Tichys Einblick
Corona-Politik-Folgen

„Heilung durch Erinnerung“ nach zwei Jahren tiefer Spaltung

„Heilung durch Erinnerung“, dieser berühmte Satz gilt auch in Zeiten der Corona-Pandemie mit ihren vielen giftigen Kollateralschäden für geimpfte und ungeimpfte Menschen.

„Heilung durch Erinnerung“, dieser berühmte Satz steht an unzähligen Gedenkstätten. In diesem Sinne sammeln Bürger tausende Zitate und Phrasen von Menschen und Institutionen, die in ihrer massiven und einseitigen Unterstützung der Corona-Politik gesellschaftlich tiefe Wunden geschlagen haben; zum Beispiel:

Evangelische Kirchensynodale Kurhessen-Waldeck: „Impfe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Deutschlands bekannteste Theologin Margot Käßmann: „Impfen ist der einzige Ausweg aus dem Corona-Elend.“ Ministerpräsident Winfried Kretschmann: „Das Impfen ist der Moses, der uns aus der Pandemie herausführt.“ Bischofsvikar Karl Schauer pries die Impfung als „Geschenk Gottes“. Prof. Christian Stöcker: „Jesus hätte Oma nicht besucht.“ Ex-Bundespräsident und Ex-Pfarrer Joachim Gauck: „Impfgegner sind Bekloppte.“ Hans Krag: „Diese Impfgegner und Leerdenker spielen mit dem Leben von Menschen! Da ist Schluss!“

Was für eine unausgewogene Befürwortung, ja Heiligsprechung von Impfstoffen inklusive den entsprechenden Verketzerungen von Skeptikern und kritisch gebliebenen Menschen.

Die gesammelten Zitate klingen mittlerweile lächerlich und realitätsfern, da die Impfungen nicht gehalten haben, was sie versprochen hatten – hinsichtlich: erst eine, maximal zwei für den vollen Schutz, doch eher drei – am besten noch eine vierte. Doch das Fatale ist, dass die rigorosen Impfbefürworter die politische Macht hatten, trotz mangelhafter Abwägung und Evidenz Skeptikern, Zweifach- oder Ungeimpften mit vielfachen Gängelungen das Leben schwer zu machen unter dem zunehmenden Beifall weiter Teile der deutschen Öffentlichkeit.

Die ehemalige Bundesfamilienministerin Kristina Schröder twitterte: „In der Pandemie wurden Grenzen überschritten. Grenzen der Vernunft und der Menschlichkeit. Insbesondere gegenüber Kindern, Jugendlichen und alten Menschen. Aber auch gegenüber Ungeimpften. Wir werden nicht drumrumkommen, dies gesellschaftlich aufzuarbeiten.“

Natürlich haben die Befürworter von Diskriminierung und populistischer Ausgrenzung kein Interesse an der Erinnerung. Sie bevorzugen das Motto „ich hatte es doch nur gut gemeint“ oder „was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“ oder „ich habe nun mal der öffentlichen Meinung vertraut“. Und viele bekräftigen nochmals ihre Aussagen von damals.

Doch es bleibt das sperrige Wort: Heilung geschieht nicht durch Bagatellisieren, sondern nur durch Erinnern. „Erinnerung ist das Geheimnis der Erlösung. Vergesssen ist die Ursünde der Menschen. Wer ihr verfallen ist, hat eine nicht geheilte Seele“ (Ba’al Schem Tov, 1698-1760).

Die Erinnerung als Blick zurück lässt vieles klarer erkennen: Falschaussagen und Fehler liegen mittlerweile offen zutage. Durch den Blick zurück werden auch die Folgen besser sichtbar, die diese Fehleinschätzungen mit sich brachten.

Nutzer tragen Zitate zusammen
Die Erinnerung an zwei Jahre tiefster Spaltung
Wenn etwa die Kirchen vorbehaltlos bei der weitverbreiteten Indoktrination mitgemacht haben, dass die Impfung über mehrere Monate einen signifikaten Eigen- und Fremdschutz böte, dann führte das dazu, dass ungeimpfte, aber negativ getestete Pfarrer nicht in Altenheime gehen durften, um Menschen am Ende ihres Lebens spirituellen Trost schenken zu können; dann führte das auch dazu, dass Nichtgeimpfte beim Heiligabendgottesdienst wie Hunde draußen bleiben mussten. Die Kirche schloss getestete und gesunde Gläubige und Kirchensteuerzahler aus ihren Gottesdiensten aus, um die Geburt von Jesus Christus zu feiern, der ohne Impfung ansteckende Kranke besucht hatte. Verdrehte Welt.

Und das Ganze mit Brief und Siegel von Diakonie und Kirche, selbst als die medizinische Evidenz schon lange den Fremdschutz der Impfung infrage gestellt hatte; selbst als Corona durch Mutationen bereits wesentlich ungefährlicher geworden war.

Wir werden nicht darum herumkommen, Fehler einzugestehen und deren Folgen aufzudecken. Nur so ist gesellschaftliche Versöhnung möglich: In der Bitte um Vergebung und in dem Willen, Fehler und Folgen zumindest ansatzweise wiedergutzumachen.

Vergebung kann man sich nicht selber erteilen; man kann sich nicht selber entschulden, wenn man andere verletzt hat. Man kann nur um Entschuldigung bitten. Vergebung kann nur von außen zugesprochen werden. Von den Betroffenen und dann auch durch die Zusage von Gottes Wort. Eine entgegengestreckte Hand der Reue und der versuchten Wiedergutmachung ist gewiss eine Hilfe bei dem Ringen um Vergebung.

Leichter ist Heilung nicht zu haben. Bei tiefergehenden Verletzungen reicht ein „Schwamm drüber“ oder ein Themenwechsel nicht aus. Das Kreuz Jesu als Gottes Versöhnungsangebot für alle Sünder steht dafür, dass Vergebung nicht bedeutet, Fünfe einfach gerade sein zu lassen. Aussprache, Vergebung und Versöhnung sind ein schmerzhafter Prozess.

„Heilung durch Erinnerung“ eröffnet die Chance, sich auf den Weg zu machen, Wunden offen zu legen, damit Heilungsprozesse eingeleitet werden können.

„Heilung durch Erinnerung“ befreit zu der Möglichkeit, in Zukunft ähnliche Wunden zu vermeiden. Die Narben der Heilung können dann sogar zum Guten wirken; als Mahnung, in ähnlichen Situationen vergangene Fehler in überheblicher Selbstsicherheit nicht noch einmal zu machen.

„Heilung durch Erinnerung“, dieser berühmte Satz gilt auch in Zeiten der Corona-Pan(ik)demie mit ihren vielen giftigen Kollateralschäden für geimpfte und ungeimpfte Menschen.

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