Auch wenn die „Ministerpräsidentenkonferenz” noch nicht begonnen hat – längst ist klar, in welche Richtung es zumindest für die Ungeimpften gehen soll. Der Druck soll erhöht werden – ganz im Sinne der vielfachen Äußerungen von Spitzenpolitikern, die sich in den letzten Wochen häuften. „So manches wird unbequem“, droht Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Sachsens Landeschef Kretschmer kündigt vor laufenden Kameras an, dass „die anderen“ – gemeint sind Ungeimpfte – sich auf Einschränkungen gefasst machen müssten. Und Kanzleramtsminister Braun kündigt an, dass Ungeimpfte selbst mit Test aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden könnten. Angela Merkel fordert die Bürger auf, auch im Privaten Impfdruck zu erzeugen – Denn „eine Impfung schützt nicht nur Sie, sondern auch immer jemanden, dem Sie nahestehen, der Ihnen wichtig ist, den Sie lieben“. Man solle sich dringend impfen lassen, heißt es aus der Politik – nur die Impfung beende die Pandemie. Impfen sei ein „patriotischer Akt“, erklärt Bundesminister Spahn – Impfen sei ein Akt der „Nächstenliebe“, formuliert Michael Kretschmer.
Dabei ist vor allem die absolute Gleichgültigkeit der Regierung gegenüber den Grundfesten gesellschaftlichen Zusammenlebens erschreckend: Wer Freiheit wolle, könne sich ja impfen lassen, heißt es. Ansonsten sei man auch selbst Schuld.
Das kann kein gutes Ende nehmen
Längst zeigen Erkenntnisse aus Wissenschaft und der Praxis im Ausland, dass man den Menschen von der „Impfung” zu viel versprochen hat. Mantraartig erklärten Politiker, mit einer Impfung schütze man „sich und andere“ – mittlerweile ist erwiesen, dass geimpfte Personen das Virus nicht nur weiterverbreiten können, sondern auch eine genauso hohe Viruslast wie Ungeimpfte aufweisen. Das Impfen verhindert die Verbreitung des Coronavirus nicht – es schützt wohl lediglich den Geimpften vor einem schweren Verlauf. Nichts mit „Nächstenliebe“ – das beste Argument für eine Impfung ist Egoismus, die eigene Sicherheit. Doch wenn das Argument „andere schützen“ keins mehr ist, greift auch die Dämonisierung der Ungeimpften als Infektionsrisiko nicht mehr – sie gefährden – wenn dann überhaupt – nur sich selbst.
Doch die Politik will Recht behalten und bearbeitet die Ungeimpften mit Zuckerbrot und Peitsche, wobei deutlich mehr Wert auf die Peitsche gelegt wird. Doch damit erreicht sie genau das Gegenteil des ausgegebenen Ziels. Mittlerweile bietet das überbordende Impfangebot wirklich jedem die Chance, sich impfen zu lassen. Diejenigen, die nicht wollen, haben viele Gründe dafür – meist Skepsis gegenüber dem Impfstoff. Doch anstatt das Gespräch mit diesen Leuten zu suchen oder ihre freie Entscheidung zu akzeptieren, geht die Politik genau den falschen Weg. Mit Druck, mit Impf-Shaming erzeugt man nur eines: noch mehr Skepsis. Etwas aufzuzwingen inspiriert kein Vertrauen – es verschärft die Skepsis lediglich. Der Impfzwang erzeugt Impftrotz – immer mehr Leute, die ohnehin skeptisch waren, wollen sich mittlerweile „aus Prinzip“ nicht impfen lassen. Regierung und Corona-Impfgegner fallen so in eine Eskalationsspirale, die kein gutes Ende nehmen kann.