Tichys Einblick
Schadenfreude (ausnahmsweise) erlaubt

Sawsan Chebli kurzweise bei Twitter gesperrt

Sawsan Chebli (vom Berliner Senat) beschwert sich bei Twitter „immer wieder“ über „hetzerische“ Tweets und fordert deren Löschung. Nun wurde ihr eigener Tweet gesperrt. Das entbehrt nicht der Komik.

imago images / Stefan Zeitz

Man wird wohl Heiko Maas ohne Übertreibung den Dilettantismusbeauftragten der Bundesregierung nennen können. Seine Mietpreisbremse beschleunigte die Mietsteigerungen, von seinem Nein heißt Nein-Gesetz als Mitglied im Team Gina Lisa nicht zu reden, und nun fällt ihm auch noch sein Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) vor die allzu flotten Füße.

Maas hatte durchgesetzt, dass Dienste wie Facebook, Twitter und YouTube bestimmte Inhalte binnen 24 Stunden nach einem Hinweis löschen müssen. Welche bestimmten Inhalte? Gedacht war das so, dass die Inhalte gelöscht werden, die von Heikos Gesinnungsgenossen (m/w/d) bei Facebook und Twitter angezeigt werden.
„Immer wieder lege ich, so wie viele andere bei Twitter, Beschwerde gegen Tweets ein, die rassistisch, hetzerisch und persönlich bedrohlich sind“, brüstet sich stolz etwa die inoffizielle Twitterbeauftragte des Berliner Senats, Sawsan Chebli, über ihre Blogwart-Tätigkeit.

Nun hatte sie unfreiwillig Erfolg. Aufgrund eines ihrer Tweets wurde ihr eigener Account gesperrt. Twitter schrieb an Sawsan Chebli:

„Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass dieser Tweet gegen die Twitter Regeln verstößt, insbesondere: Verstoß gegen unsere Regeln zum Veröffentlichen von irreführenden Informationen zu Wahlen. Du darfst keine Inhalte veröffentlichen, in denen falsche Informationen zu Wahlen oder zur Wahlregistrierung bereitgestellt werden.“

Irgendwie fand Twitter folgenden Chebli-Tweet unangebracht, mit dem die SPD-Frau offensichtlich politische Gegner und wegen der Probleme mit der Integration besorgte Bürger provozieren wollte.

„#Servicetweet für die #AfD: Mein Vater hieß Mohammed. Ich heiße Sawsan Mohammed Chebli. Mein ältester Neffe heißt Mohammed. Meine Nichte hat ihrem Sohn den Namen ihres Opas gegeben. Kurzum: Wir werden schon dafür sorgen, dass dieser Name nie verschwindet!“

Nun wird gerätselt, wie es zur Sperrung kam. Gibt es bei Twitter Mitarbeiter mit Humor? Für Sawsan liegt die Sperrung daran, dass sich „offenbar falsch programmierte Maschinen um die Erkennung von Regelverstößen kümmern“, wie sonst sollten Tweets, die sie angezeigt hatte, nicht gesperrt werden, ihr eigener aber ja. Der Spiegel vermutet, „offenbar stecken neue interne Richtlinien dahinter.“

Deutsche Prominenz von Dunja Hayali bis Heiko Maas, derzeit Deutschlands ständig twitternder Außenminister, gaben ihre Solidaritätsadresse ab. Sawsan nahm ihrerseits den Genossen Heiko schnell in Schutz. Die Sperre habe nichts mit dessen dilettantischem NetzDG zu tun. Vielleicht denkt sie da noch mal drüber nach. Ohne das NetzDG hätte es den Sperren-Zirkus der letzten Monate mit Sicherheit nicht gegeben.

Übrigens: Jetzt zwitschert sie wieder….

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