Der Veranstalter des Magdeburger Weihnachtsmarktes hat wohl bereits am 29. November die Polizei über Lücken im Sicherheitskonzept informiert. So geht es aus einem Bericht der lokalen Zeitung Volksstimme hervor. Demnach sei ihm aufgefallen, dass es an Mannschaftswagen mangele, die eine Rettungsgasse absichern sollten. Die Volksstimme zitiert eine entsprechende Mail: „Im Bereich der Hartstraße stehen die Fahrzeuge teilweise immer wieder an der falschen Position.“ So sei eine Lücke von gut vier Metern entstanden. Die Beamten vor Ort hätten auf seinen Hinweis nicht reagiert und ihn darauf hingewiesen, dass ihre Verantwortlichen ihnen das Konzept vorab nicht erläutert hätten.
Genau an einer solchen Stelle ist der saudi-arabische Täter Taleb aus der Familie der A-Punkte mit einem Wagen durchgedrungen und hat im Mordrausch fünf Menschen getötet und Dutzende schwer verletzt. Nun ließe sich die Aufarbeitung anhand dieses Hinweis aufarbeiten: Ist der Veranstalter verantwortlich für die Sicherheit seines Marktes und hat er alles getan, damit die ihm bekannte Lücke im Konzept geschlossen wird? Oder hat die Polizei an der Stelle unverantwortlich geschludert?
So ließe sich die Aufklärung organisieren. Aber um sich auf diesen Punkt konzentrieren zu können oder zu wollen, braucht es ein Verständnis von dem Anschlag als einer Art Naturkatastrophe – auf die sich dann nicht ordentlich genug vorbereitet wurde. Wie in anderen Fällen: ein Tsunami? Weg vom Strand! Ein Erdbeben? Raus ins Freie, um nicht von Gebäudeteilen oder Gegenständen erschlagen zu werden! Ein Weihnachtsmarkt? Lückenlos absichern, so absichern, wie es mit Grenzen angeblich nicht möglich ist! Denn schließlich haben wir Menschen wie A-Punkt ins Land gelassen. Was bleibt denn denen schon als Dank übrig, da die Mehrheitsgesellschaft doch rassistisch ist, sie die Angekommenen nicht genug integriert und sowieso der historischen Verbrechen des Kolonialismus schuldig ist. So reden es uns staatliche und staatsnahe Medien zumindest seit gut einem Jahrzehnt ein.
Acht Jahre vor dem Anschlag von Magdeburg hat es den auf den Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Breitscheidplatz gegeben. Direkt vor der Kulisse der Gedächtniskirche. Seitdem dort Anis – auch einer aus der Familie der A-Punkte – 13 Menschen mit einem LKW getötet hat, gehören Poller und Straßensperren zu unseren Weihnachtsmärkten wie verbarrikadierte Fenster zu einem Hurrikan. Wenn wir nur vier Meter Lücke lassen, müssen wir halt damit rechnen, dass jemand die nutzt und sich an der rassistischen, postkolonialen Mehrheitsgesellschaft rächt. Eine Naturkatastrophe. Lässt sich nicht abwenden und wenn wir schon darüber reden, dann nur über die vier Meter Lücke wie in Magdeburg – unsere Schuld. Die Schuld der Mehrheitsgesellschaft, die laut staatlichen und staatsnahen Medien ach so rassistisch ist. Wenn sie sich mit vier offenen Metern zum Opfer macht, ist sie laut dieser Medien selbst der Täter.
Diese Vorstellung einer Amokfahrt auf einem Weihnachtsmarkt als Naturkatastrophe blockiert jede sinnvolle Aufklärung der Taten – dieses Mal die von Magdeburg. Deswegen mauern die Verantwortlichen nach den Ausschuss-Sitzungen im Landtag von Sachsen-Anhalt, deswegen halten sie sich mit Informationen zurück nach den Ausschuss-Sitzungen an diesem Montag im Bundestag. Im besten Fall kommt heraus, wer für die vier Meter Lücke verantwortlich war. Nach den fünf Toten braucht die Politik nun noch ein paar Bauernopfer. Verständlich, dass keiner die Rolle freiwillig annehmen will.
Denn das Grundsätzliche bleibt unangetastet. So oder so. Warum soll man sich auf dessen Altar als Bauer opfern? Für die Integration ist laut Regierenden und ihren Medien weiterhin die Mehrheitsgesellschaft zuständig und nicht der Eingewanderte. Die gesellschaftliche Gefahr kommt für sie weiter von rechts und nicht aus dem Islamismus. Und unsere ach so koloniale Vergangenheit rechtfertigt für sie Opfer. Seien es die 13 Toten vom Breitscheidplatz, der tote Polizist aus Mannheim, die drei Toten von Solingen, die fünf Toten von Magdeburg und alle die, die da noch kommen.
