Schon wieder hat ein Klima-Aktivist “die Wissenschaft” bemüht, um seine Propaganda gegen Kritik zu immunisieren („Eine Zukunft ohne Fridays for Future sieht düster aus“, Christian Schienerl). Lieber Herr Schienerl, da “die Wissenschaft” das letzte Wort haben muss, darf ich Björn Lomborg als Richtschnur des Handelns von Fridays for Future vorschlagen? Oder ist Ihnen dieser Wissenschaftler nicht genehm? Wissenschaft bietet per Definition keine endgültigen Wahrheiten.
Definitiv wahr ist dagegen, ein mehr an Menschen geht mit einem mehr an Naturzerstörung und Ressourcenverbrauch einher. Das wird von Ihnen aber mit keinem Wort erwähnt.
Die Weltbevölkerung wird binnen 30 Jahren von 7.6 Milliarden auf 9.8 Milliarden Menschen anwachsen. Der Zuwachs ist so groß wie die heutige Bevölkerung von Europa, Nord- und Südamerika und Afrika zusammengenommen (und noch einmal Europa zum drüber streuen). Alle diese Menschen brauchen Nahrung, Wasser, Energie und ein Dach überm Kopf. Und sie werden überwiegend in Städten leben.
Wir reden dauernd über Öffis, Flugscham und den Verzicht auf Fleisch. Worüber wir wirklich reden müssen, ist der Verzicht auf Kinder, zumindest auf mehr als zwei. Nicht der Schulstreik wird die Welt retten, sondern der Geburtenstreik. Aber davon hört man bei FFF kein Wort.
Und wenn, dann in Form einer Leugnung. Das Bevölkerungswachstum würde in armen Weltregionen stattfinden, die wenig Treibhausgase ausstießen. Erstens zerstört auch in armen Ländern eine wachsende Bevölkerung die lokale ökologische Struktur. Zweitens ist das Argument nur gültig, wenn die Armen arm und daheim bleiben. Sollten sie, wie China, aus der Armut aufsteigen, wollen diese Menschen zuallererst Auto, Wohnung, Flachbildfernseher und Fleisch. Und migrieren dürfen sie natürlich auch nicht. Denn bei uns würden sie ja mehr Treibhausgase produzieren. FFF ist also für eine perpetuierte Armut und gegen Migration. Aber sieht im Bevölkerungswachstum kein Problem. Gut zu wissen.
Aber geben wir zum Schluss “der Wissenschaft” wieder das Wort. Der Club of Rome empfiehlt Direktzahlungen von 80.000 USD an kinderlose Frauen. Als rasche Sofortmaßnahme gegen das Bevölkerungswachstum. Ich empfehle, die Forderung auf der nächsten FFF Demo prominent zu platzieren.
Chris Veber, Ex-Philosoph, Ex-Grüner, Unternehmer, freier Journalist, Innsbruck
Dazu ein Chart von Gunnar Heinsohn und noch weitere hier.