Hitler, Stalin, Mao und all die anderen Verbrecher, die Millionen von Menschenleben auf dem Gewissen haben, können sich freuen. Egal, ob sie an Gott geglaubt oder ihn lediglich für das Ammenmärchen einer nach Seelenfrieden suchenden, verderbten Menschheit betrachtet hatten – ihrer ist das Paradies.
„Vatican News“, das Medienportal der katholischen Herrschaften in Rom, verkündete:
»Weihnachten erinnere uns daran, dass jeder Mensch in den Augen Gottes kostbar sei, führte Franziskus weiter aus: „Gott liebt dich nicht, weil du richtig denkst und dich gut benimmst; er liebt dich und fertig. Seine Liebe ist bedingungslos, sie hängt nicht von dir ab. Du kannst falsche Vorstellungen haben, du kannst alles Mögliche angestellt haben, aber der Herr verzichtet nicht darauf, dich zu lieben.“ Gottes Liebe sei nicht nachtragend, sondern treu und geduldig; Gott werde arm an allem geboren, um uns mit dem Reichtum seiner Liebe zu gewinnen.
Und die Gnade sei auch gleichbedeutend mit Schönheit. „Im Guten wie im Schlechten, in der Gesundheit und der Krankheit, in Glück oder Traurigkeit, in seinen Augen erscheinen wir schön: nicht aufgrund dessen, was wir tun, sondern aufgrund dessen, was wir sind,“ betonte Franziskus.«
Die Tatsache, dass für mich Lebewesen wie Hitler, Stalin, Mao und Co. nichts Menschliches mehr haben, mag meine Privatansicht sein. Sie hat weder diesen Gott noch dessen Sprachrohr in Rom zu interessieren.
Die Tatsache jedoch, dass Franziskus hier in der Konsequenz jedem noch so psychopathischen Gewaltverbrecher Generalabsolution erteilt, halte ich dennoch für mehr als bedenklich. Denn des Argentiniers Satz besagt: Egal, was Du in Deinem Leben tust und getan hast; egal, wie viele Verbrechen Du begangen hast; egal, wie viele Menschen Du um ihr Leben und um ihre Zukunft gebracht hast – Gott liebt Dich bedingungslos. Und wen Gott liebt, den wird er an der Pforte zum Paradies nicht abweisen.
Da stellt sich die Frage, ob nicht das christliche Gebot der Nächstenliebe völlig unsinnig ist? Wozu abgeben, wozu anderen helfen, wozu etwas tun, was gemeinhin als „Gutes“ bezeichnet wird? Wenn es am Ende ohnehin keine Rolle spielt, dann kann Homo sapiens seine niederen Triebe ungehindert ausleben. Reue? Welch‘ ein Unsinn! Wenn der Weg ohnehin ins Paradies führt, ist sie gänzlich überflüssig.
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Erstaunlich, dass selbst hohe Kirchenfürsten die Schriften, die das Fundament dessen, was sie ihren Glauben nennen, nicht gelesen haben. Sozialdemokrat, Gutmensch und oberster Evangele der Republik, der mit dem naiven Dauergrinsen versehene Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, hat wieder einmal die Dauermär rotgrüner Homophiler (im Sinne der Soziologie – nicht der Sex- und Genderideologie) und Befürworter der organisierten, illegalen Einreise verbreitet, wonach Jesus selbst aus einer Flüchtlingsfamilie stamme.
Nur zur Erinnerung: Lassen wir die zeitgenössisch-gesellschaftlich unvermeidbare Hilfskonstruktion der unbefleckten Empfängnis einmal beiseite, so waren die Eltern des Jungen ein unverheiratetes Paar, dass gemeinsam dem Ruf der römisch-hebräischen Ordnungsmacht gefolgt war, sich im Zuge einer Volkszählung zum Zählungsort zu begeben. Papa Joseph war Tischler und gehörte damit seinerzeit zur gehobenen Mittelschicht. Die Tatsache, dass beide nur in einem Stall in Betlehem Unterkunft gefunden hatten, dürfte damit zusammenhängen, dass außereheliche Beziehungen seinerzeit gesellschaftlich nicht geduldet wurden. Kein ordentlicher Herbergsbetrieb hätte sie als Paar aufnehmen können, ohne sich der Kuppelei schuldig zu machen. So blieb eben nur der Stall.
