) die Innenministerin eindringlich um Prüfung eines Verbots von „Muslim Interaktiv“. Im April 2024 kann die radikalislamische Gruppe weiterhin ungehindert und ohne anschließende Ermittlungsverfahren in Hamburg nach dem Kalifat rufen.

IMAGO / Bernd Elmenthaler

Das muss man sich vorstellen: Der Innenminister des bevölkerungsreichsten deutschen Landes NRW, namentlich Herbert Reul (CDU), schreibt im November 2023 unter dem Eindruck pro-palästinensischer und antisemitischer Ausschreitungen einen hochbrisanten Brief an Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD).

Nach einer Demonstration am 3. November 2023 von 3.000 Islamisten in Essen für die Errichtung eines Kalifats hatte Reul an Faeser in seinem Brief „eindringlich“ darum gebeten, ein Verbot der Islamisten-Gruppierung „Muslim Interaktiv“ zu prüfen. Das ist die Gruppe, die soeben am Samstag, 27. April, in Hamburg mit 1.250 Teilnehmern (und rund 50 von den Männern separierten Frauen) ein Kalifat für Deutschland gefordert hatte.

Will Faeser etwa keine Verbote?

In Reuls Schreiben heißt es: „Derart explizite Forderungen nach einem Kalifat, die auf offener Straße vorgetragen werden, waren in den vergangenen Jahren nicht zu verzeichnen.“ Die Geschehnisse stellten „eine neue Qualität islamistischer Aktivitäten in NRW und Deutschland dar“. Reul führte weiter aus, dass die Hizb ut-Tahrir zwar seit 2003 in Deutschland verboten sei, sich aber insbesondere im Internet drei neue Gruppierungen gebildet hätten – wie zum Beispiel „Muslim Interaktiv“. Diese Gruppen hätten ein erhebliches Mobilisierungspotenzial, es seien auch häufiger Polizisten angegriffen worden.

Wurde Reuls Bitte ernstgenommen? Offenbar bis heute nicht. Das Bundesinnenministerium möchte sich zu „möglichen Verbotsverfahren grundsätzlich nicht äußern“. Faeser habe allerdings auf Reuls Schreiben im Dezember 2023 geantwortet und deutlich gemacht, dass die islamistische Bedrohung ernstgenommen werde und alle Instrumente eingesetzt würden, „um islamistischen Gruppierungen und Personen Einhalt zu gebieten“. Zu BILD sagte Faeser aktuell: „Alle rechtlichen Instrumente, die das Strafrecht, das Versammlungsrecht und das Aufenthaltsrecht bieten, müssen durch die verantwortlichen Landesbehörden ausgeschöpft werden.“

Faeser gibt die heiße Kartoffel an die Länder weiter. Immerhin wächst der Druck aus immer mehr Ländern auf Faeser:

► Ihr Amtskollege aus Baden-Württemberg, Thomas Strobl (CDU), zu BILD: „Anstatt die Bilder aus Hamburg nur zu beklagen, muss der Bund endlich alle rechtlichen Möglichkeiten prüfen und ausschöpfen.“

► Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert: „Die Organisation von solch menschenverachtenden Demos muss verboten werden. Die Forderung nach einem Kalifat sollte deutliche Auswirkungen auf das Bleiberecht haben.“

Die augenscheinlichen Defizite der „Verfassungsministerin“

Faeser laviert. Was in Hamburg los war, ist für sie „schwer erträglich“. Warum eigentlich nicht unerträglich? Die Ministerin bräuchte nun intensivste Beratung in mehreren Bereichen. Wobei man davon ausgehen darf, dass sie beratungsresistent ist und dies auch ihrem Chef, Kanzler Scholz, schnurzegal ist. Diese Beratung müsste staatspolitische Unterrichtung und Charakterbildung umfassen. Faeser bräuchte erst einmal ein Anstandsseminar, wo man ihr erklärt,

Dann bräuchte Faeser einen Intensivkurs zur Bedeutung ihres Amtseides, der da lautet: „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde …“ Zu diesem Intensivkurs gehört es, Faeser unter anderem klarzumachen,

Vor allem aber muss Faeser endlich die Erfahrung verinnerlichen und vorleben: Wenn sich naive, lasche Hypertoleranz gegenüber dem Islamismus und islamistische Intoleranz begegnen, obsiegt am Ende immer die Intoleranz.

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