Vielleicht haben Sie es schon vergessen, aber gestern sind CDU/CSU in die heiße Wahlkampfphase gestartet. Ein Medienevent wie der Grüne Parteitag war es nicht. Werfen wir also einen Blick von den Medien weg in die Realität.
Deutsche Realität ist, wenn Milliarde zu Milliarde vom Steuerzahler weg zu ideologischen Projekten kommt. Olaf Scholz und die sich hinter seinem Rücken verbergende Linke, nebst illiberalen Linksliberalen wollen 1,1 Milliarden Euro für ihre Fußtruppen ausgeben, die alle bekämpfen, die aus der Sicht der Linken und Linksliberalen „rechts“ sind. CDU/CSU haben fröhlich mitfinanziert, dass sie nun bekämpft werden. Wirklich clever. Sie haben Journalisten, Künstler, Intellektuelle, Wissenschaftler, die sie unterstützen, im Regen stehen lassen und den linken und linksliberalen Budgets zur Förderung ihrer Klientel überlassen. Zwischen der CDU und liberalen und konservativen Intellektuellen hat eine Entfremdung eingesetzt – und das in einer Zeit, in der der Geist nicht mehr links steht.
Während Handwerker in wirtschaftliche Probleme geraten, weil die Inflation, wie EU und EZB in ihrem Umverteilungsprogramm von unten nach oben es wollten, angesprungen ist und sich Baustoffe wie bspw. Holz verteuern, Gewerbetreibende wegen der Corona-Maßnahmen der Regierung ihre Existenz verlieren, für viele Familien der Traum vom Eigenheim ein Traum bleibt, benötigen die Grünen 1,1 Milliarden Euro, um Lastenräder zu subventionieren.
Eine weitere Milliarde Euro hat Außenminister Heiko Maas unter der Hand den Herero versprochen. Da der Außenminister auch nach Abgabe des Versprechens, noch mit dem Studium von postkolonialen Texten – und diese sind so zahlreich wie die Förderung an den deutschen Universitäten für diese Theorie genannte Ideologie – sehr beschäftigt war, entging ihm leider, dass die Taliban mittlerweile Kabul eingenommen haben. Um dieses Versäumnis wieder gut zu machen, hat er gleich 100 Millionen Euro für humanitäre Maßnahmen bewilligt, die am Ende wohl den Taliban zu Gute kommen werden. Dafür, dass man diesen Außenminister in den letzten Jahren außer beim Kampf gegen rechts nicht sah, hat er stolze Summe an Steuergeldern verteilt.
Die Verantwortung für den erstaunlichen Akzeptanz- und Machtzuwachs der Ewiggestrigen liegt ganz allein in dem, was man bürgerliches Lager nennt, bei CDU, CSU und FDP. Sie haben in den letzten 16 Jahren vollständig versagt, haben sich rotgrünen Positionen angenähert, sie übernommen. CDU/CSU haben in den letzten 16 Jahren sich nach links gewandt, Politik gegen die gemacht, die sie gewählt haben und die sie repräsentieren sollten, und sich ihren Wählern entfremdet. Dass dieser Prozess schleichend geschieht, liegt einzig und allein an der immensen Leidensfähigkeit ihrer Wähler. Aber irgendwann ist auch die größte Geduld aufgebraucht. Roland Tichy hat in einem eindrucksvollen Text beschrieben, wie das Land zerbröselt. Die Verantwortung dafür tragen unmittelbar CDU/CSU und mittelbar die FDP.
Wenn zum Auftakt für die Schlussphase des Wahlkampfes Markus Söder für das Zerbröseln des Landes, für die Spaltung des Landes, für das permanente Regierungsversagen, für die geistige Entkernung der CDU Angela Merkel dankt, dann wird es auch dem leidensfähigsten Wähler mehr als schwer, CDU/CSU zu wählen. Es mag sein, dass Markus Söder „keinen Bock auf Opposition“ hat, aber wenn interessiert, worauf Markus Söder „Bock“ hat? Wie glaubwürdig ist die Warnung von Söder vor den Grünen, mit denen er noch vor kurzem regieren wollte, wie glaubwürdig Laschets Warnung vor den Roten und den Grünen, wo er doch ihre Inhalte nachbetet und nicht weniger den Herold der Klimaapokalyptik abgibt als Habeck? Selbst die mit Elan vorgetragene Parole, das gleiche zu machen wie die Rotgrünen, nur viel besser, viel wirtschaftsverträglicher, stellt keine Alternative dar.
CDU/CSU werden, wenn nicht noch ein Wunder geschieht, dafür die Quittung am 26. September 2021 erhalten. Für Deutschland, für die Familien, für uns hoffe ich auf ein Wunder. Das größte Problem von CDU/CSU besteht paradoxerweise darin, die eigenen Wähler noch einmal überzeugen zu können, für sie zu stimmen. Die CDU ist bisher nicht einmal in der Lage, ihre Basis ausreichend für den Wahlkampf zu mobilisieren. Aber womit will sie Mitglieder und Wähler überzeugen? Mit einer Schreckensvision? Ein Teil dieser Vision ist doch längst unter Angela Merkel Realität geworden.