Wenn der Psychopath einen anderen einen „Psychopathen“ schimpft, dann kann sich der Betroffene in aller Regel entspannt zurücklehnen. Ähnlich ist das mit den derzeit so beliebten Beschimpfungen „Faschist“, „Rassist“ oder „Nazi“. Wenn man genau darauf achtet, dann wird man schnell feststellen, dass diejenigen, die sich zu solchen Beschimpfungen hinreißen lassen, dabei tatsächlich nur mit einem Finger auf den Geschmähten zeigen, während mindestens drei auf sie selbst weisen.
So betrachtet könnte man sich also entspannt zurücklehnen, wenn die Vernichter von Rechtsstaat, Demokratie und Wohlstand in der Türkei rund um Erdogan derzeit wie die Rohrspatzen auf Nazi-Deutschland und die Deutschen sowie auf die Niederlande und die dortige Nazi-Regierung schimpfen. Denn das, woran sie derzeit arbeiten, ist nichts anderes als ihre Art Kopie jenes Deutschlands, das den Ruf der Deutschen zwischen 1933 und 1945 nachhaltig zerstörte. Was man dann eben auch getrost zum Anlass nehmen könnte, Erdogan sein Ding durchziehen zu lassen. Denn dann bestünde immerhin die Chance, dass diese derzeit schlimmsten aller Herabwürdigungen – „Nazi“ oder „Rassist“ – in absehbarer Zeit nicht mehr uns, sondern Erdogan und den Seinen gelten würden.
Die Türkei in schlechter deutscher Nachfolge
Die erdoganistischen Türken bieten sich historisch an, in die Nachfolge der deutsch-nationalistischen Sozialisten zu treten. Ähnlich erkenntnisresistent wie dereinst Hitler und Co., einer selbst erdachten Welterklärungsformel folgend und dabei in Jahrhunderten tradierten Volksaberglauben geschickt mit dem eigenen Phantasiebild vermengend, hatten die Türken schon vor 100 Jahren den christlichen Armenier zum Blitzableiter eigener Unzulänglichkeiten erkoren. Derzeit sind es – UN-amtlich bestätigt – innenpolitisch mangels weitgehend ethnisch „weggesäuberter“ Armenier nun die Kurden – und dann selbstverständlich die teuflischen Gülenisten.
Auch hier sind die Parallelen zu Hitlers Reich unverkennbar: Mit den Kurden hat sich Erdogan nun klassisch-rassistisch das Pendant zu den jüdischen Deutschen geschaffen, während die Gülenisten die ideologische Frontlinie innerhalb einer gemeinsamen islamischen Gedankenfamilie beschreiben – so wie dereinst die nationalistischen Sozialisten die internationalistischen Familienmitglieder aus Sozialdemokratie und Kommunismus auszumerzen suchten.
Zynisch betrachtet könnten sich Deutschland und Holland, diese Horte des „rassistischen Nazismus“, also tatsächlich zurücklehnen. Was interessieren uns innertürkische Angelegenheiten der gegenseitigen Selbstvernichtung? Was interessiert es uns, dass die dort herrschende AKP für ihre Propagandisten weltweites Propagandarecht einfordert, es aber bulgarischen Politikern untersagt, in der Türkei zur bulgarischen Minderheit zu sprechen? Was interessiert es uns, dass die AKP eigenes Recht bricht, mit dem sie vor einigen Jahren türkischen Politikern jegliche Wahlkampfauftritte außerhalb der Türkei verboten hatte? Was also interessiert es uns, wenn in der Türkei streng nach Orwell nun wieder einige gleicher als gleich sind? Ist doch Sache der Türken, sich selbst mit „allahu akbar“ in die Diktatur zu stürzen und sich nebenbei die Geldhähne abzudrehen.
Wie man so etwas zulassen konnte …
Einmal abgesehen davon, dass einen die Entdemokratisierung der Türkei spätestens dann nicht mehr kalt lässt, wenn man Türkei-stämmige Deutsche oder moderne Türken in seinem Freundeskreis hat, haben gerade wir Nachkriegsdeutschen, denen keine Mitschuld an den Verbrechen zwischen 1933 und 1945 zuzuweisen ist, bereits in der Schule gefragt, wie es unsere Eltern zulassen konnten, dass die jüdischen Nachbarn über Nacht verschwanden. Und nicht nur die Holländer, die seinerzeit von Deutschland überfallen worden waren und zu den Opfern des Nationalsozialismus gehören, fragen sich bis heute, wie ein Hitler überhaupt geschehen konnte.
