Zuletzt also Lünen. Ein 15-Jähriger rammt einem 14-Jährigen ein Messer in den Hals. Das Opfer stirbt am Tatort, einer Schule im westfälischen Lünen. Das Motiv? Der „polizeibekannte“ Mörder war mit seiner Mutter zu einem Gesprächstermin in der Schule (er galt als „aggressiv und unbeschulbar“), das Opfer soll die Mutter „mehrfach provozierend angeschaut haben“, berichtet die Ortspresse. Der „Spiegel“ schreibt noch lange nach dem Mord, der 14-Jährige sei „offenbar“ von einem älteren Mitschüler umgebracht worden. Offenbar. War es ein Unfall?
Für den berüchtigten Beschwichtigungs-„Kriminologen“ Christian Pfeiffer ist „der gewaltsame Tod“ (implizit: keine Tötungsabsicht) ein „extremer Ausnahmefall“. Es bestehe kein Grund zur Besorgnis. Im Gegenteil – seine Studien zeigten, dass Gewaltdelikte an Schulen und auch Tötungsdelikte von Jugendlichen extrem rückläufig seien. „Egal welche Statistik wir nehmen: Wir gelangen zu der Einschätzung, dass Tötungsdelikte durch junge Menschen eine extreme Ausnahme werden.“
Ein Dutzend Seelsorger führten am Tag nach dem heimtückischen Mord Gespräche mit den Schülern. Der Schulleiter („Wir sind eine friedfertige Schule“) sprach sein „tiefes Mitgefühl“ aus. „Der Familie des Täters, aber auch der des Opfers.“ Die des Täters stammt aus Kasachstan.
Eigentlich sollte diese Geschichte, die sich mit den Gewalttaten des Januar
2018 beschäftigt, in Regensburg beginnen. Lokale Medien schrieben von einer „Schocknacht“: „Als Polizisten am Samstagabend eine Gruppe von etwa 15 grölenden Jugendlichen kontrollierten, schlug ein 17-jähriger Afghane einem Beamten mit der Faust auf den Hinterkopf. Der Polizist konnte den Jugendlichen überwältigen, wurde dabei aber von einem anderen 17-jährigen Afghanen mit dem Fuß gegen den Kopf getreten. Der 26-jährige Beamte musste ins Krankenhaus gebracht werden, wo eine Gehirnerschütterung sowie eine Schädelprellung festgestellt wurden.“
Die „Schocknacht“ von Regensburg
Gleich vier Angriffe auf Beamte in Regensburg hatten in dieser Nacht stattgefunden. Tritte gegen den Kopf, mit Bier übergossen, eine Polizistin „bekommt“ einen Messerstich. Gegen einen der Täter, einen der 17-jährigen Afghanen, wird nun wegen eines versuchten Tötungsdelikts ermittelt. Zunächst war gemeldet worden, der Afghane hätte abgeschoben werden sollen. Das bayerische Innenministerium dementierte: Der Afghane habe gegen seinen ablehnenden Asylbescheid geklagt, deshalb sei dies ein laufendes Verfahren und er könne nicht abgeschoben werden.
Unsere Geschichte hätte ebenso in Cottbus beginnen können. Am 12. Januar wollte ein 51-Jähriger mit seiner Frau (43) das Einkaufszentrum Blechen-Carré betreten, als das Paar von drei Jugendlichen im Alter von 14, 15 und 17 Jahren angegriffen wurde. „Sie verlangten den Vortritt“, so eine Polizeisprecherin. Zudem hätten sie gefordert, „die Frau solle ihnen Respekt bezeugen“. Als diese das idiotische Ansinnen ablehnte, hätten zwei der drei Jungen den Ehemann angegriffen, der dritte zog ein Messer. Ein Passant kam dem Mann rechtzeitig zu Hilfe, schließlich hielten verständigte Mitarbeiter des Wachschutzes die Verbrecher bis zum Eintreffen der Polizei fest.
