Tichys Einblick
Klima-Gretas Antisemitismus:

Und plötzlich ist sie nur naiv …

Kritik an Greta? Früher undenkbar! Sie hatte den Status einer Prophetin. An diesem Nimbus haben auch die Kirchen mitgebaut - und jeder wollte ein Stück von ihrem Glanz, indem er ihr den Teppich bereitete. Jetzt zeigt die Ikone ihr wahres Gesicht: voller Antisemitismus und Israelhass.

IMAGO

Ist das wirklich euer Ernst? Das fragte ich in vielen Artikeln, Ansprachen, Interviews und im letzten Bestseller „Das Maß ist voll!“ (Lübbe-Verlag). Dafür bin ich nichts als gescholten worden. Das war Majestätsbeleidigung. Kritik an der Heiligen Greta von Sankt Klima? Das geht nun gar nicht. Damit war man raus aus dem Spiel. Nun ja, was soll’s; ich halte es ohnehin mit Margret Thatcher: „Und wenn ich alleine stehe — solange ich recht habe, ist das völlig in Ordnung.“

Diese naive, perfide und nahezu perverse Heiligsprechung dieser schwedischen Schulschwänzerin durch führende Zeitgeist-Religionsbeamte und Opportunismus-Weltmeister unter den Politikern habe ich von Anbeginn für gefährlichen Schwachsinn gehalten. Ich muß mir nichts vorwerfen lassen. Und viele meiner (journalistischen) Freunde auch nicht. Alles belegt.

Es gab nichts, was sich diese (meist) Herren in ihrem peinlichen Populismus und ihrer anbiedernden Ranschmeiße nicht bemüßigten sagen zu müssen: „Mich erinnern die Freitagsdemos ein wenig an die biblische Szene vom Einzug Jesu in Jerusalem“, meinte der Berliner Erzbischof Koch. Sein Hildesheimer Kollege meinte doch ernsthaft zu jener von ihren Eltern gnadenlos vermarkteten Greta sagen zu müssen: „Kreativ wie der Schöpfergott, geistreich wie der Heilige Geist und hellwach wie Jesus Christus.“ Du meine Güte …

Spitzenfunktionär Stäblein der (untergehenden) Berliner evangelischen Kirche schwurbelte gar: „In der Bibel nennt man Menschen, die ihre Umwelt wachrütteln, aufschrecken, mit der Wahrheit konfrontieren: Propheten.“ Prophetin der Holocaust-Leugnung? Der Gipfel war eine Oster-Botschaft der bayerischen lutherischen Kirche: Greta, abgebildet beim Wegtragen durch Polizisten bei der Demo in Lützerath, deklariert als der verratene Jesus, Polizisten als die Häscher. Perverser gehts nicht. Trotz späterer Entschuldigung der Kirche nach heftigsten Protesten: Wer auf solch eine blasphemische Idee kommt muss sich über leere Gotteshäuser nicht wundern. Das Volk verläßt in Massen die ehemaligen Volkskirchen.

Die Synode der EKD erhob sich im November 2022 zu Ehren einer Greta-Abgesandten für einen minutenlangem Beifall. Jeder wollte etwas ab haben von ihrem Glanz, von ihrer Prophetie, von ihrem Jesa-Christa-Sein. Meine Güte, wie primitiv. Obwohl sich damals schon abzeichnete, dass es sich um eine im Kern antisemitische Truppe handelt, die offen gegen Israel hetzte nach dem Motto der Nationalen Sozialisten: Kauft nicht bei Juden.

Auch die Chefs „christlicher“ Parteien überschlugen sich in Weihrauch geschwängerten Unterwerfungsgesten. Bayerns Söder (CSU) begrüßte Gretas ergebene Epigonen auf der Zugspitze und schwurbelte: „Ich bin der Markus … ich finde es gut, was ihr macht.“ Und CDU-Merkel sprach mit ihr bei der UNO(!) und empfing sie im Kanzleramt. Fehlten nur noch Hymnen und militärische Ehren. Mehr Idiotie ging nicht. Oder wuchs da zusammen, was zusammen gehört?