Falls also überhaupt Flüchtlinge, dann bestenfalls vor der Familie der Maria, deren Brüder die Schande ihrer Schwester im Sinne schon damals üblicher Ehrenmorde zu bestrafen gesucht haben mögen. Naheliegend, dass die engeren Familienbande der Miriam alias Maria in den offiziellen Evangelien nicht erwähnt werden. Das arme Mädchen mit ihrem außerehelich geborenen Sohn war von ihrer Familie verstoßen worden. Nur eine Cousine namens Elisabet, folglich die Tochter einer Tante der Geschmähten, wird bei Lucas als Mutter des Täufers Johannes erwähnt. Da waren offenbar die Kontakte noch nicht gänzlich abgebrochen worden und die Tante nebst Täufer hatte einen Rest menschlichen Verständnisses für die Gefallene.
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Apropos Verständnis: Wolfgang Schäuble, Berufspolitiker auf Kosten der Allgemeinheit seit 1972, damit dauersubventioniert und mit seinen aktuell 77 Lebensjahren für den Rest seiner irdischen Existenz bestens versorgt, hat die Deutschen anlässlich des Festes aufgefordert, Verständnis dafür zu haben, künftig noch mehr Geld für Energie, Fortbewegung und Kommunikation aufbringen zu müssen.
„Wir werden unser Leben verändern müssen“, befand der amtierende Bundestagspräsident visionär rechtzeitig zum Weihnachtsfest. Es sei „sicher ein großes Glück, einfach mal auf die Malediven zu fliegen oder Venedig zu besuchen. Aber künftig sollten wir von diesem Glück sparsameren Gebrauch machen.“
Wer in seiner Aufopferung für Volk und Vaterland schon zig-fach um die Welt gejettet ist, hat gut reden, wenn er den Nachgeborenen Wasser statt Wein predigt. Vielleicht wäre es an der Zeit, der gut platzierten Flugscham künftig auch die Politikerscham als Möglichkeit der klimagerechten Selbstkasteiung hinzuzufügen. Oder aber die Greisenscham – als Mahnung, sich nicht als Besserwisser gegenüber einer Generation aufzuspielen, die selbst wissen muss, was sie tut.
Zur Wiedergutmachung sollte Schäuble die mit seinem Job verknüpfte, doppelte „Abgeordnetenentschädigung“ in Wiederaufforstungsprogramme stecken. Sein in 47 Jahren als Abgeordneter und Bundesminister eingefahrenes Volksvermögen dürfte darunter kaum leiden.
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Leiden hingegen tun jene, die dazu verdammt sind, dauerhaft die Guten zu sein. Robert Habeck beispielsweise. Der immer leicht verwuschelt wirkende Softie und Frauenversteher aus dem hohen Norden machte sich die erste Zeile eines beliebten Weihnachtsliedes zu eigen und jubilierte passend zum Fest der Liebe „Ihr Kinderlein kommet, so kommet doch all!“
Konkret meinte er aktuell jene Mufls (Minderjährige unbegleitete Flüchtlinge), die nach ihrer illegalen Einreise in die EU auf den griechischen Ägäisinseln festhängen. Das Deutschland der unbegrenzten Gutmenschlichkeit solle sie doch umgehend aufnehmen, befand der Kanzler der rotgrünen Herzen mit dem permanenten Zwang zur nächsten Gutmenschelei unter dem Jubel jenes bibelschwachen Bedford-Strohm.
Nun – einmal abgesehen davon, dass sich nur allzu häufig bei den Mufls weder das genaue Alter noch die tatsächliche Herkunft feststellen lassen – die Tatsache, dass sie illegal in die EU eingereist sind und nicht allzu selten dazu von ihren Anverwandten entsprechend materiell ausgestattet wurden, ist ebenso unabweisbar wie die Tatsache, dass diese zu weit über 90 Prozent männlichen Migranten in absehbarer Zeit nicht mehr minderjährig sein werden. Sollten sie bis dahin offiziell als „Flüchtlinge“ vor was oder wem auch immer anerkannt worden sein, können sie ungehindert als Konjunkturmotor aktiv werden.