Der CDU-Oberbürgermeister Holger Kelch fand einerseits die passenden Worte: „Es ist abscheulich und für uns als Stadt wie auch für den Rechtsstaat nicht hinnehmbar“, was passiert ist. Schwer verständlich nur sein Zusatz: „Gewalt ist keine Art, Konflikte anzuheizen oder zu lösen.“ Welche Konflikte? Das überfallene Ehepaar wollte schlicht und ergreifend einkaufen gehen. Die drei Verbrecher sind syrische „Schutzsuchende”. Der 14-Jährige ist der Polizei bereits als gewalttätig bekannt.
Sogar der „Lausitzer Rundschau“ fiel auf: „Generell scheinen sich Angriffe ausländischer Mitbürger in jüngster Zeit zu häufen.“ „Das ist zumindest die gefühlte Wahrnehmung“, bestätigt die Polizeisprecherin. „Für genaue Zahlen müssen wir aber die Auswertung der Kriminalitätsstatistik abwarten, die uns im Frühjahr vorliegt.“ Oder sie nimmt einfach die vom Pfeiffer.
Ausnahmezustand Cottbus
Cottbus, 17. Januar. Folgender Vorfall wird bei „tag24.de“ (gehört zu 60 Prozent Gruner + Jahr, zu 40 Prozent DD + V, einem Medienbeteiligungsunternehmen der SPD) so beschrieben: In Cottbus ist ein 16-Jähriger an eine Straßenbahn gedrückt und mit einem Messer im Gesicht verletzt worden. Tatverdächtig ist ein Jugendlicher, der sich mit dem 16-Jährigen „gestritten habe“.
Laut Zeugen griff der Verdächtige, ein Syrer, das Opfer aus einer Gruppe deutscher und syrischer Jugendlicher heraus an. In Cottbus war es zuletzt mehrmals zu Gewalt zwischen Syrern und Deutschen gekommen. Mit anderen Worten: Ein Streit eskaliert. Kann ja mal vorkommen bei Jugendlichen. Wer hat angefangen? Nebensache.
Es war dem G+J/SPD-Unternehmen noch wichtig zu melden, dass zudem wegen Geheimnisverrat ermittelt werde, weil polizeiinterne Informationen in den sozialen Netzwerken verbreitet worden seien. Deshalb ist eine Ermittlungsgruppe gebildet worden. Wegen der Interna, nicht wegen des Mordanschlags, wohlgemerkt.
Die „Bild“-Zeitung stellt den Fall etwas präziser dar: Ein Syrer (15) hatte ein deutsches Mädchen (16) sexuell belästigt, „körperlich angegriffen“, ihr das Handy gestohlen und sie mit dem Tode bedroht. Als Freunde des angegriffenen Mädchens an einer Straßenbahnhaltestelle auf den Syrer und seinen Freund „Faisal“ (16) trafen, sei es „zum Streit“ gekommen. „Bild“: „Faisal soll Thomas H. (16) erst gegen eine Straßenbahn gedrückt und dann mit einem Messer zugestochen haben. Der Schüler erlitt eine Schnittverletzung an der Hand, einen Stich ins rechte Bein und einen tiefen Schnitt in die Wange. Beinahe hätte das Messer die Halsschlagader verletzt. Blutüberströmt rettete er sich in das Shoppingcenter, brach vor einem Laden zusammen. Die Täter flüchteten.“
So wird wenigstens etwas deutlicher, warum es „in letzter Zeit mehrmals zu Gewalt zwischen Syrern und Deutschen gekommen“ ist. Der Messerstecher Faisal soll auch beim aktuellen Fall unter den Verdächtigen gewesen sein. Polizei und Justiz scheinen bei solchen Fällen hilflos. Die Lösung der Politik: „Nach einer Reihe von Auseinandersetzungen zwischen Syrern und Deutschen wird die Stadt Cottbus zunächst keine weiteren Flüchtlinge mehr aufnehmen.“
Auseinandersetzungen zwischen Syrern und Deutschen – diese Darstellung lässt die Interpretation zu, beide Seiten könnten die gleiche Schuld tragen, und wir verdanken sie der „Süddeutschen Zeitung“. Die meldete zudem erfreut: „Unterdessen konnte die Polizei auch einen verdächtigen Polizisten ermitteln, der interne Behördendaten im Zusammenhang mit dem jüngsten Fall ins Internet gestellt haben soll, wie das Präsidium mitteilte. Es wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet.“
Ohne alternative Webseiten und die Nachrichtenverbreitung über Twitter und Facebook erführen die Bürger nur wenig über die Zustände außerhalb ihrer Region. Wer nur im (Dienst-)Wagen von der heimischen Garage in die Tiefgarage im Büro fährt, würde den pfeifferschen Analysen wohl kritiklos folgen, werden sie doch vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk und einer gleichgeschaltet anmutenden Presse unhinterfragt verbreitet.
