Tichys Einblick
Fußball

Zackige Grüße an die Kriegsfront

Im deutschen Fußball gibt es jetzt eine Lex Türkei. Spieler vom Bosporus dürfen ihren Despoten und Präsidenten Erdogan für seinen Kriegseinmarsch in Nordsyrien ungestraft huldigen. Zackige Militärgrüße auf dem Platz sind nicht verboten, sondern sogar auf dem Vormarsch.

Emrah Yorulmaz/Anadolu Agency via Getty Images

Vermeintlich deutsche Nationalspieler wie Ilkay Gündogan oder Emre Can – Mesut Özil hat die deutsche Elf bereits beleidigt verlassen – genießen dank ihrer türkischen Wurzeln einen Sonderstatus. Sie können sich einen politischen Skandal nach dem anderen leisten, ohne dafür vom DFB bestraft zu werden.

Sie machen Fotos „mit Respekt für meinen Präsidenten“ Recep Tayyip Erdogan, dem türkischen Despoten vom Bosporus. Jetzt liken Nationalspieler wie Gündogan und Can sogar Kriegs-Posts ihrer türkischen Kollegen zum Einmarsch von Erdogans Truppen in Nordsyrien im Kampf gegen freie Kurden.

Wenn sie dann für ihre Huldigungen türkischer Autokraten von den Fans kritisiert oder ausgepfiffen werden, schwingen Täter wie Özil im Verbund mit der linken/grünen Presse und zahlreichen Funktionären sofort die Rassismus-Keule. Merke: Muslime sind im Zweifel unangreifbar, egal, welche gesellschaftlichen Skandale sie fabrizieren.

Manche wie Gündogan sind eben gleicher als gleich

Deutsche Nationalmannschaft
Auch der Bundesübungsleiter muss jetzt gehen
Vergreifen sich deutsche Spieler oder Funktionäre wie Schalke-Boss Clemens Tönnies einmal im Ton, werden sie von den Medien stigmatisiert und fertig gemacht. Deutsche Journalisten sind regelrecht von Selbsthass aufs eigene Land getrieben. Der Schalke-Boss kritisierte beim Tag des Handwerks mit unbedachten Sätzen die Steuererhöhungen wegen des Klimawandels. Man solle lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanzieren: „Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren.“ Das war nicht geschickt und etwas despektierlich. Reichte aber der Medienmeute, ihn zum Rücktritt zu zwingen. Das Schalker Urgestein hielt stand.

Sympathien für Militärgrüße an türkische Despoten, die Krieg gegen Kurden in anderen Ländern führen, sind dagegen weniger riskant. Nationalspieler mit türkischen Wurzeln wie Gündogan können es einfach nicht lassen, ihrem Autokraten Erdogan zu huldigen und damit seine aggressive Politik gegen Menschrechte, andere Länder und Ethnien zu unterstützten. Sie veräppeln ihr Publikum, halten die Fans für dumm und ja, sie belügen sie damit.

Integration durch Fussball
Özil und Gündogan: Wahlkampf für Erdogan
Massenhafte Verfolgungen und Inhaftierungen von Bürgern durch das Erdogan-Regime, sind für Özil, Gündogan und Can gegen alle Beteuerungen kein großes Thema. Denn Bundestrainer Jogi Löw hält über diesen Geist seine schützenden Hände. Der grün-affine Bundestrainer ist höchst selbst in eine Döner-Connection verwickelt. Löw und seine türkischen Lieblingsspieler werden von denselben Firmen betreut und beraten, wie ARP Sportmarketing von Spielerberater Harun Arslan und Family & Football. Zu deren Klienten gehören neben Löw, Gündogan – auch Özil und zum Beraterclan Gündogans Onkel und Özils Bruder Mutlu.

So posieren im Mai vor der Weltmeisterschaft 2018 die Spieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan für Fotos mit „Respekt für meinen Präsidenten“ Recep Tayyip Erdogan. Die beiden DFB-Superprofis leisten dem Möchtegern-Diktator vom Bosporus optische Hilfe für seine Wahlen in der Türkei. Die mediengewohnten Kicker-Profis wollen danach mit diesen Fotos kein politisches Statement abgegeben haben. Kein normaler Fan mochte das glauben, denn es war eine Notlüge. Özil hat inzwischen endlich, unter ständigem Absingen schmutziger Lieder über Deutschland, die Nationalelf verlassen. Kein Wunder, sein Landesvater Erdogan war im Juni Trauzeuge bei seiner Hochzeit. Deswegen verteidigt Özil diese Woche seinen Kriegsherrn: „Er ist aktuell der Präsident der Türkei, und ich würde dieser Person immer Respekt zollen.“ Die Fotos von Özil und Gündogan mit Erdogan im Mai 2018 waren also kein Zufall, sondern beabsichtigt. Nationalspieler Emre Can konnte damals aus Termingründen leider nicht teilnehmen, wäre aber gerne dabei gewesen.

