Tichys Einblick
Mehrere Volksbegehren gestartet

75 bis 85 Prozent lehnen Gendersprache ab

Die Menschen wollen die Sprachverhunzung, die durch das Gendern verursacht wird, nicht. Regelmäßig spricht sich eine überwältigende Mehrheit der Deutschen von 75 bis 85 Prozent in Umfragen gegen die Gendersprache aus. Weil die Gendersprache ablehnt wird, haben einige couragierte Bürger verschiedene Volksbegehren gegen die Gendersprache in Behörden und Schulen eingeleitet.

IMAGO - Collage: TE

Dem Volk auf’s Maul schauen! Das tun Politik und Öffentlich-Rechtliche schon lange nicht mehr. Sonst hätten beide längst den Unfug mit der Gendersprache stoppen müssen. Denn die Menschen wollen diese Sprachverhunzung in großer Mehrheit nicht. Regelmäßig spricht sich eine überwältigende Mehrheit der Deutschen von 75 bis 85 Prozent gegen die Gendersprache aus:

Auf TE haben wir regelmäßig von früheren Umfragen berichtet, die zu gleichen Ergebnissen kamen, z.B. hier.

Und auch Prominente von Dieter Nuhr über Dieter Hallervorden, Ingo Appelt, Peter Hahne, Elke Heidenreich, Peter Maffay, Uschi Glas, Heinz Rudolf Kunze und viele andere. Jürgen von der Lippe sagte zum Spiegel: „Ich möchte mir nicht aufzwingen lassen, so zu reden wie eine kleine Gruppe von Menschen, die glauben, den Stein der Weisen zur Verbesserung der Gesellschaft gefunden zu haben“.

Schlagersänger Heino hatte am 19. September in einem Interview im SAT1-Frühstücksmagazin über das Gendern in drastischer Sprache gesagt: „Denen haben sie ins Gehirn geschissen.“ Folge: Das Interview verschwand aus der SAT1-Mediathek. Heino jedoch legte nochmal nach.

Aber auch hochamtlich wird die Gendersprache zurückgewiesen. Der Rat für deutsche Rechtschreibung sprach sich am 26. März 2021 gegen Gendersternchen, Doppelpunkte und andere Zusätze aus.

Laufende Volksbegehren

Weil das Volk die Gendersprache ablehnt, haben einige couragierte Bürger verschiedene Volksbegehren gegen die Gendersprache in Behörden und Schulen eingeleitet. TE-Leser aus den nachfolgend genannten Bundesländern können sich selbstverständlich beteiligen.

Baden-Württemberg: Im Südwesten der Republik läuft derzeit ein Volksbegehren. Allerdings sollten dort schon noch einige Einträge mehr zustandekommen. Für einen Erfolg sind bei 7,7 Millionen Wahlberechtigten im „Ländle“ zunächst 38.500 Einträge notwendig, zu einem Volksentscheid braucht man 770.000 Stimmen. Siehe Artikel 59 der Verfassung des Landes Baden-Württemberg.

Hamburg: In der Hansestadt startete eine Volksinitiative des Vereins für deutsche Sprache (VDS); sie will das Gendern in der Hamburger Verwaltung per Gesetz beenden. Am 21. Juli 2023 haben die Initiatoren 16.457 Unterschriften an den Senat übergeben. Damit ist die erste Hürde genommen. Sollte die Hamburger Bürgerschaft dem Anliegen nicht stattgeben, wovon man ausgehen muss, dann kommt es im Sommer 2024 zum Volksbegehren, und im Herbst 2025 zum Volksentscheid.

Hessen: Dort wurde das Volksbegehren „Stoppt Gendern in Hessen“ gestartet. Es will erreichen, dass die Landesregierung und alle Behörden und Einrichtungen des Landes intern und extern nach dem amtlichen Regelwerk der deutschen Rechtschreibung kommunizieren und auf die Verwendung der Gendersprache verzichten. Das Quorum in Hessen liegt bei 44.000 Unterzeichnern.