Die zunehmenden Ängste, aber auch die Wut derer, „die schon länger hier leben“, werden lautstark und schnell als das Werk von Rechtspopulisten dargestellt. Die meisten Medien versuchen mit den Mitteln der Relativierung oder gar der Nichterwähnung Anteilnahme und Solidarität mit den Opfern so weit es geht zu verhindern.
Das beste Beispiel hierfür ist die anfängliche Komplettausblendung des Messermords eines Asylbewerbers an einem Mädchen in Kandel in den Fernsehnachrichten. Die 15-jährige Schülerin war kurz nach Weihnachten in einem Drogeriemarkt in Kandel abgeschlachtet worden. Der „Tagesschau“ war die abscheuliche Tat zunächst keine Silbe wert, denn man „berichte nicht über Beziehungstaten“.
Einseitiger Ermittlungsansatz
Mehr nach dem Geschmack der Subjektiv-Berichterstatter ist da schon der Fall Wurzen. „MDR investigativ“ zieht die Bilanz einer Massenschlägerei vom 12. Januar so: fünf Verletzte, zwei davon schwer. Die Ermittlungen dazu laufen noch, der genaue Tathergang ist immer noch unklar. Offenbar hat es einen „Streit“ zwischen Ausländern und einer Gruppe von Deutschen am Wurzener Bahnhof gegeben – es folgt eine Prügelei. Etwas später versuchen zwei betrunkene Deutsche ein Haus zu stürmen. Dabei werden sie durch Messerstiche schwer verletzt. Daraufhin stürmen 30 Deutsche das Haus, dringen in Wohnungen ein und verletzten Flüchtlinge. Wie gesagt: fünf Verletzte, zwei schwer.
Bei Letzteren dürfte es sich um die Deutschen handeln, die ohne Waffe zu einer Messerstecherei gegangen waren. Und wahrscheinlich Neonazis sind. Denn „spätestens seit 2015, mit dem Zuzug von Flüchtlingen, ist in Wurzen spürbar geworden, dass hier auch Neonazis aktiv sind“. Das verkündet ein Ingo Stange, der für das „Netzwerk demokratische Kultur“ in Wurzen arbeitet. Es komme „immer wieder zu rassistischen Auseinandersetzungen. Bis die Situation Mitte Januar eskaliert ist.“ Ingo Stange ist der Kronzeuge des MDR-Beitrags, weitere Sichtweisen weder erwünscht noch erforderlich.
Verharmloste Messerangriffe
Anders liest sich der Fall auf „t-online“. So sei dem Vorfall „ein Wortgefecht zwischen beiden Gruppen am Bahnhof vorausgegangen. Die Auseinandersetzung eskalierte, nachdem Einheimische danach an die Tür der Unterkunft der Ausländer geschlagen hatten und eine Scheibe zu Bruch ging. Rund zwölf Ausländer hätten die etwa 30 Einheimischen dann mit Knüppeln und Messern attackiert. Dabei wurden zwei Männer verletzt. Wie die Polizei in Leipzig mitteilte, wurde „ein weiterer Mann mit einem Elektroschocker attackiert“.
Man kann davon ausgehen, dass die Deutschen, im Gegensatz zu den „Schutzsuchenden“, unbewaffnet waren. Der Staatsschutz der Polizei ermittelt wegen besonders schweren Landfriedensbruchs. Es könne aber noch nicht gesagt werden, ob „der Vorfall einen extremistischen Hintergrund hatte“. Die Ermittlungen folgen also der Logik des Ingo Stange von der „demokratischen Kultur“.
