Unna, rund 20 Kilometer östlich von Dortmund gelegen, ist mit rund 58.000 Einwohnern eine für NRW-Verhältnisse kleine Stadt. Umgeben wird sie von einem Landkreis, der 393.000 Einwohner hat. In diesem Landkreis findet sich in einer Entfernung von ca. sieben Kilometern von Unna das 22.000-Seelen-Städtchen Fröndenberg. Nun sind Unna und Fröndenberg in den letzten Wochen zum bizarren Beweis für eine außer Kontrolle geratene „Willkommenskultur“ geworden.
Es war nicht das erste Mal, dass Unna auf diese Weise heimgesucht wurde. Ende Oktober 2017 hatte sich eine Gruppe von Asylbewerbern bei der Katharinenkirmes mit Messern und Stöcken in Szene gesetzt. Die Polizei musste mit 16 Streifenwagen anrücken. Ein 47jähriger Mann aus Unna wurde schwer verletzt. Zwei Tatverdächtige wurden vorläufig festgenommen und danach wieder auf freien Fuß gesetzt. Es setzte sich fort, was in ähnlicher Weise – ebenfalls bei der Katharinenkirmes – bereits Ende Oktober 2016 vorgefallen war.
„Flüchtling schikaniert Ort“
Und nun das vorläufig Spektakulärste: In Fröndenberg treibt seit Monaten ein Flüchtling (23 oder 28?) mit zwei Identitäten sein Unwesen. Am 18. April 2015 soll er nach Deutschland gekommen sein und Asyl beantragt haben. Dieser Antrag wurde im Januar 2018 endgültig abgelehnt. Wegen fehlender Papiere konnte er bislang nicht abgeschoben werden. In der Lokalpresse wird er mal „Bachir K.“ genannt, manchmal „Adi“. Mal heißt es, er sei 23 Jahre alt und komme aus Guinea, mal heißt es, er sei 28 Jahre alt und komme von der Elfenbeinküste.
Warum er mittlerweile zum Dauerkunden der Polizei und psychiatrischer Einrichtungen wurde, wird hier beschrieben.
„Einzelfälle“?
Und für die überregionale Presse? Während die Öffentlich-Rechtlichen sich seit geraumer Zeit immer und immer wieder mit den Drogenproblemen des Jan Ullrich befassen, sind solche Vorfälle „nur von regionalem“ Interesse. So wie der Mord an der Freiburger Studentin Maria vom 16. Oktober 2016 oder der Mord am Offenburger Arzt vom 16. vom August 2018 und …. und …. und …. Allenfalls die „tz“ und die Regionalausgebe von „Bild“ berichteten. Siehe hier und hier.
Kaum war all dies über die „sozialen“ Netzwerke deutschlandweit bekannt geworden, traten auch schon die „Erklärer“ und die „Besorgten“ auf den Plan. Fröndenbergs Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe (SPD) beklagt sich über „üble Hass-Mails“ und meinte in der „tz“: „Die ganze braune Soße wird jetzt über Fröndenberg ausgeschüttet, das schockiert mich.“ Die Flüchtlingsbetreuerin und Diplom-Pädagogin Uta Ziegenbein-Ebbecke (64) wird im Hellweger Anzeiger vom 17.8.2018, der Lokalzeitung für Fröndenberg, bereits in der Schlagzeile mit folgender Aussage zitiert: „Wenn darauf der Rassismus wächst, ist das fatal“. Sie bedauert es, dass mit „Adi“ aus einem „gesunden, aufgeschlossenen, wissbegierigen“ jungen Mann „voller Hoffnungen“ ein psychisch kranker, depressiver, psychotischer Mann geworden sei. Die Schuld gibt sie einem „System“, in dem sich der Mann aus der Elfenbeinküste nicht habe zurechtfinden können. Über die Ämter sagt sie: „Alle haben Scheuklappen auf.“
Das bedarf keiner Kommentierung. Erlaubt sei freilich die Frage, ob dies eine „Nächstenliebe“ ist, die den Adressaten wirklich hilft. Und wie geht es weiter? Mit oder ohne „Bertelsmann“? „Backir“ alias „Adi“ sitzt nun in U-Haft. Angeblich will er in seine Heimat Elfenbeinküste zurück. Und: „Unna“ ist gewiss kein Einzelfall!