Man hätte darauf wetten können: Kaum war Ferda Ataman (43) am 17. Juli 2022 nach vorausgehender Wahl durch den Bundestag mit der „Ampel“-Mehrheit für fünf Jahre zur „Unabhängigen Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung“ ernannt worden, so schlüpfte sie wieder in die Rolle, die sie zuvor gespielt hatte: die Rolle der Aktivistin.
Die vermeintliche „Journalistin“ Ferda Ataman war bislang vor allem mit gehässigen Äußerungen gegen Deutsche – „Ureinheimische“ nennt sie sie – aufgefallen. Sie wollte nicht nachvollziehen, warum sich die Geschmähten nicht als „Kartoffel“ bezeichnen lassen möchten. Eine „Hasspredigerin“ nannte sie deshalb der renommierte Migrationsforscher Ruud Koopmans; nun ist sie oberste „Hate“-Bekämpferin.
Da wundert etwas anderes in ihrer „beruflichen“ Vita schon gar nicht mehr: Dass sie ein Ziehkind des Ex-Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) ist. Dass Laschet das auch so sieht, bestätigte er denn auch am 16. Juni – vier Wochen zu früh – auf Twitter mit einem überschwänglichen Glückwunsch an die Duz-(wechselweise Du/du)Freundin: „Liebe Ferda Ataman, ich gratuliere dir aus vollen (sic!) Herzen zur Berufung als neue Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung. Das hast du wirklich verdient. Deine jahrelange Arbeit kannst Du jetzt optimal einsetzen für Vielfalt in unserem Land. Viel Erfolg!“
Hintergrund: Der damalige NRW-Integrationsminister Laschet hatte die zu diesem Zeitpunkt 26-jährige Ferda Ataman unmittelbar nach Erwerb ihres Diploms 2005 vorübergehend als Redenschreiberin engagiert.
Und kaum ist Ferda Ataman inklusive Sommerpause zwei Monate im Amt, schon
vergrößert sie ihre Klientel. Nein, nein, nicht um alle Deutschen, die sie zu „Kartoffeln“ ernannte, sondern durch immer neue Opfergruppen. Sie erfindet diese einfach. Klar, und um diese zu betreuen, braucht sie wiederum mehr Personal. Mehr Personal bedeutet mehr Einfluss, mehr Macht – und eines Tages vielleicht einen richtigen Posten in der Politik und nicht nur einen Gedöns- und Benachteiligtenposten.
Nun also „weiß“ Ferda Ataman von einer Benachteiligung bei vielen Gruppen. Eltern seien ebenso betroffen wie alte Menschen, Einkommensschwache oder Ostdeutsche, sagt sie. Zum Beispiel fühlten sich 40 Prozent der Eltern im Job benachteiligt. Etwa weil sie früher nach Hause müssten, um ihr Kind zu betreuen oder wenn sie Angehörige pflegen.
Ataman rechnet Menschen hinzu, die wegen ihres Geschlechts, wegen ihres Alters oder aufgrund von Rassismus diskriminiert werden. Auch Diskriminierung aufgrund von Behinderung, Zuwanderungsgeschichte und als queere Menschen nennt sie. Wörtlich: „Das allein sind schon mehr als die Hälfte der Bevölkerung.“
Und dann dringt Ataman zu des Pudels Kern vor: „Wir haben in Deutschland eine der kleinsten Antidiskriminierungsstellen europaweit. Zum Vergleich: Frankreich und Großbritannien haben über 200 Mitarbeitende – wir haben lediglich 35. Und die sind mehr als ausgelastet … Dafür brauchen wir mehr Kapazitäten.“
Ihr zweites Ziel ist, die Beratungsangebote in der Fläche auszubauen, damit es vor Ort mehr Anlaufstellen gebe. „Und dann müssen wir das Antidiskriminierungsgesetz so reformieren, dass wir Menschen besser helfen können.“
Aha, jetzt wissen wir, dass „Aktivistin“ von „Aktionismus“, ja von Hyperaktivität kommt.