Bad Düben bei Leipzig. Sechs Jugendliche sind bei einer „Auseinandersetzung zwischen zwei Schülergruppen“ verletzt worden. Die Mädchen und Jungen im Alter von 13 bis 17 Jahren mussten ambulant behandelt werden, einige davon im Krankenhaus. Bei den Angreifern, die, so schilderte ein Betroffener der „Leipziger Volkszeitung“, wie eine Horde über die Gruppe hergefallen seien, habe es sich um ausländische Schüler gehandelt. Ermittelt wird zwanghaft zunächst in ein- und dieselbe Richtung – trotzdem: Anzeichen für einen politischen Hintergrund gibt es laut Polizei nicht.
Was Sie nicht mit bekommen haben – es sei denn, Sie leben in der jeweiligen Region –, sind zahllose, von Politik und Medien als „Einzelfälle“ verharmloste Überfälle. Ein kleiner Auszug vom Januar dieses Jahres:
■ Bonn. Während einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen wurde ein 25-jähriger Mann durch einen Messerstich im Bauchbereich lebensgefährlich verletzt. Drei Tatverdächtige im Alter von 15 und 16 Jahren wurden kurze Zeit später in der Innenstadt vorläufig festgenommen.
■ Essen. Ein Streit unter jungen Nordafrikanern eskalierte in der Nacht auf Samstag in der Steeler Straße in Essen. Dabei zog ein Beteiligter sein Messer und schnitt einen 15-Jährigen in den Hals, wie die „Rheinische Post“ meldet.
■ Stolberg. Ein 35-jähriger Mann wird von einer Männergruppe zunächst beleidigt und kurz darauf angegriffen. „Hierbei kam offenbar auch ein Messer zum Einsatz“ (Polizeibericht).
■ Heidelberg. Am 18. Januar kam es gegen 22.30 Uhr in der S-Bahn der Linie 5 zu einer Messerattacke. Zwei Syrer im Alter von 21 und 16 Jahren forderten das Handy eines 22-jährigen Fahrgasts. Einer der Syrer zog sein Messer und bedrohte diesen. Weil der junge Mann nicht sofort auf die Forderung der Räuber reagierte, fügte der 21-jährige Syrer dem Mann einen Schnitt am Bein zu. Anschließend flüchteten die Täter.
■ Kurz vor dem Jahreswechsel kam es in Dresden zu einer brutalen Auseinandersetzung zwischen Jugendlichen. Ein 17-Jähriger wurde schwer verletzt, weshalb drei Wohnungen in der Landeshauptstadt durchsucht wurden. Ein zwölf Jahre alter Junge wird als tatverdächtig eingeschätzt. Bei den Angreifern handelt es sich um eine Gruppe von zehn bis 15 Jungen, die zwischen zwölf und 14 Jahre alt und nicht deutscher Staatsangehörigkeit sein sollen.
■ In Dortmund wird eine junge Frau (20) blutend auf dem Spielplatz gefunden. Ihre Kopfverletzungen sind lebensgefährlich. Womöglich wurde mit einem Hammer auf sie eingeschlagen. Die Polizei nahm den Cousin (24) fest. „Er war blutverschmiert.“
■ In Duisburg fahndet die Polizei öffentlich nach Abdul Aziz Ali (38), der in Duisburg seine Ex-Freundin (43) und deren Tochter (13) mit einer Eisenstange fast getötet hat.
■ Köln. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen griffen am 18. Januar mehrere Männer einen am Bahnsteig Wartenden an. Die Tatverdächtigen schlugen und traten auf den 41-Jährigen ein und ließen erst von ihm ab, als sie ihn ins Gleisbett geschubst hatten. Durch den Sturz zog sich der 41-Jährige schwere Verletzungen zu. Der Schwerverletzte gab an, die Angehörigen der sechsköpfigen Gruppe hätten eine dunkle Hautfarbe.
