„Vielfalt bereichert das Leben“, so lautet das moderne Glaubensbekenntnis auf der Homepage des DFB.
Der DFB meint mit „Vielfalt“, dass jeder beim Fußball willkommen ist; unabhängig von seiner sexuellen, geschlechtlichen und herkunftlichen Orientierung.
Ich kenne keinen vernünftigen Menschen, der dies nicht gutheißt. Sport und Spiel können unterschiedlichste Menschen wunderbar zusammenbringen.
Doch der DFB gibt sich mit solchem Loblied auf die soziale Kraft des Spielens nicht zufrieden. Die „Vielfalt“ ist beim DFB eingebettet in die große Politik: „Dem erstarkenden Rechtspopulismus“ mit seiner „Normalisierung der Diskriminierung“ gelte es, sich mit dem Bekenntnis zur „Vielfalt“ energisch „entgegenzustellen“, so lautet die Fortsetzung des Glaubensbekenntnisses auf der Homepage des DFB.
Diese Aneinanderreihung von Polit-Fetzen, die nicht nur in den GEZ-Medien rauf und runter gebetet werden, halte ich für durchaus fragwürdig:
- Was ist „Populismus“ und ist nicht auch der DFB populistisch?
- Gibt es im breiten Spektrum „Rechtspopulismus“ nicht auch viele wertvolle demokratische Meinungen, die unbedingt zur demokratischen Vielfalt hinzugehören?
- „Erstarkt“ der Rechtspopulismus oder nimmt er ab, weil die CDU/CSU als ehemals „rechte Partei“ immer weniger konservative Posititionen vertritt, die heute als „Rechtspopulismus“ diffarmiert werden?
- Warum hat der DFB nicht auch die „Normalisierung der Diskriminierung“ im Blick, die vom Linkspopulismus oder vom Islam ausghet? Sieht der DFB mit dem rechten und linken Auge genau dasselbe und glaubt, dass das „Vielfalt“ sei?
- Mutiert auf diese Weise der Begriff „Vielfalt“ zur Delta-Variante von Engstirnigkeit, Intoleranz und Unfreiheit?
Unsere Nationalmannschaft stört solche politische Einfalt im Namen der Vielfalt nicht. Manuel Neuer trägt stolz die Regenbogen-Kapitäns-Binde: „Der Regenbogen steht für Werte wie Vielfalt.“
Doch wiederum schneller als gedacht geriet in dieser Woche die „Vielfalt“ in den Strudel der großen Politik.
Aus einem Fußballspiel gegen Ungarn wurde ein politisches Regenbogen-Spektakel gegen Victor Orbans konservativen Kurs in der Flüchtlings- und Familienpolitik.
Aus Fußball-Unterhaltung wurde Polit-Haltung; leider nichts Neues in der deutschen Geschichte.
Die Regenbogenreiter Söder und Baerbock übten heftige Kritik an der UEFA, die doch tatsächlich Recht vor Regenbogen stellte. So etwas geht gar nicht in einem Regenbogenland. „Schade, dass die Münchener Arena nicht in Regenbogenfarben leuchten darf. Das wäre ein sehr gutes Zeichen für Toleranz und Freiheit gewesen“; so wollte Markus Söder die politische Neutralität im Sport und die Wertschätzung rechtsstaatlicher Prinzipien stranguliert wissen. Söder lebt die übergriffige Regenbogenideologie mit so einer erstaunlichen Routine, dass es schwerfällt zu glauben, dass er jemals ein Konservativer war. Toleranz und individuell Freiheit, die solche Freunde wie Söder haben, brauchen keine Feinde mehr, um in Gefahr zu geraten.
Doch wenn es Manuel Neuer wirklich ernst nehmen würde mit der Vielfalt, dann hätte ich da einen Vorschlag.
„Grau is’ im Leben alle Theorie. Entscheidend is’ auf’m Platz!“ Mein Stadtteilbewohner Karl, der wiegt 190 kg und hat es echt schwer im Leben. Der wird so diskriminiert, dass sogar die Stühle knarren und stöhnen, sobald er sich auf sie setzt. Karl in der Abwehr der deutschen Nationalmannschaft. Das wäre ein echtes Zeichen auf’m Platz für Vielfalt unter dem Regenbogen.
An Karls Seite könnten die zwei Zeugen Jehovas eingesetzt werden, die jeden Monat bei mir anschellen; sie wären zwei Wachtürme für das Mittelfeld; ein echtes Zeichen religiöser Vielfalt.
Und dann könnte Löw auch noch meinen eingebürgerten südkoreanischen Freund mit seinen 72 Jahren aufstellen, weil der eindeutig die asiatische und die Alters-Vielfalt im Team erhöhen würde.
Doch wenn es auf’m Platz konkret wird, dann kneift der DFB. Groß von „Vielfalt“ schwadronieren, doch in Wirklichkeit bei der Europameisterschaft das einzig Vernünftige tun, die Nationalmannschaft allein nach Leistung aufstellen. Leistung, Leistung, Leistung – einfältiger geht es nicht. Nicht nur während der leistungsorientierten Europameisterschaft wird deutlich, dass auch Einfalt das Leben bereichern kann.
Alle Bundesligavereine brüsten sich zwar als Vorreiter von „Vielfalt“. Doch in Wahrheit setzen sie genau die Politik um, die der DFB wohl „rechtspopulistisch“ nennt: „Wir brauchen qualifizierte Zuwanderung.“ Die Bundesligavereine scouten im Ausland nur zu genau, wen sie in ihren Kader aufnehmen. Ich kenne keinen Bundesligaverein, der seine Grenzen geöffnet hat und allen Fußballspielern zusagt: „Im Namen der Vielfalt – wir nehmen euch alle in unseren Kader auf.“
Der DFB und der ganze professionelle Fußball-Milliarden-Betrieb stehen für einen konsequenten Kurs jenseits der Regenbogen-Ideologie: „Sich abgrenzen bereichert das Leben.“ Abgrenzen von Geschlechtern, Altersgruppen, Talenten, von Behinderungen. Nur so kommt der DFB zu funktionierenden Fußball-Ligen und zu international konkurrenzfähigen Leistungen.
Der DFB – mit dem Mund ein Regenbogen-Propagandist der Vielfaltsideologie; in der Realität aber ein Meister eines vernünftigen Verhältnisses von Vielfalt und Abgrenzung und Ausgrenzung.
Vielleicht sollte der DFB darum in der Polit-Propaganda seinen Ball etwas flacher halten. Das würde seiner Praxis entsprechen. Und das hat dem Sport noch nie geschadet. Manche Zuschauer würden es dem DFB danken, wenn man wieder Fußballfan sein könnte, ohne politisch einfältig indoktriniert zu werden.
Der König Salomo in Sprüche 21,2: „Einem jeglichen dünkt sein Weg recht; aber der Herr prüft die Herzen.“