Nur faule Ausreden – Kriegs-Posts angeblich nicht gelesen

Eine einseitige Beziehung
Özil, Gündogan und die deutsche Integrations-Illusion
Dafür likte Can mit Wiederholungstäter Gündogan einen Kriegs-Post türkischer Nationalspieler. Sie salutierten bei der EM-Qualifikation mehrfach auf dem Platz militärisch, um ihrem Präsidenten beim Kriegseinmarsch in Nordsyrien zuzujubeln. „Für unsere Nation, vor allem für jene, die für unser Land ihr Leben riskieren“, war darauf zu lesen. Gündogan und Can fanden das zunächst toll. Kaum war der Skandal während der deutschen EM-Qualifikation unter Verantwortung von Bundestrainer Löw öffentlich, versuchten DFB-Funktionäre und die erwischten Spieler Gündogan und Can mit Hilfe williger Medien den erneuten Sündenfall herunterzuspielen. Selbstverständlich habe man keine politische Botschaft senden wollen und den Kriegs-Post in der Eile beim Scrollen nicht genau gelesen. Was für ein Unsinn. Gündogan und Co. belügen die Öffentlichkeit erneut. Konsequenzen keine!

Auf die Rückendeckung ihres „verehrten Präsidenten“ Erdogan können sich türkische Spieler indes immer verlassen. Denn für den Kriegsherrn vom Bosporus seien die Gesten der türkischen Spieler „natürlich und selbstverständlich“. Den Wirbel um den Salut-Jubel will der 65-Jährige Erdogan ganz und gar nicht verstehen: „So etwas habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen.“

Auch SPD-Politiker wie die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer nehmen die deutsch-türkischen Anhänger des Erdogan-Regimes schnell in Schutz: „Da schlagen oft zwei Herzen in der Brust.“ Herzschläge für Krieg und gegen Menschrechte Frau Dreyer? Um es klar zu sagen: Wiederholungstäter wie Gündogan gehören aus der deutschen Nationalmannschaft geworfen. Es reicht endgültig. Unsere Nationalhymne haben sie ohnehin nie gesungen.

Wie Özil fühlen die meisten Türkischstämmigen
Warum die Diskussion um Özils Rücktritt unehrlich ist
Wir stellen uns einmal vor, Thomas Müller hätte auf dem Münchner Flughafen nur ein Selfie mit AfD-Fraktionschefin Alice Weidel gemacht. Linkspresse und Linksfunk wären Sturm gelaufen. Sie hätten so lange eine Anti-Müller-Kampagne gefahren, bis der Spieler aus der Nationalelf geschmissen und von Bayern München verkauft worden wäre. All das kann türkisch-arabischen Spielern im deutschen Nationaltrikot nicht passieren. Kritik an eklatantem Fehlverhalten münzen sie mit der Methode Özil rasch in Rassismus-Vorwürfe um. Denn niemand hat die Absicht, bei Likes für und Treffen mit Despoten politische Botschaften zu setzen.

So verwundert es nicht, dass Erdogan-Fan Özil dieser Tage seine Kollegen mit Feuerschutz aus der Deckung unterstützt. Der wegen seiner türkischen Regimenähe zurecht Kritisierte wirft Deutschland erneut Rassismus vor. Ein Bild-Leser und Fußball-Fan kontert am Samstag die Schlagzeile „Özil rechnet mit Deutschland ab!“ mit den Worten: „Da sieht man, wie undankbar er ist. Ohne den deutschen Fußball wäre er nicht das, was er heute ist.“ Mit der türkischen Nationalmannschaft wäre Özil auch nicht Weltmeister geworden.

Türkischer Kriegs-Jubel auf deutschem Boden

Der türkische Militärjubel weitet sich jetzt aber auch noch auf deutschen Fußballplätzen aus – nicht nur bei Spielergruppen von mehreren Teams, nein, sogar gleich bei kompletten Mannschaften wie im Kreis Recklinghausen. „Dass mit Geldstrafen oder Punktabzug gedroht wird, verstehe ich überhaupt nicht. Wo bleibt da die Meinungsfreiheit?“, fragte der Vorsitzende Hakki Gürbüz Genclikspor Recklinghausen frech. Die Frage nach Strafen würde Herr Gürbüz sofort stellen, wenn einer seiner türkischen Spieler verbal angegriffen wird.

Auch der Boss von Berlins türkischem Regionalliga-Klub BAK will das Salutieren für Erdogans Krieg nicht verbieten. Das Handeln sei jedem selbst überlassen.
Und wie reagiert der DFB, der jetzt von einem Präsidenten aus dem grünen Freiburg regiert wird? Natürlich mit vollstem Verständnis. Der DFB hat laut Bild seine Schiedsrichter angewiesen, auf dem Platz erst einmal gar nicht zu reagieren. Der grün-affine Löw und seine Döner-Connection lassen grüßen, sorry – salutieren.

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