■ Kamen: Am 17. Januar befanden sich ein 19-Jähriger und ein 17-Jähriger gegen 19.30 Uhr „in Höhe der Bücherei am Markt und tranken Bier“. Es sei dann eine Gruppe von fünf jungen Männern, beschrieben als „Flüchtlinge“, vorbeigekommen. Einer von jenen habe eine am Boden stehende Bierflasche genommen und dem Kamener damit auf den Hinterkopf geschlagen. Die anderen hätten den 17-Jährigen zu Fall gebracht und ihn geschlagen und getreten. Warum die Gruppe auf die Geschädigten, die leicht verletzt wurden, losging, wurde bisher nicht bekannt.
Behörden verschweigen die Taten
Diese Beispielsammlung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Im Gegenteil. Eine vollständige Liste ist wohl auch nur schwer zu bekommen. Nicht einmal Innenminister Thomas de Maizière sowie die Innenminister der Länder dürften das Ausmaß ihres Versagens beim Schutz der Bevölkerung vor dem hereingebrochenen Verbrechens-Tsunami auch nur annähernd (er)kennen, weil die Polizeibehörden eine perfide Verschleierungstaktik installiert haben.
„Es gibt die strikte Anweisung der Behördenleitung, über Vergehen, die von Flüchtlingen begangen werden, nicht zu berichten. Nur direkte Anfragen von Medienvertretern zu solchen Taten sollen beantwortet werden“, sagte ein hoher Polizeibeamter der „Bild“. Warum?
Das erklärt ein Sprecher des hessischen Innenministeriums so: „Das Thema ‚Flüchtlinge‘ könnte von Rechtsextremisten instrumentalisiert werden, um gezielt Stimmung gegen Schutzsuchende zu schüren.“ In Sachsen meldete die Polizei beispielsweise nur drei von 19 schweren Straftaten (versuchter Totschlag oder Mord sowie sexueller Missbrauch).
Doch langsam regt sich Widerstand. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) stellte kürzlich fest, dass „Messerattacken keine Ausnahmeerscheinung mehr sind“. Niemand schaue auf den Zusammenhang, sondern man sehe nur „Einzelfälle“. Die GdP hofft, dass „Staatsanwaltschaften und Richter Messerangriffe als schwerwiegende Straftat bewerten“. Eine Hoffnung, die viele Polizisten an den Brennpunkten kaum teilen dürften. Immer wieder begegnen ihnen Straftäter nach kurzer Ermahnung durch die Justiz erneut in der Szene.
Unwort „Gefährderansprache“
Ein Mittel der Prävention hat längst Anspruch darauf, als Unwort des Jahres bezeichnet zu werden. Die „Gefährderansprache“. Der spektakulärste Fall dieser hilflosen Aktion war bislang der Fall „Mia“ in Kandel. Auch hier hatte die Polizei unmittelbar vor der Bluttat mit dem Mörder ein solches Gespräch geführt. Eine obstruktive, ja destruktive Justiz und die Verschleierungstaktik der oberen Polizeibehörden haben den Frust der Polizisten im Einsatz massiv befördert. Der als gemäßigt bekannte Fernsehmann Peter Hahne bemerkte in einer TV-Diskussion: „Es gibt in Berlin keinen Polizisten, der nicht AfD gewählt hat“ – wo immer er das herhat.
Neben Messerstechereien und brutalen Überfällen, häufig in Gruppen auf Einzelne oder Unterlegene, haben vor allem Sexualdelikte zugenommen.
Beschwichtigungen allenthalben
■ Mannheim. Ein 28jähriger Afghane wurde Anfang Januar festgenommen, nachdem er zwei Frauen „belästigt“ hatte. Nach seiner erkennungsdienstlichen Behandlung wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt.
■ Ofterdingen. Eine junge Frau wird unvermittelt von einem Unbekannten von hinten angegriffen und „über die Straße auf einen Schotterparkplatz gezerrt“. Hinter dort stehenden Glascontainern soll er sie vergewaltigt haben. Bevor er flüchtete, soll er noch Geld aus der Geldbörse des Opfers an sich genommen haben. Er sprach deutsch mit nicht identifizierbarem ausländischem Akzent.