Und jetzt kommen die (erwartbaren!) Hämmer, nachdem die Hamas am 7. Oktober brutale Terroranschläge gegen Israel verübte und Israel zurückschlug. Inzwischen zeigt die Ikone Greta ganz offen ihren Antisemitismus. Offener geht es nicht. Ihre täglichen Auftritte und ihr Twitter-Account sprechen eine deutliche Sprache. So trat sie am vergangenen Sonntag in Amsterdam auf, gemeinsam mit Palästinenserin Sara Rachdan. Jene Rachdan ist nicht nur bekennende Juden-Hasserin, sondern eine schlimme Holocaust-Verharmloserin – für Greta null Problem.

Zwei Tage nach dem Angriff der Hamas auf Israel hatte Rachdan auf Instagram den Angriff bejubelt: „Ja, dieser Angriff wurde von der Hamas initiiert, aber es geht nicht um die Hamas. Es geht um den palästinensischen Widerstand. Das ist endlich ein palästinensisches Vorgehen gegen die Besatzung. Bitte unterstützt den Widerstand.“ Doch nicht nur das. Rachdan behauptete sogar, dass Israelis Palästinenser vergasen und zog dabei eine Parallele zum Holocaust: „Ich frage mich, wo wir das vorher schon mal gesehen haben …“

Na, das ist doch wie beim Einzug von Jesus Christus in Jerusalem, Herr Erzbischof, oder?! Da zeigen sich doch Schöpfergott und Heiliger Geist … Söders umjubeltes „Friday for Future“ geht eben nicht nur am moralischen Größenwahn zugrunde. Jetzt zeigt sich (endlich) das wahre Gesicht. Der internationale Fridays-For-Future-Dachverband wirft Israel „75 Jahre ethnische Säuberungen“ vor und einen „Genozid“. Er bezeichnet Israelis als koloniale Unterdrücker und behauptet, „westliche Medien“ würden „Gehirnwäsche“ zugunsten Israels betreiben. „Befreit Palästina“ lautet nun der Ruf der Klima-Kriminellen. Hurra! Synoden-Applaus im Stehen! Evangelische und katholische Religionsführer und deutsche Spitzenpolitiker als Anhänger von Verschwörungstheoretikern? Na, super …

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Schuster (CDU) kritisierte derweil bei „Welt TV“ Greta massiv —zuvor war nichts dergleichen zu vernehmen: „Dass sie sehr, sehr naiv ist, steht – glaube ich – außer Zweifel.“ Ach, außer Zweifel?! Wo waren Herr Schuster und seine CDU, als die Führer aus Staat und Kirchen sie anbeteten? Wer war denn da naiv? Und wer ist für die eingetreten, die — wie ich — damals schon die Naivität entlarvten und dafür diskreditiert, diskriminiert, ja eliminiert wurden, weil sie nicht im strammen Gleichschritt in den Fackelzügen mit marschierten? Wo?!

Vergangenen Sonntag: der vom ZDF übertragene Gottesdienst zur Eröffnung der EKD-Synode in Ulm. Der bischöfliche Prediger redete über alles und nichts, nur kein Wort zu den gefährlichen Irrtümern der schwurbelnden Greta-Beweihräucherung, ja zu der Jubel-Arie der Vor-Synode. Nur allgemeines Geschwätz über Antisemitismus. Dabei ist der Gottesdienst der Ort für Schuldbekenntnis und Bitte um Vergebung. Nein, man geht einfach zur Tagesordnung über. Die Anlandung weiterer strammer Antisemiten durch Kirchen-gesegnete Schlepper-Schaluppen fest im Blick.

Ich lese im fernen Kalifornien nichts von Rücktritten in Gretas deutscher Jubeltruppe. Noch nichtmal das Flehen um Verzeihung an die irregeführten Bürger von deutschen Kirchen- und Polit-Funktionären. Mir ist nichts bekannt. Noch nichtmal Scham. Wie gesagt: es war alles absehbar und keine Überraschung.

Donald Trump war der einzige Staatsmann, der an jener Greta in der UNO, wo sie mit CDU-Merkel einträchtig plauschte, einfach achtlos vorbeiging und nach deren Rede sarkastisch twitterte: „Sie sieht aus wie ein sehr glückliches junges Mädchen, das sich auf eine strahlende und wundervolle Zukunft freut. So schön zu sehen!“ Tu felix America!

Auch hier gilt wie bei „Corona“: Ich will Handschellen klicken hören! Und ich verlange Rehabilitierung der Kritiker.


Dies ist ein Auszug aus Peter Hahnes neuem Buch: „Ist das euer Ernst?! — Aufstand gegen Idiotie und Ideologie“ (Lübbe/Quadriga Verlag) — erscheint im Februar

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