Nun berkommen wir die Antwort. Der Umgang mit der Türkei liefert sie uns frei Haus. Es ist das alte Lied einer Gemengelage aus Wirtschaftsinteressen, schlechten Beratern und falschen, illusionären Hoffnungen, vermeintlichen Abhängigkeiten und schlichtem Desinteresse. Also darf Erdogan machen und die Welt schaut mit einer Mischung aus Faszination und Ekel zu. Aber eben auch nicht mehr. Wird dann mal ein Deniz Yücel eingekerkert, gibt es ein paar Krokodilstränen – aber nicht für die bald in die Hunderttausende gehenden türkischen Staatbürger ohne deutschen Ersatzpass, die von den AKPisten abgeräumt wurden und werden. Ansonsten: Business as usual. Bloß nicht zu hart auftreten – das könnte am Bosporus sonst noch zu irrationalen Handlungen veranlassen. Wobei – irrational ist das Verhalten längst. Wissenschaftlich spannend sind derzeit nur die noch zu erwartenden Steigerungsformen: Die Türkei als Experiment des sich real entwickelnden Totalitarismus am lebenden Objekt.
Das Gift in uns
Leider aber ist diese schon arrogant wirkende Larmoyanz, die sich nicht nur beim Kotau der Bundesregierung gegenüber den Cheftürken tagtäglich zu beweisen scheint, so hilfreich nicht. Es ist nicht nur, dass Erdogan wie ein ungezogenes Kind mit jedem Entgegenkommen zwei neue Forderungen präsentieren wird. Es ist vielmehr das Gift, das der Muslimbruder aus den Armenvierteln von Constantinopel überall gezielt verbreitet. Es fließt längst durch die Adern zahlreicher Nachbarn und Mitbürger in Deutschlands Straßen und Deutschlands Politik. Erdogan vergiftet nicht nur die Atmosphäre zwischen den Türken aus dem Erdoganistischen Fanblock und jenen Türkei-Stämmigen, die von einer säkularen, modernen Türkei träumen. Er trägt die Feindschaft auch mit Vorsatz hinein in die europäische Politik, möchte den Goldenen Apfel, wie dereinst Wien von den Osmanen als Synonym für das christliche Europa genannt wurde, von innen heraus verfaulen lassen und als derjenige in die türkischen Geschichtsbücher einziehen, der das Werk des 1683 vor der deutschen Reichshauptstadt gescheiterten, islamischen Sultan Mehmed IV vollendet hat.
Das Erdoganische Gift wurde und wird beständig selbst auf kommunaler Ebene in die Adern der deutschen Republik geträufelt. So sind es in kommunalen Gremien fast immer Menschen mit islamisch-türkischem Hintergrund, die laut über Diskriminierung und angeblichen deutschen „Rassismus“ klagen. Die das immer noch wirkende, schlechte Gewissen der Deutschen angesichts der Verbrechen ihrer Vorväter erbarmungslos ausnutzen und die jüdischen Opfer für ihren eigenen „Rassismus“ instrumentalisieren, um darauf ihr desintegratives Süppchen zu kochen.
Die Verbündeten in der Sozialindustrie
Verbündete findet die fünfte Kolonne Erdogans dabei häufig bei jenen Deutschen, die als Nutznießer der Sozialindustrie ihr persönliches Wohlergehen von der „Rassismus“-Mär abhängig gemacht haben, und die als „Integrationsbeauftragte“ von Bund, Land oder Kommune auf Gedeih und Verderb darauf angewiesen sind, dass sich bestimmte Teile der Zugewanderten eben nicht in die deutsche Gesellschaft integrieren – denn dann wären sie automatisch arbeitslos.
Das übrigens macht deutlich, weshalb es ein politischer Fehler der Sonderklasse ist, so etwas wie „Integrationsbeauftragte“ dafür zu schaffen, dass sich Integrationsunwillige integrieren. Denn wirklich daran interessiert sind weder die Integratoren noch die nicht zu Integrierenden. Da hilft dann auch kein aufgedrückter Doppelpass – denn wie Erdogan ganz richtig erkannt hat: Der „wahre“ Türke kann nur einem Staat dienen. Und das ist seiner. Der Deutsche hingegen kann selbst dann, wenn er türkeistämmigen Ursprungs ist, nicht mehr Türke im Sinne des nationalislamischen Rassismus eines Erdogan sein. Das zu begreifen, würde jedoch nicht nur die dank „Flüchtlingssturm“ gerade noch vor Stellenabbau und schrumpfenden Einnahmen bewahrte Sozialindustrie in ihren Grundfesten erschüttern.