■ München. Eine 14jährige Münchnerin wird an einer Treppe eines S-Bahnhofs von einem unbekannten Täter angesprochen und an den Armen fest gehalten. Die 14Jährige wehrte sich sofort heftig dagegen und fing an zu schreien. Der Unbekannte fasste sie über der Kleidung an den Intimbereich und flüchtete danach in eine SBahn. Er wird als „indische/afghanische Erscheinung“ beschrieben.
■ In München kann ein 61Jähriger gerade noch eine Russin (59) retten: Ein 24jähriger Nigerianer war im Ostbahnhof Zwischengeschoss über die Frau hergefallen, hatte ihr bereits Strumpfhose und Slip heruntergerissen.
Hier reicht der Platz nicht aus, all die in Bus und Bahnen ihr Unwesen treibenden Exhibitionisten und Onanisten aufzuzählen, nicht selten sind Schulkinder ihre Opfer. Überraschend ist, wie zynisch die Justiz, trotz „Nein heißt Nein“ Gesetzgebung, mit derartigen Belästigungen umgeht.
In Traunstein schlägt die Staatsanwaltschaft einen Fall nieder, weil der beschuldigte Afghane im Schulbus sich lediglich „wegen eines Juckreizes“ vor Mädchen gekratzt habe, wie ein vom Beschuldigten vorgelegtes ärztliches Attest bescheinige. Und „Focus online“ fand einen Experten, der die Ansicht verbreitet, „das Frauenbild von jungen Afghanen“ sei „grundsätzlich von Wertschätzung geprägt“. Amnesty International stellte übrigens dazu unpassend fest, wichtigster Grund für die zunehmenden Selbstmordversuche bei Frauen sei geschlechtsspezifische Gewalt.
Am Anfang waren Märchen. Es kämen vor allem Frauen und Kinder, die in Deutschland Schutz suchen. Dann wurde statistisch „nachgewiesen“, Migranten seien nicht krimineller als Autochthone. Im nächsten Akt wurde argumentiert, dass die Gewalttäter nur deshalb gewalttätig seien, weil ihre Frauen und Mütter noch nicht nachgeholt worden seien. Gegenargumente wurden in jeder Phase der „Debatte“ als „rechts“ kriminalisiert.
Eine Omertà der Migrationstrunkenen führte zu den skurrilsten Auswüchsen. Deutsche mit DDR-Hintergrund fühlen sich an alte Zeiten erinnert, wenn sie offizielle Berichterstattungen nicht mehr einfach lesen können, sondern interpretieren müssen. „Männer“, „Männergruppen“ mit dem Zusatz „Messer“ sind nur ein Beispiel von vielen. Auch wenn „Großfamilien“ in Krankenhäusern mit Waffen aufeinander losgehen, weiß man, was man davon zu halten hat.
Ein besonderes Kapitel der Schande schreibt die deutsche Justiz. Wobei hier gar nicht versucht werden soll, die Argumentationshöhe eines Thomas Fischer (ehemals Bundesgerichtshof, „Zeit“-Kolumnist) zu erreichen. Aber wenn Polizisten sogenannte Strafgeneigte nach jeweiligen Festnahmen kurze Zeit später wieder straftatengeneigt aufgreifen, muss etwas schieflaufen. Vor allem wenn es sich nicht um Ausnahmefälle, sondern um die Regel handelt. Inzwischen wird sogar von „Bild“ ein Richter gefeiert, der für brutale Straf- und Wiederholungstäter nicht nur Bewährung verordnet.
Immer mehr Bürger fühlen sich vom Staat, dem sie mehr als die Hälfte ihres Einkommens überlassen, verraten bei einer der wichtigsten Aufgaben, die dieser Staat hat: Schutz und Rechtssicherheit herzustellen. Ein harmloses Beispiel: Es ist schon fast komisch, wenn, wie im Fall einer jungen Frau, die von einem Albaner in Hannover mehrmals vergewaltigt wurde, die Polizei „Zeugen sucht“ – und dies unter dem Hinweis, der Anwalt des Täters bekäme Akten- und Adresseinsicht des Zeugen. Nicht empfehlenswert.
