Es ging alles rasend schnell. Das habe ich in 50 Jahren nicht erlebt. Gelogen und betrogen wurde immer schon. Nur nicht in dem Maße wie jetzt. Aber es kommt noch dicker. Längst bevor der Schulden-Irrsinn beschlossen und die neue Regierung überhaupt im Amt ist, erlebt man dieses Phänomen: Niemand will es mehr gewesen sein. Ja, keiner will einen Herrn namens Merz überhaupt je gekannt haben.
Wer sich die Presse vom Wochenanfang anschaut, traut seinen Augen nicht. Wer sich plötzlich alles echauffiert von den Kollegen des Mainstreams. Auch mancher „Alternativer“. All die Claqueure, Mitläufer und Hofberichterstatter der Herren Merz und Söder wollen urplötzlich mit all dem nichts mehr zu tun haben. „Hätten wir das gewußt …“, lautet der typisch deutsche Slogan, den wir seit 100 Jahren kennen.
Doch! Man hätte es alles wissen können! Ich habs doch auch gewusst und seit Monaten gewarnt. Mit dem Ersatz-Olaf namens Friedrich wird alles noch viel, viel schlimmer. Man konnte wissen: er hat es mit der linkesten SPD-Fraktion aller Zeiten zu tun. Und das Festhalten an der Brandmauer bringt das Land in den Ruin.
Wissen konnte man längst. Merz kann weder verhandeln, noch hat er Prinzipien. Seine Markenzeichen sind Wendehals und Einknicken. Er ist Weltmeister im Wortbruch und Olympiasieger im Rückwärtsrudern. Alles seit Jahren, spätestens aber seit Monaten bekannt. Erst recht bei seinem Kompagnon Söder. In Talkshows x-mal vorgeführt.
Und jetzt, gefühlt wenige Tage nach der Schicksalswahl, will es keiner mehr gewesen sein. Irre, einfach irre: „Ich war nicht dabei!“ Man tut überrascht, unwissend und unbeteiligt. Liebe Kollegen, liebe prominente CDU/CSU-Unterstützer. Ihr habt das Volk in die Irre geführt. Ihr haftet für den Schaden. Niemand kann sich rausreden. Auch die 100, die zum Beispiel in der BILD am Sonntag ein „Wahlbekenntnis“ abgelegt haben. Ihr seid Verführer!
Ich habe meine Tasse letzte Woche auf den Markt der Ideen gebracht mit der Aufschrift: „Jammert mir nichts vor, ich habe die CDU n i c h t gewählt.“ Jetzt rufe ich dazu auf: wir brauchen – wie bei den verbrecherischen Corona-Maßnahmen – eine schnelle Dokumentation. Nach dem Vorbild des Bestsellers von Kontrafunk-Gründer Burkhard Müller-Ullrich: „Ich habe mitgemacht“.
Einfach zusammenfassen, wer wann was in der Vorwahlwoche gesagt hat. Wer gewarnt und ihn als unwählbar bezeichnet hat. Und dann wer verharmlost, verniedlicht und verführt hat. Wer diejenigen sind, die wider besseres Wissen zur Wahl von Merz und Söder aufgerufen haben.
Es darf nicht sein, dass sie sich aus der Verantwortung stehlen. Die Nachwelt hat ein Anrecht, die Namen zu kennen.
§ 147 Satz 1 StGB lautet: „Wer falsches Geld als echt in Verkehr bringt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“ Auch politische Falschmünzerei gehört bestraft. Nie war es einfacher, politisches Falschgeld nachzuweisen. Tun wir es!