Die rot-grün-gelbe Ampelkoalition will wieder mehr Braunkohlekraftwerke anheizen. Zu groß ist die Furcht derjenigen, die mit herzlicher ideologischer Begeisterung Kraftwerke abgeschaltet haben, zu wenig Strom im tiefen Winter zu haben. Das verklausuliert die Koalition der großen Sprüche hinter markigen Begriffen: Das Kabinett billigte eine befristete Verlängerung der sogenannten Versorgungsreserve.
Das Wirtschaftsministerium des grünen Robert Habeck sprach von einem »vorsorglichen Absicherungsinstrument für den Winter«. Auf Deutsch: eingemottete Kraftwerke wieder anfeuern. Es hat Habeck offensichtlich gedämmert, dass auch im Winter Strom benötigt wird, wenn weder Wind weht, noch die Sonne ausreichend scheint.
Ende Juni sollten die Kraftwerksblöcke abgeschaltet werden, hatte Habeck zuletzt noch in Brandenburg erklärt. Und fuhr fort: »Danach können sie mit einer Sondergenehmigung über den Winter wieder genutzt werden.«
Raus aus der Kohle – rein in die Kohle – bald soll’s wieder raus der Kohle gehen. Leider sind Kraftwerke große Industrieanlagen, die von sehr qualifiziertem Personal in Gang gehalten werden müssen und keine Sandburgen, die man wie im Sandkasten mit grünen Patschehändchen mal eben zerstören kann, um sie dann schnell wieder neu zu formen.
Die lassen sich nicht beliebig oft anfeuern; das Personal, dass die komplizierten Maschinen bedienen kann, ist oft schon weg. Die Wartungen werden nicht mehr so ausgeführt, wie bei einem auf lange Lebensdauer ausgelegten Betrieb.
Absehbar: Habeck und seine Grünen müssen sich den Spott und Kritik des übrigen Europa anhören, dass Deutschland Weltmeister im Ausstoß des CO2 wird. Habeck – der Umweltverschmutzungsminister.