Genialer Regierungs-Rat: Bei Stromausfall braucht es eine stromunabhängige Kochgelegenheit
Fritz Goergen
Natürlich meinte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) es nur nett, als es twitterte: #Bevölkerungsschutz ist … sich auch bei #Stromausfall ein köstliches Essen zaubern zu können.
An einem fehlt es im Land der genialen Dilettanten niemals: an Bürokraten. Was sie schon alles geplant und geschrieben haben, überblickt längst niemand mehr. Jetzt im Lockdown spendet die Bürokratie BBK besonders hilfreichen Rat, wie „sich auch bei Stromausfall ein köstliches Essen zaubern“ lässt.
Selbst die Frage des Nutzers „Coroner Wirus“, wie der Fisch im Stromausfall gebraten wurde, wird sofort verblüffend fachmännisch beantwortet: mit einer stromunabhängigen Kochgelegenheit.
Auf eine Antwort seiner Erwartungen ans Land des Teuerst-Stroms wartet „Coroner Wirus“ wohl immer noch – so wie die bayerischen Staatsregierung auf die göttlichen Eingebungen, die der Engel Aloysius nicht überbrachte.
Persönliche Notfallvorsorge. Im Lockdown hätten viele die Zeit zu tun, was das BBK, Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, empfiehlt – vor allem auch, einen Vorrat an allem für 10 Tage anzulegen. Wie viele allerdings das nötige Geld und die sonstigen Möglichkeiten hätten, die fast 70 Seiten des BBK-Ratgebers zu befolgen, ist nicht das Problem der Ratgeber (so ist es übrigens auch mit dem Befolgen der Corona-Maßnahmen der Regierenden). Besonders anschaulich wird die Anwendbarkeit des Rates der Schreibtischexperten bei Stromausfall.
Die Website des BBK ist – so Strom vorhanden – eine unterhaltsame Alternative zum ÖRR, kann aber empfindlichen Gemütern auf dasselbe schlagen. Das würde noch schlimmer durch das Studium der „Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012“, von der die taz schrieb:
„Das Szenario ist düster: Ein neuartiges Virus breitet sich über den gesamten Erdball aus. Auch in Deutschland infizieren sich Millionen Menschen. „Die Symptome sind Fieber und trockener Husten, die Mehrzahl der Patienten hat Atemnot.“ Einen Impfstoff gibt es nicht. Die Zahl der Erkrankten übersteigt die Bettenanzahl in den Kliniken „um ein Vielfaches“. Die Folge: „Die medizinische Versorgung bricht bundesweit zusammen.“ So steht es in der Risikoanalyse für eine Viruspandemie, die Behörden unter Federführung des Robert Koch-Instituts (RKI) bereits im Jahr 2012 im Auftrag der Bundesregierung erstellt haben.“
Mit der Risikoanalyse ist es wie mit den Ratschlägen des BBK und aller Bürokratien sowie den Programmen aller Parteien: Ihr einziger Bestimmungsort ist das Archiv. Für die Anwendung wurden sie alle nicht gemacht.
Damit Sie hier nicht unberaten von dannen gehen müssen: Einen ganz ordinär mit Holz heizbaren Ofen daheim zu haben, ist jetzt und in Zukunft sehr ratsam.
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