Nein, selbstverständlich nicht als jene uns irrtümlich als hochqualifizierte Fachkräfte avisierten Neusiedler, sondern in den Reihen der staatlich zu subventionierenden Wohnungslosen. Dort nämlich stellen von aktuell rund 678.000 Personen, die von irgendwelchen Behörden als solche anerkannten Flüchtlinge mit 441.000 gut 65 Prozent. Das wiederum ließ mitleidheischend ein Verein mit der selbstgewählten Bezeichnung „Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe“ wissen, um damit die Spendenportemonaies der von Wohlstandsscham gequälten Gutmenschen zu öffnen.
Nüchtern betrachtet könnte die Arbeitsgemeinschaft ihre Tätigkeit einstellen, würden die sogenannten Flüchtlinge wieder in die Heimat zurückkehren. Denn gehen wir davon aus, dass das Verhältnis von Flüchtlingen und Nichtflüchtlingen bei den Wohnungslosen spätestens seit 2015 ähnlich ausgesehen hat, dann wären angesichts des Dauerkonjunkturprogramms Wohnungsbau ohne den steten Zustrom längst alle Wohnungslosen bestens versorgt.
Das allerdings kann nicht nur die Wohnungslosenhilfe keinesfalls zulassen. Bräche nach der Kraftswerks- und Kraftfahrzeugsparte nun auch noch der Wohnungsbau zusammen, hätte die sozialistische deutsche Einheitsregierung ein wirkliches Problem. Insofern hat sich Habeck mit seinem Vorschlag für die Konjunkturbelebung durchaus verdient gemacht: Ihr Kinderlein kommet – und am besten nicht nur von Lesbos und Rhodos, sondern gleich und unmittelbar aus Pakistan, Nigeria, Eritrea. Solange Wohnungslose existieren, kann der Staat Milliarden in die Zubetonierung unserer Wohnlandschaften investieren. Auch wenn die real existierende DDR in Berlin gerade dem Wohnungsbau den Hahn abgedreht hat. Insofern umso unverständlicher, dass ausgerechnet Mittelständler aus der Union ihre Kritik an Habecks frommen Wunsch äußern. Falsche Branche?
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In der falschen Branche – oder besser: Partei – wähnte sich zum Heiligen Fest auch der jüngst parteitagsmäßig aussortierte Linksradikale der SPD, der ebenfalls aus dem laut Glückatlas in der Spitzenposition schwebenden hohen Norden stammende Ralf Stegner.
Der von seinen Fans liebevoll „Pöbel-Ralle“ genannt Kneiperssohn trat nun ungeniert in die Fußstapfen des seinerzeit sozialdemokratisch geschassten Oskar Lafontaine und träumte öffentlich von der Wiedervereinigung der seit 1916 getrennten Sozialmarxisten. Der Zusammenschluss mit den Ulbricht-Honecker-Kommunisten sei die sinnvollste Perspektive für die in den Umfragen auf keinen grünen Zweig mehr kommende, getrennt marschierende Marx-Kommune.
Allerdings nicht sofort – fügte Ralle pflichtschuldig hinzu, um nicht sofort als Ketzer am sozialdemokratischen Pranger gesteinigt zu werden.
Nun – bis zum Ende der eingeschrumpften GroKo wird er wohl noch warten müssen. Denn bei der Ankündigung deren schnellen Verscheidens hatte sich das SP-Dream-Team Esken-Walter-Borjahns im parteiinternen Wahlkampf offenbar versprochen. Naja – zwei Jahre wird der erklärte Antifaschist und Pseudoprogressive aus Bordesholm noch warten können, bevor er zum Parteichef der neuen Kommunistischen Staatspartei wird. Vorausgesetzt, die SPD kommt dann noch über fünf Prozent und die Altkommunisten der schon einmal zwangsvereinigten Utopisten haben überhaupt noch ein Interesse daran, den sozialdemokratischen Scherbenhaufen zu annektieren.
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Fehlt zum Abschluss der Betrachtungen an Weihnachten nur noch der Blick auf die Heilige des Jahres. Aber der scheint nach sinn- und erfolglosem Segel-Hin-und-Her über den Atlantik ein wenig die Puste ausgegangen zu sein. Vielleicht hat sie den Bogen auch einfach etwas überspannt. Generationen von Menschen für ihr persönliches, selbst eingestandenes Krankheitsbild verantwortlich machen zu wollen, war dann vielleicht doch des Guten zu viel.