Rückblick: bisherige parlamentarische Initiativen

Kann man erwarten, dass die Volksvertretungen von sich aus auf die Idee kommen, die Interessen des Sprachvolkes, dem die Sprache schließlich gehört, zu realisieren? Zweifel sind angebracht, wie die nachfolgenden, nur zum kleineren Teil erfolgreichen Anträge zeigen.

Baden-Württemberg: Die FDP-Fraktion im Landtag wollte am 1. Februar 2023 mit einem Antrag gegen das Gendern Behörden und Schulen an gültige Rechtschreibregeln binden. Die Liberalen hatten vorgeschlagen, dass sich alle amtlichen, behördlichen, schulischen und hochschulischen Einrichtungen des Landes Baden-Württemberg und nachgeordnete Behörden ausschließlich an die gültigen Grammatik- und Rechtschreibregelungen halten sollten. Ergebnis: Die grün-schwarze Koalition und die SPD lehnten dies im Plenum ab.

Mecklenburg-Vorpommern: Die dortige CDU will gegen das Gendern an Schulen vorgehen und mit einem Antrag erreichen, dass die Landesregierung (SPD und Linke) die Schulen anweist, in Sachen Gendersprache das amtliche Regelwerk der deutschen Rechtschreibung zu beachten. Genderzeichen sollten in Klassenarbeiten als Fehler angestrichen werden. Unterstützt wird der Antrag vom Landeselternrat.

Rheinland-Pfalz: Am 19. Januar 2022 brachte die AfD-Fraktion den Antrag „Keine geschlechtergerechte Sprache an Schulen und in der Landtagsverwaltung“ ein. Ergebnis: Der Antrag wurde mit den Stimmen der SPD, der CDU, des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der FDP und der Freien Wähler abgelehnt. Die CDU-Abgeordnete Marion Schneid brachte sich wie folgt in die Debatte ein: „Das ist ein typischer AfD-Antrag … wie so oft populistisch und voreingenommen; denn es geht nur darum, ein Problem heraufzubeschwören, welches gar keines ist.“

Sachsen: Am 21. Juli 2021 stimmte der sächsische Landtag über einen AfD-Antrag ab, der vorsah, die Verwendung von geschlechtergerechter Sprache in der Kommunikation von Ministerien und sonstigen Behörden sowie in offiziellen Texten zu unterbinden. Der Antrag wurde mit 30 Ja-Stimmen der AfD-Fraktion gegenüber 72 Nein-Stimmen aller anderen Fraktionen (Koalition CDU/SPD/Grüne, ferner Linke) geschlossen abgelehnt.

Thüringen: Auf Antrag der oppositionellen CDU-Fraktion beschloss der Landtag am 11. November 2022 den Antrag „Gendern? Nein Danke!“. Danach sollen die Landesbehörden keine Gendersprache verwenden. Bei einer namentlichen Abstimmung erhielt der CDU-Antrag 38 von 74 Stimmen – namentlich der CDU, der AFD und der FDP. 36 Abgeordnete des Landtags hatten für gendergerechte Kommunikation gestimmt.

Typisch CDU: Sie weiß nicht, was sie will

CDU-Chef Friedrich Merz hatte Anfang Juni 2023 angesichts rapide steigender Zustimmungswerte für die AfD gesagt: „Mit jeder gegenderten Nachrichtensendung gehen ein paar hundert Stimmen mehr zur AfD.“ Denn eine große Mehrheit der Bevölkerung lehne „gegenderte Sprache und identitäre Ideologie“ ab.
Nur: Das Abstimmungsverhalten der CDU in den Landtagen von Stuttgart, Mainz und Dresden spricht eine andere Sprache. Das ist wieder mal ein Beispiel, dass sich die CDU mit ihrer „Brandmauer“-Theorie an die Kette der Ampel-Parteien hat nehmen lassen.

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