Tichys Einblick
Grüne „Fehlerkultur”

Außenministerin Baerbock outet sich als Sicherheitsrisiko

Mit „Kriegserklärungen” gegenüber Ländern wie Russland und anderen, im Nachhinein von ihren Mitarbeitern zu Ausrutschern erklärten, Fehlleistungen der obersten Diplomatin des Landes ist – ihren eigenen Worten zufolge – weiterhin zu rechnen.

Annalena Baerbock will, weil sie lebt, weiter Fehler machen. Ihre wertebasierte Außenpolitik erhält so eine zusätzliche, besorgniserregende Note. „Wer keinen Fehler macht, der lebt nicht“ – mit dieser dem Tagesspiegel gegenüber geäußerten Weisheit macht die Wertepolitikerin Annalena Baerbock deutlich, dass sie nicht im Traum daran denkt, ihre Außenpolitik, wenn schon nicht verantwortungsethisch, dann doch wenigstens fehlerfrei auszuüben. Mit einer Aussage, die die russische Propaganda leicht als „Kriegserklärung” gegenüber Russland interpretieren konnte, und anderen, im Nachhinein von ihren Mitarbeitern zu Ausrutschern erklärten, Fehlleistungen der obersten Diplomatin des Landes ist also weiterhin zu rechnen.

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Da ihr offenkundig auch viel daran liegt, in der Öffentlichkeit als eine höchst lebenslustige, um die Welt jettende Politikerin wahrgenommen zu werden, dürfte auf ihre Mitarbeiter in dieser Hinsicht in Zukunft sogar noch mehr Arbeit zukommen. Überdies können sie sich etwas entspannter an ihre eigene Arbeit machen, nachdem ihnen ihre Chefin erklärt hat, dass die Vermeidung von Fehlern eine Sache von lebensüberdrüssigen Sauertöpfen sei. Wer will dies angesichts eines vor Lebenslust nur so strotzenden Vorbilds an der Spitze des eigenen Ministeriums schon sein?

Mit weiteren außenpolitischen Fehlleistungen wird daher nicht nur von Baerbock selbst, sondern darüber hinaus von ihren Mitarbeitern zu rechnen sein, sollte sich die von ihr propagierte Fehlerkultur in der Zentrale in Berlin und den deutschen Botschaften und Konsulaten weltweit durchsetzen. Was dies bedeuten würde, wird sichtbar, wenn man sich vergleichend vor Augen führt, die Vorgesetzten der Lufthansa, der Charité, von Bayer oder Mercedes würden öffentlich erklären, sie und ihre Mitarbeiter dürften zum Erhalt ihrer Lebenslust jederzeit Fehler machen. Niemand würde mehr einen Flug bei der Lufthansa buchen, sich in der Charité operieren lassen, von Bayer ein Medikament einnehmen oder von Mercedes ein Auto kaufen.

Nicht nur in Unternehmen, wo Fehler schon immer über Leben oder Tod entschieden haben, gilt heute das Null-Fehler-Prinzip eines hoch entwickelten Qualitätsmanagements. Es besagt, dass einmal gemachte Fehler kein zweites Mal gemacht werden dürfen und dass noch nicht gemachte, aber mögliche Fehler systematisch zu vermeiden sind. Diesem Prinzip folgen heute selbst Unternehmen und Organisationen, bei deren Produkten und Dienstleistungen es nicht um Leben oder Tod geht. Sie begründen so den guten Ruf, den die deutsche Wirtschaft weltweit genießt. Als statistisch überprüfbare Richtschnur gilt dabei die Zahl Six-Sigma. Sie besagt, dass bei einer Million Fehlermöglichkeiten maximal 3,4 Fehler gemacht werden dürfen.

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Nur weil Flugunternehmen, Kliniken, Pharmahersteller und zahlreiche andere Organisationen tagtäglich das Null-Fehler-Prinzip zu praktizieren versuchen, können Flugpassagiere weitgehend sicher Flugreisen machen, Autofahrer weitgehend sicher schnell fahren, Patienten sich weitgehend sorglos operieren lassen und anschließend ebenso sorglos Medikamente einnehmen. Mehr oder weniger große Restrisiken bleiben auch hier. Die Anstrengung der Unternehmensleitungen und ihrer Mitarbeiter richtet sich aber nicht erst dann auf ihre stetige Verringerung, wenn Fehler gemacht worden sind.

Der Außenministerin scheint eine solche Fehlerkultur nicht nur gänzlich unbekannt, sondern auch fremd zu sein. Ihr außenpolitisches Handlungsmotto folgt nicht dem Null-Fehler-Prinzip, sondern dem fröhlichen Fehlermachen. In Zeiten, in denen es auch für Deutschland wieder um Fragen von Krieg und Frieden geht, ist das keine Petitesse, wie manche ihrer medialen Claqueure insinuieren. Die von der friedensbewegten Pazifistin über Nacht zur Bellizistin mutierte deutsche Außenministerin outet sich so vielmehr selbst als Sicherheitsrisiko.

Gerade in Kriegszeiten entscheiden Fehler, wie man am Beispiel des Ukraine-Kriegs täglich sehen kann, über Leben oder Tod, über Sieg oder Niederlage. Die ukrainischen und russischen Soldaten in der Ukraine handeln daher gewiss nicht nach Baerbocks Devise, sondern nach der Devise: Wer einen Fehler macht, der lebt nicht mehr. Weder Wolodymyr Selenskyj noch Wladimir Putin kämen daher auf die irre Idee, sich Baerbocks Fehlerkultur als Kriegsherren zu eigen zu machen und dies auch noch ihren Soldaten zu verkünden. Stattdessen haben sie inzwischen schon mehrfach Minister und Generäle ausgetauscht, wenn diese sich durch ständige Fehlleistungen hervortaten.

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