Amerika hat einen neuen Präsidenten. Joe Biden wurde gestern mittags amerikanischer Ostküstenzeit zum 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt. Donald Trump hat das Weiße Haus bereits am Vormittag verlassen, seine Nicht-Teilnahme an der Zeremonie bereits iTage vorher angekündigt und die Hauptstadt per Flugzeug gen Florida verlassen. Vizepräsident Pence und Vorgängerpräsidenten wie Obama, Bush und Clinton waren dagegen anwesend. Publikum war aufgrund von Corona-Beschränkungen kaum da, so dass der neue Präsident zu einem mit US-Fahnen geschmückten Rasenstreifen zwischen Kapitol und Washington Monument sprach.
In seiner Antrittsrede sprach Präsident Biden vor allem immer wieder von “unity and healing” (Einheit und Heilung). Abgesehen von einigen indirekten Anspielungen auf seinen Vorgänger, war die Rede selbst größtenteils überparteilich und patriotisch. Biden verurteilte “Gesetzlosigkeit” und den vorausgegangen Angriff auf das Kapitol, von dessen Stufen er seine Rede hielt. Er betonte auch, dass er Präsident für “alle Amerikaner” sein werde.
Nun solche Rhetorik ist tatsächlich nichts neues, viele Präsidenten begannen so ihre Präsidentschaft, woran er also gemessen werden sollte, sind seine Taten. Viele aus seiner Partei legen nämlich ganz andere Töne an den Tag.
Pulitzer-Preisträgerin Nikole Hannah-Jones von der New York Times, gefragt wie man Trump-Anhänger “deprogrammieren” könne, suggerierte die 74 Millionen Trump-Wähler müssten “bestraft” werden. Auf CNN, das sich gerne als Verteidiger der Pressefreiheit geriert, sprach man gar davon, die konservativen Kollegen von Fox News von der Sendung abzuschneiden. Viele Konservative haben jetzt zurecht die Befürchtung, linke Medien und Politiker sind darauf aus, sie zu zerstören, auch wenn sie sich von den Gewalttaten am Kapitol distanzieren. “Einheit und Heilung” sehen sie nirgends, sondern nur gnadenlose Attacken von links.