„Unser Zeitalter ist das erste, das nicht mehr genau weiß, was das ist: ein Mann, eine Frau.“ Wirklich? Echt jetzt? Wenn wir uns in der Welt umschauen, weiß das jeder außerhalb der woken feministischen Blase. Selbst im durch Ideologien verunsicherten Deutschland ist das den meisten völlig klar. Und doch ist die Überheblichkeit dieser Aussage bezeichnend: Akademische Gender-Mainstream-Aktivisten in der Evangelischen Akademie Tutzing und Gender-Professoren deutscher Universitäten halten ihre Ideologie für bestimmend: für unser Zeitalter und am besten gleich für die ganze Welt.
Drei Tage währt die Tagung Geschlecht – Eine persönliche & politische Geschichte. Wenn dieses Personal eine „persönliche Geschichte“ erzählt, ist es dann die Geschichte der Aldi-Kassiererin? Ist es die Geschichte des Handwerkers? Nein, die woke akademische Moral-Bourgeoisie erzählt, wie sie sich im eigenen Moralsaft suhlt. Sie erzählt ganz empfindsam von ihren Erweckungserlebnissen, Wokeness bedeutet schließlich erwachtes Bewusstsein, besonders für die Schuld des weißen Mannes. Das Leben ihrer Putzfrau interessiert die Moral-Bourgeoisie höchstens als Exotik-Event: Ja, die Türkei ist ein schönes Land. Was, der konservative Islam unterdrückt die Frauen? Das muss man differenziert sehen. Sind Sie islamophob?
„Trans“ ist Trend. Wie sehr die woke feministische Schicht die Herrschaft in der Gesellschaft innehat, sieht man nicht nur an der durchgegenderten Sprache, sondern zum Beispiel an dem Vortrag der grünen Bundestagsabgeordneten Tessa Ganserer zum Thema „Unser Geschlecht – unser Menschenrecht“. Tessa (vormals „Markus“) Ganserer bezeichnet sich als Trans-Frau, ist als Mann geboren und Vater zweier Söhne. Sie war nach acht Jahren im Bayerischen Landtag im Herbst 2021 laut „EMMA“ über die Frauenquote in den Bundestag gekommen.
Mit dem Thema „Unser Geschlecht – unser Menschenrecht“ hat Ganserer recht. Es gibt keinen Menschen ohne Geschlecht und davon gibt es biologisch genau zwei. Aber bei den Menschenrechten spielt das Geschlecht eben keine gesonderte Rolle. Mit Absicht! Wohl nennt Artikel 1 das Recht auf Selbstbestimmung. Das bezieht sich aber auf den Einzelnen und sagt nicht, dass wegen rund einem Prozent Transpersonen die deutsche Sprache in der Öffentlichkeit verlächerlicht wird: Weißt du, wie viel Sternlein stehen?
Beatrix von Storch (AfD) sagte im Bundestag, es sei „völlig in Ordnung“, wenn Ganserer Rock, Lippenstift und Hackenschuhe trage. Dies sei jedoch ihre Privatsache. „Biologisch und juristisch“ bleibe Ganserer ein Mann und wenn sie als solcher „über die grüne Frauenquote in den Bundestag einzieht und hier als Frau geführt wird, ist das schlicht rechtswidrig“. Daraufhin trat die Empörungsindustrie in Aktion: „Das, was die Abgeordnete Storch sich gerade in diesem Haus erlaubt hat, ist niederträchtig, bodenlos, es ist homophob und zutiefst menschenverachtend“, sagte Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann. Karl Lauterbach (SPD) nannte: „die beleidigende und sarkastische Rede“ der AfD-Politikerin „eine Schande“, und so ging es weiter.
Empörung ist heute das emotionale Totschlagargument, mit dem man sich gut fühlen und gleichzeitig den anderen an die Wand drücken kann. Empörung duldet keinen Widerspruch. Empörung ist die autoritäre Rhetorik des Haltungsbürgers, um nicht auf die Argumente des anderen eingehen zu müssen. Empörung ist: Du bist böse und ich zeige ja nur meine berechtigten Gefühle dazu. Und indem ich das sage, zeige ich dir, wie gut ich bin.
Hinter der Maske einer angeblichen Zivilcourage steckt also eine zutiefst totalitäre dichotome Ideologie, autokratisches Mittelalter. Wer eine freiheitliche Gesellschaft will, muss seinen Standpunkt aber immer wieder aus einer kritischen Distanz heraus hinterfragen und sich auch eines Besseren belehren lassen, sagt der Philosoph Hans-Georg Gadamer. Kritische Distanz meint sachlichen Abstand und besonders die Hinterfragung der eigenen Emotionen.
Wer sein Geschlecht ändert, hat in Wirklichkeit kein neues Geschlecht, sondern er hat gar keines mehr. Sitzt zwischen den Stühlen, ist weder Fisch noch Fleisch. Biologisch behält er sein altes Geschlecht, er produziert Spermien oder Eier und das wird sich nie ändern. Als biologischer Mann kann er keine Kinder gebären, er kann also keine Mutter sein. Bei der biologischen Frau ist die Periode nur mit massiven medikamentösen Eingriffen zu minimieren.
Der Mensch ist der alten Hormonausschüttung mit den damit einhergehenden Stimmungen und den daraus resultierenden Verhaltensweisen unterlegen. Letztlich bleibt er also zu einem wesentlichen Teil Mann oder Frau. Der sein Geschlecht geändert hat, hat seine Heimat verlassen und wird als Staatenloser immer in einer Pseudoheimat leben. Es gibt zahllose Beispiele von Transmenschen, die nur anders unglücklich sind als vorher, viele sind nach einem kurzen Hoch noch unglücklicher.