Aber der Offenbarungseid der „Verantwortlichen“ wirft seine Schatten voraus. Schon im Dezember vergangenen Jahres setzt Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) einen Hilferuf ab: Er beklagt die Kriminalität junger Flüchtlinge und die Tatenlosigkeit des Staates. Er fordert seinen Innenminister Thomas Strobl (CDU) auf, „kurzfristig Voraussetzungen zu schaffen, um eine geschlossene Unterbringung für die beschriebene Klientel realisieren zu können“.
Auch die Polizei in Leipzig hat die Hände hochgenommen. Ein interner Lagebericht zeichnet ein düsteres Bild von der Sicherheitslage in der Messestadt – und deckt dabei auch Schummeleien in der Kriminalstatistik auf. Das 63 Seiten starke Behördenpapier mit dem Titel „Strategie der PD Leipzig 2018 .“ gleicht im ersten Teil einem Offenbarungseid, schreibt das SPD-nahe „tag24“. Das rot-rote Brandenburg will keine Flüchtlinge mehr nach Cottbus schicken. Im letzten Jahr meldete Salzgitter „Land unter“.
Berlin kennt das bislang unbekannte Phänomen, dass „Ärzte und Sanitäter im Noteinsatz bedrängt, bespuckt und beleidigt werden“, und der Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery beklagt eine nicht gekannte „Verrohung bei Patienten“. In einigen Krankenhäusern gebe es bereits Sicherheitsdienste, um das dortige Personal zu schützen. Natürlich benennt der Ärztepräsident nicht die Kundschaft, der die Übergriffe zu verdanken sind. Stattdessen sucht der Mann sein Heil ausgerechnet bei der Politik: „Die Politik muss dringend einen Kulturwandel befördern, damit man wieder begreift, dass diese Menschen Retter und Helfer sind.“ Er will nicht begreifen, dass der Kulturwandel, den er gerade erlebt, der Politik zu verdanken ist. Und man darf mit Sicherheit davon ausgehen, dass die importierte Verrohung der Gesellschaft in einem künftigen Koalitionspapier keine Erwähnung finden wird.
Stattdessen wird ein Popanz gejagt: der Rechte, der durch Medien und Politik geistert wie die Untoten durch TV-Serien. Die „Rechten“ sind zudem immer für Schlagzeilen gut. Eine Demonstration „Frauenbündnis Kandel“ wird als NPD-Veranstaltung diffamiert, und wenn man schon die Bevölkerung nicht schützen kann, so wird wenigstens die Integrationsministerin Anne Spiegel (Grüne) seit Mitte Januar von Personenschützern begleitet. Vorausgegangen ist eine „Neubewertung ihrer Gefährdungseinschätzung durch das Landeskriminalamt“.
Selbstverteidigung statt Urlaub
Was bleibt dem Bürger? Selbsthilfe? Ein Leserbriefschreiber auf der Website „achgut“: „Meine 15-jährige Tochter macht seit einigen Monaten einen Selbstverteidigungskurs, der so sehr ins Budget geht, dass aus unserem Biarritz- Urlaub ein Ostseekurztrip wurde. Aber das ist es uns wert. Die Belästigungen und sexuellen Übergriffe, die sie bereits in der Berliner S-Bahn auf dem Heimweg von der Schule erdulden musste, sprengen alles, was ich mir je hätte vorstellen können.“
Soll das die Zukunft sein? Der Autor Michael Klonovsky beschreibt den Lösungsansatz eines „süddeutschen Hoteliers, der in einem Berliner Problembezirk ein vergleichsweise schickes Etablissement eröffnet hat und dem dort irgendwelche wahrscheinlich Linksradikalen die Fassade beschmiert und die Scheiben eingeschmissen haben, bis er einen libanesischen Wachdienst engagierte“. Seitdem sei Ruhe. Was gegen die Linksradikalen wirkt, hilft vielleicht auch gegen die Vandalen.