Jedes Mal, wenn ein Land den Dalai Lama einlädt, reagiert der notorische Menschenrechtsverletzer China mit massiver Einschüchterung, ökonomischen Drohungen und diplomatischen Sanktionen. Im letzten Monat hat sich Südafrika den Chinesen unterworfen und das religiöse Oberhaupt der Tibeter an der Einreise gehindert. Die Holländer sind aus anderem Holz geschnitzt. Trotz der dreisten Drohgebärden des chinesischen Botschafters halten die Parlamentarier an ihrer Einladung für Juni fest.
Im September 2007 brach Bundeskanzlerin Merkel mit dem Opportunismus ihres Vorgängers Schröder und traf den Dalai Lama. Im Mai 2008 hatte sogar die Entwicklungshilfeministerin Wieczorek-Zeul genügend Ehrgefühl, um es ihr gleich zu tun und dies zutreffend als „zentrale Aufgabe“ ihres Amtes zu bezeichnen.
Der verlogene Opportunismus von Außenminister Steinmeier wird vor diesem Hintergrund besonders auffällig. Zwar war er nicht zu halten, um als erster europäischer Offizieller zur Inthronisation von Präsident Medvedev nach Moskau zu eilen und sich dort in gebührendem Abstand vor Russlands neuem Herrscher nieder zu werfen und mehrmals mit der Stirn den Boden zu berühren. Ein Treffen mit dem Dalai Lama verweigerte er jedoch mit der zynischen Bemerkung:
“Mutig sein heißt doch heute, den Dalai Lama nicht zu treffen.“
Den skrupellosen Opportunismus und den Kotau vor autoritären Regimen dürfte Steinmeier von Gerhard Schröder gelernt haben. Das Signal an Peking und jedes andere Regime, dass Menschenrechte routinemäßig verletzt, war eindeutig: Ich lasse mir meine Werte abkaufen. Ich tue alles, um mit China Geschäfte zu machen.
Sein Lehrmeister, Putins bezahlter Lakai Schröder, scheint damit ja gut zu fahren. Finanziell jedenfalls.
Nachtrag: Wem Steinmeier so gratuliert und wem nicht:
►2016: Steinmeier gratuliert Trump nicht zum Wahlsieg („Hassprediger“)
►2018: Steinmeier gratuliert Putin zum Wahlsieg
►2018: Steinmeier gratuliert Erdogan zum Wahlsieg
►2019: Steinmeier gratuliert Mullahs im Iran zu 40 Jahren Gottesstaat.
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