Muss man sich mit G*tt- m/w/d beschäftigen?
Der Vortrag einer Frau Prof. Dr. Renate Jost: „G*tt- m/w/d – Feministisch theologische Blicke auf G*tt und Geschlecht …“. Gehen wir einmal davon aus, dass m/w/d nicht männlich, weiß, deutsch heißt. Aber muss man sich mit G*tt- m/w/d beschäftigen?
Alle alten Kulturen haben das Prinzip männlich und weiblich, Yin und Yang, und keine Kultur kam bisher auf die Idee, dieses Prinzip zu verleugnen. In ihrer pastoralen Überheblichkeit wollen nun Pharisäer und Schriftgelehrte der evangelischen Kirche das Adam-und-Eva-Prinzip der Bibel negieren, ausgerechnet in einer evangelischen Tagungsstätte. Nach alter VÄTER Sitte suchen sie sich dazu, die wenigen Bibelstellen, die ihre feministische Ideologie stützen.
Wir wissen, was Jesus dazu sagte: 13 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließt vor den Menschen! Ihr Schlangen, ihr Otternbrut! Wie wollt ihr der höllischen Verdammnis entrinnen?
Gewalt ist männlich
Dann das Referat von „Kein Familiendrama – nennt es Femizid: Geschlechtsspezifische Gewalt als strukturelles Problem“. Schon im Titel wird das ganze Elend der Argumentation deutlich. Jeder Mensch weiß, dass es psychische Gewalt und physische Gewalt gibt. Natürlich übt der Stärkere physische Gewalt, die Sprachgewandtere psychische Gewalt aus. Beides schenkt sich nichts. Frauen schlagen mangels physischer Möglichkeiten weniger selbst zu, sie stacheln aber Männer an, dies in ihrem Sinne zu tun, oder sie üben psychische Gewalt selbst aus.
Beides liegt nahe, denn ein Ehepaar ist in der Regel durch gleiche Werthaltungen verbunden. Wären diese krass unterschiedlich, wären sie nicht verheiratet. Nun drückt das eine Geschlecht trotzdem seine aggressive Haltung so, das andere seine aggressive Haltung anders aus.
Thematisiert wird aber im „gerechten“ Westen immer nur die physische Gewalt des Mannes: Männer sind Täter, Frauen sind Opfer. Die Frau zu einem gewaltfreien Menschen zu idealisieren ist realitätsfremd.
Die Evolution ist amoralisch. Sie hat den Mann größer und kräftiger gemacht, um sich und die Frau körperlich nach außen zu verteidigen und zu kämpfen. „Testosteron hat eine Tendenz zum Risiko und Draufgängertum. Automatisch aggressiv macht das aber nicht, denn Aggression ist ja nur ein Weg, mit Herausforderungen umzugehen“ (Franca Parianen, Neurowissenschaftlerin). Testosteron kann zum Beispiel auch dazu führen, dass der Mann, wie die Frau von ihm erwartet, gerne flirtet und eine Abfuhr riskiert. Für die Genderisten aber, ist Testosteron Teufelszeug, verantwortlich für das Böse in der Welt.
Die Tagung in Tutzing
Wie bei allen herrschenden Schichten geht es auch in Tutzing darum, die eigene Stellung zu konsolidieren, Macht auszubauen, erzieherisch im Sinne der eigenen Ideologie zu wirken, und vor allem: den eigenen Vorteil, natürlich zum Wohl der Anderen, nicht aus dem Auge zu verlieren. Die Quote ist dafür da, den Frauen der erfolgreichen Männer jenseits von Leistung und Qualifikation eine Chefstelle zuzuschanzen. Lieschen Müller hat davon rein gar nichts.
Der Hass auf den Mann, als aus feministischer Sicht Verursacher allen Übels, scheint immer wieder durch. Ihm wird auch keinesfalls widersprochen. Aber der alte weiße Mann hat fast alles erschaffen hat, was die Menschheit heute benutzt, ob ideell oder physisch. Dass die Menschen ohne die Testosteronfülle des Mannes heute wahrscheinlich noch fröhlich oder weniger vergnügt in Höhlen leben würden, das ist ein Tabu, das selbst der Gesamtgesellschaft nur noch wenigen klar ist.
Die Evangelische Akademie Tutzing ist eine Propagandainstitution des neuen woken Öko-Gender-Glaubens. Es ist ein Treffpunkt der Gläubigen, die unter der Leitung universitär-akademischen Missionar*Innen ihre ideologischen Gottesdienste zelebrieren. Wie in jeder Sekte, die sich als Speerspitze zukünftiger Entwicklungen wähnt, ist eine kontroverse Diskussion ausgeschlossen. Die Heimat könnte in einer evangelischen Akademie der Glaube sein. Davon ist aber nicht die Rede. Die Spiritualität christlicher Religion spielt hier keine Rolle mehr.
Die Mission lautet „Transformation“ anything goes. Wer aber keine Heimat mehr hat, ist dem Wind ausgeliefert, der ihn hin oder hertreibt. Heute Mann, morgen Frau, übermorgen … „Dann packte Rumpelstilzchen in seiner Wut den linken Fuß mit beiden Händen und riß sich selbst mitten entzwei.“