Der Fall der Mauer ist der FAZ heute keine Zeile wert. Keine! Dagegen seitenlanges Klein-Klein über deutsche Hinterzimmer-Politik. Das Gedenken an den Mauerfall 1989 führte im Schloss Bellevue zu einem Eklat zwischen Steinmeier und dem DDR-Dissidenten und Schriftsteller Marko Martin. Nur weil der es wagte, den Hausherrn vor erlauchter Kulisse knallhart zu kritisieren. Für seine Rolle als einstiger Außenminister. Für sein Kungeln mit Russland. Er nahm den 35. Jahrestag zum Anlass, aktuelle Konsequenzen aus dem Mauerfall zu ziehen.
Das tue ich auch. Spontan mit diesen Zeilen. Weit nach Mitternacht aus den USA einfach so in den Laptop geschrieben. Vom Herzen. Unter dem Eindruck der hiesigen umwälzenden Ereignisse. Weil es mir keine Ruhe lässt. Noch unter dem Erleben dieses erdrutschartigen Wahlsieges von Donald Trump. Wider alle Mauern des Hasses, der Hetze und der Verachtung – vor allem aus deutschen Medien und Politik.
Das Geheimnis seines Sieges erlebe ich hier auf Schritt und Tritt: Trump kennt keine Brandmauern. Er führte mit klassischen Querdenker-Persönlichkeiten die letzten Wochen seines Wahlkampfs und schaffte die Wende gegen den Komet Kamala. Mit Erfolg! Kein Aufstand, kein Bürgerkrieg, keine Unruhen. Im Gegenteil! All die Unkenrufe des woken deutschen und amerikanischen Mainstreams: Luftnummern.
Amerika steht zusammen, um die großen Probleme des Landes zu lösen. Nicht um kleinkarierte Ränkespiele zu veranstalten. Selbst die abgestrafte Verliererin Kamala Harris schließt sich dem jetzt an. Trump holte Leute wie Elon Musk oder Robert Kennedy. Klassische Querdenker. Auch sein Vize Vance ist so einer.
Kennedy sprach zu den Anti-Corona-Maßnahmen-Demonstranten vor dem Brandenburger Tor, während herbeigekarrte Polizisten aus den Unionsländern Bayern und NRW die Wasserwerfer einsetzten. Vergessen? Dieser „Verschwörungs-Ideologe“ (so die verstörte deutsche Altparteien-Polit-Szene im September 2020) wird nun Gesundheitsminister der USA. Musk war gestern beim Telefonat Trumps mit dem Ukraine-Präsidenten dabei. Trump reichte ihm den Hörer.
Wir müssen uns an einen neuen Politikstil gewöhnen. Die alten Schützengräben sind von gestern. Unkonventionelle Methoden um des Landes willen zählen mehr als Brandmauern.
Und Deutschland? Am Gedenktag des Mauerfalls geht es der Union um parteiinterne Wahlkampfstrategien statt um die Wohlfahrt des Landes. Jetzt könnte man die geschichtliche Stunde ergreifen wie einst Helmut Kohl 1989. Beherzt, mutig, unkonventionell. „Wir sind das Volk“ in praktische Politik münzen.
Das deutsche Volk will (wie eins zu eins das amerikanische) ein Ende der unkontrollierten Migration, ein Ende der Armut beschleunigenden Klima-Ideologie, Schluss mit dem woken Spuk – und endlich Frieden.
All das wäre heute, ja heute, am 9. November möglich! Wenn man diesen historischen Tag zum Tag des Brandmauer-Falls machen würde. Es gibt die Mehrheiten im Bund und in den ostdeutschen Bundesländern, die Zerstörung Deutschlands mit einem Federstrich zu beenden. Große Staatsmänner wie Kohl und Strauß haben es vorgemacht, Trump praktiziert das in diesen Stunden vorbildlich. Raus aus den Hinterzimmern, rein in die Schlacht für eine bessere Zukunft.
Mich interessiert nicht die Bohne, wer was wann und wofür in der Union über die Brandmauer zur AfD und deren Wählern denkt. Wer von welcher Strategie nun Vorteile hat und wer nicht. Wüst, Kretschmer, Söder, Merz oder gar Voigt … Meine Güte, wie kleinkariert. Wie provinziell. Wir sind e i n Volk! Wir hatten demokratische Wahlen. Es gibt die Mehrheit.
Merz, Söder und wie sie alle heißen agieren wie Scholz, Habeck oder Lindner: erst die Partei, dann das Land. Völlig anders Trump. Völlig anders 1989. Da gab es runde Tische. Das große Geheimnis der Revolution, die sich zu recht friedlich nennt. Niemand wurde ausgegrenzt. Da saß der stadtbekannte SED-Funktionär neben der Bürgerrechtlerin. Die Zukunft Deutschlands war einziges Thema.
Die Union will den kleinkarierten Kanzler Scholz also nicht „treiben“. Aus Angst, ein Unions-Kanzler würde dann mit den Stimmen der AfD gewählt werden. Das sind aber keine „Stimmen“, das sind wesentliche Teile unseres Volkes.
Das Land wird täglich weiter in die Grütze gefahren. Heraus kommt im Frühjahr eine Merz-Regierung mit denselben Gestalten als Mehrheitsbeschaffer, die Deutschland jetzt gerade nachhaltig (!) zerstören.
Heute ist der 9. November. Bisher sagte ich auf die Frage, was je mein schönstes Geburtstagsgeschenk war: der Fall der Mauer. Heute sage ich unter dem Eindruck des Erlebens hier in den USA: der Fall der Brandmauer wäre es.
Das erfordert Mut zum Querdenken. Die gegebenen parlamentarischen Möglichkeiten nutzen. Die ausgetretenen Pfade längst überholter Sandkastenspielchen verlassen. Den Schwung aus Amerika mitnehmen. So käme man sogar in die Geschichtsbücher.
Das Volk hat die Brandmauer längst eingerissen. Sie existiert nur noch in den Köpfen kleinkarierter, visionsloser und ängstlicher Provinz-Politiker. Während Trump Weltgeschichte schreibt.