Solingen und Mannheim hat Innenministerin Nancy Faeser (SPD) bereits genutzt, um Gesetze zu fordern, die gleichermaßen von den Taten ablenken wie ihre eigene Agenda rechtfertigen sollen. Sie hat Waffenverbotszonen und die Finanzüberwachung von Radikalen als Reaktion auf diese Morde durchgesetzt. Es wäre schon schlimm genug, wenn diese Beschlüsse nicht nur nicht geholfen hätten. Faeser hat die Sicherheitslage und Rechtsstaatlichkeit Deutschlands damit dramatisch verschlechtert.
Zum einen bestätigen die Akten von Breitscheidplatz, Mannheim, Solingen und Magdeburg, dass die Täter doch eben A-Punkte sind, die als Einwanderer kamen, pathologisch frustriert sind und der Religion angehören, die mit all dem nichts zu tun haben darf. Zum anderen stärken die Polizisten genau dieses Täterprofil, wenn sie vor der SWR-Kamera gezielt das Gegenteil davon ansteuern, um Härte vorzugaukeln. Damit demonstrieren sie ebenso, dass es ihnen nicht mehr darum geht, die Bürger wirklich zu schützen, sondern darum, die politische Agenda der Faesers und Co durchzusetzen. Wie schon in der Pandemie. Und das alles auf eine so absurde Weise, dass es danach deutlich schwerer fällt, die Polizei als Freund und Helfer zu schätzen und als Schutz ernst zu nehmen.
Solingen hat Faeser missbraucht, um das Überwachen der Geldströme von Radikalen zu rechtfertigen. Einen Schritt, den sie schon Monate vor den Morden von Solingen angekündigt hatte. Die überwachten Radikalen sind aber nur Rechtsextreme und Rechtsextremismus beginnt für die Innenministerin schon in der gesellschaftlichen Mitte, wie sie es bei Maischberger erklärt hat.
Was muss aber jemand tun, um als Gefährder anerkannt ernst genommen zu werden, wenn er der Religion angehört, die mit alledem per Staatsräson nichts zu tun haben darf? Muss er die Innenministerin auf X persönlich anschreiben und mit Anschlägen drohen? Nein. Das genügt nicht. Genau das hat Taleb A-Punkt vor seinen Morden von Magdeburg getan, ohne dass die Behörden ihn auf den Schirm genommen, geschweige denn in den Griff bekommen hätten. Kein Wunder, dass sich keiner von ihnen öffentlich als Bauern opfern und offen über seine Verantwortung reden will. Gut zu verstehen, dass sich Nancy Faeser über die vier Meter Lücke freut, die nach den Morden von Magdeburg nun diskutiert wird.
Die Verdrängung der Probleme mit der muslimischen Einwanderung verschärft die Probleme. Während angeblich nicht sein soll, was nicht sein darf, feiern in der Berliner Sonnenallee die Bewohner mit Süßigkeiten die Morde, Vergewaltigungen und Leichenschändungen der Hamas in Israel. Es sind keine allzu blonden Menschen, die da feiern. Die Verdrängung der Probleme führt dazu, dass die Zahl ausländischer Empfänger von Bürgergeld steigt – während die Zahl deutscher Empfänger zurückgeht. Und sie führt nach dem Breitscheidplatz zur nächsten Amokfahrt auf einem Weihnachtsmarkt.
Die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg ermittelt laut Nachrichtenagentur DPA nun wegen möglicher Versäumnisse. Es lägen mindestens drei Strafanzeigen gegen Verantwortliche der Stadt, der Polizei und der Gesellschaft zur Durchführung der Magdeburger Weihnachtsmärkte vor. Der Kreis potenzieller Bauernopfer verengt sich, Faeser ist außen vor und kann aufatmen.
Unter anderem geht es laut Staatsanwaltschaft um den Vorwurf der fahrlässigen Tötung durch Unterlassen. Dabei werde in alle Richtungen ermittelt, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagt. In alle Richtungen ermitteln. So wie bei den Messerkontrollen, die gezielt älteren, deutschen Frauen das Schweizer Messer nehmen, weil Einwanderer mit muslimischer Religion nicht in Verdacht stehen dürfen, da das Racial Profiling sei. Auch wenn sie die Täter vom Breitscheidplatz waren, von Mannheim, Solingen und Magdeburg. Um einen langen Text abzukürzen: Wir wollen Taten aufklären, aber die Täter dabei bewusst ausklammern. Das kann nicht funktionieren. Das muss zu absurden und dysfunktionalen Ergebnissen führen.