Nachdem der koalitionsinterne Streit um die Kindergrundsicherung die Öffentlichkeit erreicht hat, ist das Wort Kinderarmut in aller Munde. Dass diese Armut in zwei ganz unterschiedlichen Formen auftritt, als Armut an Kindern und unter Kindern, wird dabei gern verschwiegen und oft vergessen, vor allem von den Grünen. Sie haben dazu ja auch allen Grund, denn keine Fraktion ist so arm an Kindern wie die der Grünen – auch das ein Fortschritt, von dem sie nicht genug kriegen können. Sie wollen beides zugleich, die Armut unter Kindern bekämpfen und die Armut an Kindern befördern. Deswegen werben sie für Abtreibung.
So sind nun mal die Grünen. Sie investieren in Kohle- und Gaskraftwerke, um die verhassten Kernkraftwerke abzuschalten. Fürs Abschalten mag es Gründe geben, fürs Hochfahren aber ganz gewiss nicht, zumindest nicht für Anhänger einer Klima-Religion, die den Ausstoß von CO2 um jeden Preis verringern will. Doch Logik spielt für Grüne keine Rolle, bei ihnen weiß die Rechte nicht, was die Linke tut, und umgekehrt. Sie wollen den Pelz waschen, ohne ihn nass zu machen, die Armut unter Kindern beseitigen und die Armut an Kindern vermehren. Dass die eine Armut mit der anderen zusammenhängen könnte, auf den Gedanken kommen sie nicht.
Nach wie vor ungeklärt ist die Finanzierung des Projekts. Während über die Höhe der Mittel, die für die Kindergrundsicherung draufgehen, lauthals debattiert wird, verliert man über ihre Herkunft kein Wort. Dafür gibt es Gründe. Denn weil das deutsche Steuer- und Abgabenrecht die Existenz von Kindern wenn überhaupt nur unzureichend berücksichtigt, sind es die Familien selbst, die für ihre Entlastung aufkommen müssen. Nutznießer sind die Kinderlosen oder die Kinderarmen, Leute wie Lisa Paus, die ein Kind, oder das Ehepaar Scholz/Ernst, das gar keine Kinder hat. Vielleicht berichten sie mal über ihre Ruhegeldansprüche? Und darüber, wer sie bezahlen soll?
Das gigantische Ausmaß der Umverteilung von Jung zu Alt – oder, was in einem kinderarmen Land wie Deutschland ja auf dasselbe hinausläuft: von Kinderreich zu Kinderarm – bleibt deshalb im Dunkeln, weil das Geschäft zeitversetzt abläuft. Die aberwitzigen Versorgungsansprüche, mit denen Leute belohnt werden, die den Witz des Systems verstanden und auf Kinder verzichtet haben, lassen sich nur erahnen. Der fünfstellige Betrag, auf den Patricia Schlesinger, die geschäftstüchtige Intendantin des rbb, Anspruch zu haben glaubt – monatlich, wohlgemerkt, nicht etwa jährlich – gibt vom Umfang dieser intergenerativen Transferausbeutung immerhin eine ungefähre Vorstellung.
Und damit nicht genug. In einem Beitrag zum SPD-Organ „Die neue Gesellschaft“ verlangt eine progressiv, also kinderlos lebende Frau eine Prämie. Eine zweite beziffert sie auf 50.000 Euro, bar auf die Hand zu zahlen an alle, die auf Kinder verzichten. Die Kinderlosen, meint die bedauernswerte Frau, seien die wahren Klimaschützer und sollten dementsprechend belohnt werden. Es sei Zeit, den Menschen von seinen biologischen Fesseln zu befreien, das Eigene zu enteignen, die Familie zu sozialisieren – das alte Lied der Linken. Frau Paus singt es auch. Denn richtig, also über die Zeit berechnet, läuft die Kindergrundsicherung auf die Verstaatlichung der Familie hinaus.