Tichys Einblick
INSA

Wahlumfrage: Langsam und zäh, aber sie bewegen sich doch, die Zahlen

In der neuesten Umfrage von INSA erreicht die AfD wieder einen Wert von 22%. Die Union kommt auf 30%, ein Wert, der den Unmut konservativer Parteianhänger mit dem Kurs des Parteivorsitzenden Merz weiter verstärkt. Immer mehr Wähler wollen in der Tat einen Politikwechsel, den die Union mit ihren eigenen Aussagen immer weiter verbaut.

picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

Die Beharrungskräfte in Deutschland, besonders in Westdeutschland sind groß, am stärksten dort, wo man über ein teils ererbtes, teils über Jahrzehnte angewachsenes Vermögen verfügt, sich im Staatsdienst oder sich in zwar wirtschaftlichen, aber dem Staatsdienst ähnlichen Positionen befindet. Aber auch dort merken immer mehr Leute, dass der Wohlstand schmilzt, vor allem, dass es den eigenen Kindern einmal schlechter ergehen wird als einem selbst und, wenn man nicht Intendant oder Fernsehdirektor des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist, man nur mit Sorgen auf das eigene Rentenalter blicken kann, denn nicht nur die Demographie, nicht nur der stupende wirtschaftliche Nutzen der NGO-Kommissare und Gender- und Geschwätzwissenschaftsschaffenden, sondern auch die Turbo-Einwanderung in die deutschen Sozialsysteme leisten bei der Absenkung des Rentenniveaus unverzichtbares. Vor der Dysfunktionalität der politischen Eliten lässt sich immer weniger die Augen verschließen.

Die neue Wahlumfrage von INSA spiegelt das bereits vorsichtig wieder. Die CDU käme auf 30 % der Stimmen, wenn am Sonntag Wahlen wären und verlöre ein Prozent, die SPD auf 16 %, die Grünen auf 13 %, das BSW auf 6 %, die FDP auf 4 %, die Linke auf 3 %. Wenig erstaunlich klettert die AfD auf 22 %, ihr mögliches Potential liegt aber wesentlich höher. Schätzungsweise bei 25 %, Tendenz steigend. Ein eher suboptimales Gespräch im X Space mit Elon Musk, auch der Hitler-Lapsus können Alice Weidel nicht schaden. Schaden könnte Alice Weidel, die heute in Riesa zur Kanzlerkandidatin der AfD gewählt wurde, wohl nur eines, wenn sie erklärte, mit den Grünen koalieren und Robert Habeck und Annalena Baerbock in ihren Ministerien halten möchte. Schaden könnte ihr wohl nur noch das und auch nur dann, wenn es der letzte Wähler nicht als Witz, sondern als heiligen Ernst, als heiligen Friedrich-Merz-Ernst verstehen würde.

Immer mehr Wähler wollen in der Tat einen Politikwechsel, den die Union verweigert, weshalb die einzige Möglichkeit, das Weiter-so zu beenden, darin besteht, AfD zu wählen. Merz hat einfach nicht begriffen, dass er mit seinen grünen Backfischträumen zum besten Wahlhelfer der AfD wird. An Alice Weidels Stelle würde ich Friedrich Merz jeden Tag eine Flasche Sekt schicken, der Mann ist für sie derzeit unbezahlbar.

Der rotgrüne Terror heute in Riesa gegen den Parteitag der AfD, die Brutalität des Vorgehens der Antifa und von Habecks Grüner Jugend ekelt die Bürger an, denn so etwas tut man nicht, dass beleidigt das Gerechtigkeitsempfinden der Menschen, und wird deshalb der AfD weiteren Zulauf bescheren. Und alles andere haben die Brandmauerparteien, alle Versuche, die Partei mittels Lügen und Skandalisierungen als Gefahr für die Demokratie hinzustellen, haben sie verbraucht, sie als rechtsextrem zu brandmarken, verfängt immer weniger, wenn inzwischen alles, was nicht grün oder rot oder cdugrün ist, inzwischen rechtsextrem ist. Für Grüne und einige Medien beginnt rechtsextrem in der Mitte der CDU, armer Friedrich Merz.

Derzeit versuchen die Grünen und die sie liebende Medien sogar bis hin zur WELT, Robert Habeck als Nietzsches Übermenschen zu preisen, als den Mann, der über die Windräder gleitet und sogar zwischen den Rotorblättern hindurchfliegt. Neuerdings werden sie nicht müde zu senden und zu schreiben, dass sich Robert Habeck 28 % der Wähler als Kanzler wünschen, und dann erst die anderen Kandidaten folgen. Doch muss man das nicht allzu ernst nehmen, nicht weil es von infratest dimap kommt, nicht weil es auf die genaue Frage ankommt, die gestellt wurde, sondern weil nicht Kanzler, sondern Parteien gewählt werden, und da kamen selbst bei infratest dimap die Grünen nicht über 14 % am 9.01. hinaus. Offensichtlich hat das Ergebnis keine Auswirkungen auf das Wahlverhalten.

Es bleibt bis zum 23.02. spannend und mit zunehmender Verzweiflung wird der heutige Tiefpunkt im Vergleich mit dem Tiefpunkt von morgen, ein Höhepunkt sein. Es wird schmutziger, grobkörniger und geschmackloser werden. Der moralisierende Ton, der Fakten und Argumente ersetzt, wird schrill und schriller und hysterisch werden in den nächsten Wochen.


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