Ist es eigentlich so schwer, sich nicht nur klar und deutlich gegen Judenhass zu positionieren, sondern auch dementsprechend zu handeln? Ein paar kleine Tipps gegen Antisemitismus:
- Wer Judenhass schürt, der braucht sich nicht um dessen Bekämpfung zu kümmern.
- Wer das Iran-Abkommen unterstützt, bekämpft keinen Judenhass, sondern hilft den Judenhassern.
- Ein Antisemismus-Beauftragter sollte sich nicht in blindem Aktionismus ergehen und in Verlegenheitspreise ausweichen, indem er eine Rose nach einer berühmten Jüdin benennt.
Wenn er sein Amt nämlich ernst nimmt, wird er feststellen, dass er mehr als genug zu tun hat. Da bleibt für Sonntagsreden gar keine Zeit mehr.
Am besten, er knöpft sich zuallererst die Politiker in prominenten Ämtern vor, die Kränze an Gräbern von Judenhassern niederlegen, Judenmörder ins Schloss Bellevue einladen oder gar Mullahs und deren kriminelle Machenschaften unterstützen.
Entweder sie reden sich um Kopf und Kragen, ergießen sich in konsequenzloser Diplomatie oder übertreiben in nutzloser Beweihräucherung. Das alles gibt es. Immer und immer wieder. Nur eines, das tun sie nicht: Judenhass bekämpfen. Vielleicht benötigt unser Antisemitismus-Beauftragter ein wenig Starthilfe.
Ein Offener Brief an Dr. Felix Klein kann ja nicht schaden:
„Sehr geehrter Herr Dr. Klein,
nachdem ich heute in der ZEIT gelesen habe, dass Sie Campino das Bundesverdienstkreuz für seine ECHO-Rede verleihen möchten, habe ich mir überlegt, dass es Sie vielleicht interessiert, welche Prioritäten eine deutsche Jüdin setzen und was sie sich von einem Antisemitismus-Beauftragten wünschen würde.
Campino hat aufrecht gehandelt, keine Frage, wenn dies in Deutschland so ungewöhnlich sein sollte, dass dieses Handeln mit einem Bundesverdienstkreuz geehrt werden soll, dann steht es schlecht um unser Land und wir sollten uns dringend um Wichtigeres kümmern als Sonntagsreden oder Verlegenheitsehrungen.
Da wäre zum Beispiel die Bekämpfung des Judenhasses innerhalb unserer Politiker. Jemand müsste ihnen klarmachen, dass Symbolhandlungen wie eine Kranzniederlegung ans Grab eines Judenmörders wie Arafat kontraproduktiv sind, genauso kontraproduktiv wie eine Einladung von Judenhassern ins Schloss Bellevue.
Diplomatie hört genau da auf, wo man Judenhasser hofiert.
Ein Antisemitismus-Beauftragter könnte die Politiker darauf hinweisen, dass man Judenhass nicht bekämpft, indem man mit deutschen Steuergeldern (getarnt als Hilfsgelder) Märtyrerrenten für palästinensische Judenmörder finanziert.
Der Posten des Antisemitismus-Beauftragten bringt eine hohe soziale Verantwortung mit sich, wenn man ihn ernst nimmt. Es braucht Courage, um den Finger in die Wunde zu legen und möglicherweise unbequem zu sein, weil der Kampf gegen Antisemitismus (wenn man ihn nicht auf Sonntagsreden für tote Juden beschränkt) immer unbequem ist.
Ein Antisemitismus-Beauftragter sollte anregen, dass ein reger Schüleraustausch mit Israel stattfindet, damit Jugendliche beim Thema Juden nicht nur an Auschwitz denken, sondern an ein lebensfrohes, mutiges und demokratisches Israel. Dann hätte eine Dämonisierung a la „Apartheidstaat“ nämlich per se keine Chance mehr …
Ein Antisemitismus-Beauftragter sollte sich mit den Intendanten der öffentlich-rechtlichen Anstalten zusammensetzen, eine israelfeindliche Berichterstattung ist ein Keim für Judenhass, all zu oft wird Antisemitismus unter dem Deckmantel der „Israelkritik“ durch eine manipulative, einseitige Berichterstattung in die deutschen Haushalte getragen.
Dasselbe gilt für die Zusammenarbeit mit den Chefredakteuren der anderen wichtigsten deutschen Medien.
Wenn Sie diese Schlüsselpositionen für das Erkennen von Judenhass sensibilisieren, haben Sie den ersten Schritt in die richtige Richtung getan.
Konzentrieren Sie sich bitte auf das Wesentliche, für unnötige Showeinlagen ist es mittlerweile zu spät.
Werter Herr Dr. Klein, „wehret den Anfängen“ haben wir bereits verpasst, wir sind bereits „mittendrin“.
Bitte verschwenden Sie keine Zeit, um jüdisches Leben in Deutschland zu schützen.
Danke und Shalom,
Malca Goldstein-Wolf“