Die Degrowth-Experten der intersektionalen Ideologie und ihre grünen Unterstützer aus der veganen Garküche wird es freuen. Am Dienstag veröffentlichte das Kanzleramt eine Pressemitteilung, in der die Rahmenbedingungen zukünftiger Ernährungsmöglichkeiten abgesteckt werden. Und diese sind deutlich dunkelgrün.
Die nachhaltige Anbiederung an die Grünen
Es ist eine Meldung, die im allgemeinen Redaktionstrubel eher untergeht. Und vielleicht ist das sogar so gewollt, denn eigentlich handelt es sich dabei lediglich um einen weiteren Anbiederungsversuch der Union an die künftigen grünen Koalitionspartner. Dort wird man ihn mit Freude lesen – und wenn das Volk so wenig wie möglich davon erfährt, ist es umso besser.
Zu Wort gemeldet hat sich Helge Braun, als Kanzleramtsminister der Haushofmeister der Frau Bundeskanzler und auf dem Schirm der Wahrnehmung eher eine Randerscheinung. Selbst nicht unbedingt Vorbild einer gesunden Ernährungsweise, hat sich Braun zum Thema „Anforderungen einer nachhaltigen Entwicklung an Ernährungssysteme“ geäußert.
Was auf den ersten Blick eher akademisch daherkommt und auch deshalb in der allgemeinen Beachtung schnell unter den Tisch fällt, hat es in sich. Denn es zeigt auf, wie sich die Bundesregierung die Transformation deutscher Essgewohnheiten vorstellt – und wie sie dabei den Aspekt der Möchtegern-Weltregierung „Vereinte Nationen“ nicht aus dem Blick verliert.
Die nachhaltigen Staatsstrategen
Anlass der Information aus dem Kanzleramt war ein „Staatssekretärsausschuss für nachhaltige Entwicklung“ als „das zentrale Steuerungsorgan der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie“, der unter Brauns Leitung am Vortag zusammengetreten war. Dabei standen demnach drei zentrale Fragen im Mittelpunkt:
1. Wie kann der Herausforderung nachhaltiger Ernährungsweisen besser begegnet werden?
2. Welche politischen Maßnahmen und Instrumente sind die größten Hebel, um nachhaltige Ernährungssysteme voranzubringen?
3. Wie kann Deutschland dazu beitragen, die europäische Ernährungs- und Landwirtschaftspolitik inklusive ihrer Förderinstrumente so zu gestalten, dass sie mit den auf Ebene der Vereinten Nationen beschlossenen Nachhaltigkeitszielen kohärent ist?
Anders formuliert: Es ging den Staatssekretären um die Frage, wie die Politik der Bundesregierung dafür sorgen kann, den Deutschen jene von der SupraGouvernmental Organization (SGO) mit der Bezeichnung „United Nations“ verordneten Vorstellungen der künftigen Welternährung aufzuzwingen. Stolz verkündet Braun: „Der Staatssekretärsausschuss bekannte sich zur Gestaltung nachhaltiger Ernährungssysteme im Sinne der Agenda 2030 auf globaler, europäischer und nationaler Ebene.“
Die Agenda 2030
Diese Agenda 2030 wurde bereits im Jahr 2015 auf einem Gipfeltreffen der besagten SGO beschlossen – unter „breiter Beteiligung“ der sogenannten Zivilgesellschaft – also jener durch nichts demokratisch legitimierten Lobbyverbände. So ist es zumindest auf der offiziellen Homepage des Bundeministeriums für Zusammenarbeit (BMZ) zu lesen, auf der die Agenda als „Zukunftsvertrag“ abzurufen ist.
Dieser „Zukunftsvertrag“ der künftigen Weltregierung bestimmt 17 „Sustainable Development Goals“ (SDGs) – nachhaltige Entwicklungsziele. Dabei, so preist das BMZ, seien „erstmals alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Soziales, Umwelt, Wirtschaft – gleichermaßen“ berücksichtigt worden. In der deutschsprachigen Version, vom BMZ in einer 28 Seiten umfassenden Broschüre zusammengefasst, freut sich Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU): „Mit den 17 Zielen hat die Weltgemeinschaft die Chance, innerhalb einer Generation extreme Armut zu beenden, Ungerechtigkeit zu bekämpfen und den Planeten vor dem Kollaps zu bewahren.“ Klar: Ungerecht ist vor allem, dass die Bürger der reichen Industriestaaten deutlich mehr zu essen haben als jene vermehrungsfreudigen Menschen in anderen Regionen, die aktiv dabei sind, diesen Planeten in absehbarer Zeit 10 Milliarden Menschen ertragen lassen zu müssen.
