Klare Worte verlangen klare Taten. Fehlen klare Taten, dann soll die Klarheit der Worte nur den Verzicht auf klares Handeln vertuschen. Klare Worte hat man von der Ampel genügend gehört, auch hat man gelegentlich klare Taten gesehen, nur dass Wort und Tat nicht zusammenstimmen, sondern zuweilen einander ausschließen.
Obwohl die Solidarität und der Beistand für Israel Deutschlands Staatsräson ist, die sich explizit aus der deutschen Geschichte herleitet, blieb vor einem Jahr Bundeskanzler Olaf Scholz stumm, als auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas sagte, Israel habe „50 Massaker, 50 Holocausts“ an den Palästinensern begangen. Scholz schob die Schuld für sein Schweigen auf seinen Pressesprecher, der die Pressekonferenz zu früh abgebunden habe. Die Mikrophone seien schon ausgestellt gewesen, so dass Scholz nichts erwidern konnte. Wozu aber benötigt man ein offenes Mikrophon, um einen Handschlag zu verweigern? Denn den verweigerte Scholz eben nicht, sondern reichte Abbas nach diesen Worten die Hand. Als nach diesem Eklat gefordert wurde, die weitere Auszahlung der 340 Millionen Euro, die seit 2021 an palästinensische Organisationen überwiesen werden, nicht fortzusetzen, erklärte Baerbocks Außenministerium, dass es bei der Summe von 340 Millionen Euro bleiben werde.
Selbst in der Koalition scheinen Zweifel darüber zu bestehen, ob deutsche Gelder nicht, noch freundlich ausgedrückt, zweckentfremdet worden sind.
Annalena Baerbock ließ wohlfeil wissen: „Hamas eskaliert die Gewalt. Ich verurteile die terroristischen Angriffe aus Gaza gegen Israel aufs Schärfste. Gewalt und Raketen gegen Unschuldige müssen sofort aufhören.“ Was soll das Framing „Unschuldige“. Will die Außenministerin behaupten, dass in Israel auch „Schuldige“ leben, gegen die Gewalt und Raketen anzuwenden, legitim wäre? Annalena Baerbock hat im Gegensatz zu uns Bürgern die Möglichkeit, sofort etwas zu tun. Sie könnte alle Zahlungen und andere Hilfen einstellen, sofort und sogleich, ohne wenn und aber. Sie könnte öffentlich sich dafür einsetzen, dass für die Verwendung deutscher Gelder ein lückenloser Nachweis erbracht wird. Die Bundesregierung könnte Geld und Kräfte sparen, um zweifelhafte Untersuchungen zur „Muslimfeindschaft“ zu fördern, sondern stattdessen den Antisemitismus auf deutschen Straßen zu unterbinden. Sie könnte darauf hinwirken, dass Polizisten nicht Spalier stehen, wenn Sympathisanten der Hamas Süßigkeiten aus Freude über den Terror gegen Israel und den Tod von Juden verteilen.
Die Bundesinnenministerin könnte aus ihren träumen, hessische Ministerpräsidentin zu werden, aufwachen und gegen Vorfeldorganisationen der Hamas in Deutschland vorgehen. Und Claudia Roth, die anfangs versucht hatte, die Ausstellung von Bildern antisemitischen Inhaltes auf der Kasseler documenta zu bemänteln, könnte endlich zurücktreten. Denn es ist nicht nur dies. Philipp Peymann Engel fragte damals zurecht in der Jüdischen Allgemeinen: „Wie konnte es so weit kommen, dass die in Handlungen und Zielen antisemitische BDS-Bewegung (Boycott, Divestment and Sanctions) ihren Hass auf Israel und Juden bei der documenta ungehindert verbreiten konnte?“
Wenn die Bundesregierung will, kann sie kurzfristig, d.h. sofort tätig werden und alle Gelder blockieren, sie könnte die Verwendung der gezahlten Gelder überprüfen und vor allem aktiv gegen Antisemitismus in Deutschland, wozu auch muslimischer Antisemitismus gehört, vorgehen, des weiteren hat sie die Organisationen aufzuklären, die für die Hamas tätig sind oder mit ihr kooperieren. Denn Krieg und Terror bedrohen zur Stunde Israel, aber Israel ist auch in Deutschland, weil Israel wie Deutschland eine Demokratie ist, weil durch eine verfehlte Einwanderungspolitik und durch das Misslingen der Integration der Konflikt auch in Deutschland ausgetragen wird.
Mit Blick auf die Bundesregierung steht die Wahrheit: nicht an ihren Worten, sondern an ihren Taten wird man sie erkennen.