Auch der ideologisch begründete, scheinbare Antirassismus einer narzistischen Politik der Selbstkasteiung, der selbst so rassistisch ist, dass er die Neudeutschen wie unmündige Kinder ständiger Sozialbetreuung unterwirft, statt sie ihr Leben als Erwachsene selbst in die Hand nehmen zu lassen, würde sich in seinem Wahn selbst erkennen und seinen fundamentalen Grundirrtum eingestehen müssen.
Was also wäre zu tun? Wie umgehen mit Erdogan und seinen Undemokraten? Wie umgehen mit jenem Teil der Türkei-stämmigen Wohnbevölkerung in Deutschland, der seinem Idol zujubelt und nicht begreifen möchte, dass Demokratie nicht das ist, was ihr Erdogan-gesteuerter DITIB-Imam ihnen in der Moschee predigt?
Es ist an der Zeit zu verstehen, dass Erdogans Türkei niemals vorhatte, im christlich geprägten Europa anzukommen. Es ist auch Zeit zu verstehen, das Europas Länder souverän sind und sich den absurden Allüren eines anatolischen Despoten nicht zu unterwerfen haben. Vor allem aber ist es Zeit zu verstehen, dass für Europa Grundwerte von Menschenrecht und politischer Kultur gelten, die Meilen von dem entfernt sind, was die Erdogan-Gang derzeit in der Türkei installiert. Deshalb ist es an der Zeit, endlich konsequent zu sein. Und den Türken, die dem Rückfall in ihre nationalislamische Tradition frönen, klare Grenze aufzuzeigen. Nach Außen wie nach Innen.
Will Erdogan zu seinen Fans sprechen – soll er sie zu sich in die Türkei einladen. Europa ist nicht das Feld Erdoganscher Anti-Demokratie-Propaganda. Hier geht es nicht, wie das Dummgeschwätz von Merkel und Sprecher ihrem Volk verkaufen will, um Meinungsfreiheit. Das hat nun sogar das Bundesverfassungsgericht festgestellt. Hier geht es um Souveränität eines deutschen Staates und eines deutschen Volkes.
Güle güle
Da nun aber weder dieser deutsche Staat noch das deutsche Volk „Nazi“ oder „rassistisch“ ist, hat es auch keinerlei Ausreiseverbote in seinen Gesetzen stehen. Anders als in Erdoganistan, wo unbescholtenen Bürgern der Reisepass entzogen wird, steht es jedem, dem es in Deutschland nicht gefällt, jederzeit frei, sich ein Land zu suchen, welches seinen persönlichen Vorstellungen eher gerecht wird.
Das gilt auch – allen ständig beklagten Diskriminierungen zum Trotz – für den türkischen Staatsbürger, der als Gast auf der Suche nach Verdienstmöglichkeiten nach Deutschland gekommen ist. Niemand wird ihn daran hindern, das „rassistische Nazideutschland“ zu verlassen, um in der erdogandemokratischen Türkei sein Glück zu finden.
Für die anderen, die den Unterschied zwischen einer Erdogan-Türkei und einer freien Gesellschaft erkennen können, hingegen heißt es nach wie vor: Herzlich willkommen!
Wer Deutschland liebt und nach unseren Regeln bei uns leben möchte, dem stehen alle Türen offen. Die anderen allerdings, die uns ihre nationalistisch-archaisch-pseudoreligiösen Zwangsjacken überstreifen möchten und uns mit ihrem irrationalen Diskriminierungsgejammer in den Ohren liegen – auf die können wir gemeinsam gut verzichten. Dann muss sich der bedauernswerte Herr Erdogan, dem die „rassistischen Nazis“ in Deutschland so gar nicht gefallen mögen, auch nicht mehr grämen. Er hat dann ja seine Fans endlich um sich herum versammelt und ist nicht länger gezwungen, in verhasste, „rassistische Nazistaaten“ zu reisen, um sein dort in der Sklaverei der aufgezwungenen Diaspora dahinvegetierendes „nazional-türkisches“ Volk zu erlösen.
Nur seinen osmanischen Traum, endlich das christliche Abendland unter die Knechtschaft Mohameds zu bringen – den wird er dann bis auf Weiteres zu den Akten legen müssen. Aber das ist auch besser so: Der von ihm verbockte Niedergang der Türkei wird aller seiner Kräfte bedürfen, um nicht in die Totalkatastrophe zu führen.
In diesem Sinne, liebe Erdoganisten: „Güle güle!“