Die 17 Goals der schönen neuen Welt
Doch listen wir die 17 Goals gemäß der Broschüre der Reihe nach auf:
1. Armut in jeder Form und überall beenden
2. Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.
3. Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.
4. Inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern.
5. Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen erreichen.
6. Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten.
7. Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle sichern.
8. Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern.
9. Eine belastbare Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen.
10. Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringern.
11. Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nach haltig machen.
12. Für nachhaltige Konsum und Produktionsmuster sorgen.
13. Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen.
14. Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen.
15. Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen.
16. Friedliche und inklusive Gesellschaften im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und effektive, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen.
17. Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung wiederbeleben.
Der unvermeidbare Weg in die Weltdiktatur
Die SGO UN hat demnach ein Programm des Weltutopismus beschlossen, das sich zwar nett liest und hehre Ziele verfolgt, jedoch eine reale Chance auf Umsetzung nur unter einer autoritären Weltregierung hätte, in der nationale Sonderwege und darauf möglicherweise basierende demokratische Entscheidungen von beliebigen Teilmengen der Masse Mensch absolut unterbunden werden. Kriege, seit eh eine Geißel der Menschheit, dürfte es selbstverständlich auch nicht mehr geben – ein Träumer, wer daran glaubt. Doch bei diesem Traum macht die Bundesregierung wieder einmal den Musterschüler. Wie nicht anders zu erwarten bei einer Politik, die sich das Ziel gesetzt hat, die deutsche Nation erst in einer europäischen verschwinden zu lassen, um dann den sozialistischen Weltstaat mit gleichen und gleichgeschalteten statt gleichberechtigten Weltbürgern durchzusetzen.
Die Transformation der Ernährung
Also beschlossen die Staatsekretäre unter Leitung des Merkel’schen Erfüllungsgehilfen, dass die Ernährung künftig „auf nachhaltig produzierten Lebensmitteln basiert, gesundheitsförderlich, erschwinglich und umwelt- und klimafreundlich ist“.
Wäre es in diesem Zusammenhang nicht missverständlich, so könnte man gern auch von der eierlegenden Wollmilchsau sprechen, in der die Bundespolitik die Lösung der Ernährungsfrage sieht. Sinn allerdings macht in diesem Zusammenhang zumindest das politische und mediale Trommelfeuer, das derzeit auf die Tönnies Holding GmbH & Co. KG niederprasselt, denn deren Massenproduktion an Fleisch, die auch dem weniger begüterten Bürger die Chance gibt, zu erschwinglichen Preisen an ein Schnitzel zu kommen, entspricht diesen sogenannten Nachhaltigkeitszielen in keiner Weise. So könnte man, neigte man zu Verschwörungstheorien, durchaus auf den Gedanken kommen, dass der Corona-Massenausbruch gezielt von außen in die Fleischfabrik getragen wurde – eine vergleichbare Chance, die Fleischproduktion spürbar zu unterbinden, hätte sich ohne Corona kaum geboten.
Nun also wollen sich die Nachhaltigkeitsstaatsekretäre uneingeschränkt einer „Farm to Fork Strategie“ zuwenden, mittels derer die Europäische Kommission als Teilweltregierung die „Ernährungssysteme global, auf EU-Ebene und national nachhaltiger gestalten“ will. Hierbei sollen jene in die Pflicht genommen werden, die die Ernährung der Bevölkerung bislang nach marktwirtschaftlichen Prinzipien gewährleistet haben: „Von der Zukunftskommission Landwirtschaft erwartet der Ausschuss einen wichtigen Beitrag, um eine nachhaltige, das heißt ökologisch und ökonomisch tragfähige sowie sozial verträgliche Landwirtschaft am Standort Deutschland zu ermöglichen.“
In dieser „Zukunftskommission“ sitzen, wie in der Räterepublik BRD nicht anders zu erwarten, laut einer Aussage des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) von 20. März 2020 neben Vertretern der Landwirtschaft die mittlerweile jegliche Politikentscheidung bestimmenden, nicht demokratisch legitimierten NGO der sogenannten „Zivilgesellschaft“, also „insbesondere Umwelt-, Tierschutz- und Verbraucherverbände“, sowie nicht näher bezeichnete „Wissenschaftler“. Denn nur so könne laut BMEL die notwendige „Ausgewogenheit“ sichergestellt werden.
Vom Globalen in die Behördenkantine und auf den Bürgerteller
Nachdem nun dieser national-globale Rahmen beschrieben wurde, widmeten sich die Staatssekretäre dem Kleinklein des Alltäglichen und richteten ihren Blick erst einmal auf die Kantinenverpflegung – in sozialistischem Neudeutsch hier „Gemeinschaftsverpflegung“ genannt – in den eigenen Ministerien. Diese soll künftig „stärker an Nachhaltigkeitsanforderungen ausgerichtet werden mit einem Bio-Anteil in den Kantinen der Bundesverwaltung von mindestens 20 Prozent“. Der Ausschuss betonte die Vorbildwirkung dieser „Gemeinschaftsverpflegung“ der öffentlichen Hand, insbesondere der Bundesverwaltung.
Da aber die Zukunft einer gerechten Welternährung in den Augen der Nachhaltigen ohnehin in vegan und Insekt liegt, betonten die Nachhaltigkeitssekretäre nun auch eines ihrer wichtigsten Anliegen: Die Umerziehung des proletarischen deutschen Fleischkonsumenten zum Nachhaltigkeitsveganer. Dazu wurde bereits eine erste Zielmarke vorgegeben: Laut „Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, u. a. zum Fleischkonsum“ sollen es künftig grundsätzlich maximal 300 bis 600 Gramm Fleisch sein, die der Bundesbürger pro Woche zu sich nehmen darf. Im Sinne der weltgerechten Nachhaltigkeit muss die 300-Marke spätestens im Jahr 2030 erreicht sein.
Im Jahr 2019 noch lag der durchschnittliche Jahresfleischkonsum bei 59,5 Kilogramm pro Kopf – das entspricht, Babies und Kinder eingerechnet, 1.144 Gramm pro Woche. Insofern kann angesichts der Zielmarke 300 Gramm die Fleischproduktion um 74 Prozent heruntergefahren werden. Verzichten die Deutschen künftig dann auch noch auf Hund und Katze, können weitere 28,3 Kilogramm Fleisch pro Kopf und Jahr eingespart werden. Damit wäre die aktuelle Fleischproduktion sogar um über 80 Prozent herunterzufahren.
Konsequenz: Tönnies kann seine Produktion einstellen und seine Fabriken als Bauruinen verkaufen. Die Nutztierhalter können ihre Bestände in die Freiheit entlassen und sich anschließend beim Sozialamt in die Schlange stellen.
Möglichkeiten der Ernähungsdiktatur
Zu schwarz gemalt? Nicht wirklich. Denn – wie stellte Braun bereits zu Beginn seiner Mitteilung fest? Zu beantworten sei die Frage: „Welche politischen Maßnahmen und Instrumente sind die größten Hebel, um nachhaltige Ernährungssysteme voranzubringen?“ – wie also den Bürger im Rahmen der Transformation zur nachhaltigen Nahrungsaufnahme zwingen?
Die möglichen Antworten auf diese Frage liegen auf der Hand:
- Fleischgerichte werden künftig nur noch einmal pro Woche in der Volxküche ausgegeben. Eine Lösung, die allerdings negative Auswirkungen auf wirtschaftliche Abläufe haben könnte, da das Schlangestehen vor der Gulaschkanone wertvolle Arbeitszeit verschlingen würde. Andererseits müsste sich bei dieser Lösung der reaktionäre Fleischesser regelmäßig öffentlich outen – was ohne Zweifel den erzieherischen Druck zum Umstieg auf Veganes befördert.
- Fleisch gibt es künftig nur noch auf Bezugsschein. Das wäre die sozialistisch gerechte Lösung, die jedoch zwangsläufig einen Schwarzmarkt für Bezugsscheine schaffen müsste.
- Der Fleischkonsum wird per Gesetz auf jene bezielten 300 Gramm pro Woche und Kopf verordnet. Das wäre die komplizierteste Lösung, da die unverzichtbare, ständige Kontrolle nur bei durchgehend bargeldlosem Zahlungsverkehr mit individueller Fleischerwerbs-Zuordnung erfolgen könnte. Denkbar wäre allerdings die Einrichtung staatlicher Fleischverkaufseinrichtungen mit entsprechender Käuferidentifizierung und Abgleich-Algorithmen.
- Der Fleischkonsum wird derart verteuert, dass nur noch die knapp 20 Prozent begütertsten Deutschen den Gang zur Fleischtheke antreten können, um sich dort mit ihren nach wie vor rund 1.200 Gramm pro Woche zu versorgen. Das wäre die wahrscheinlichste Lösung, denn sie stellte sicher, dass überproportional durch Steuerzahlermittel ausgestattete Helge Brauns auch künftig ihre Essgewohnheiten nicht ändern müssten.