Tichys Einblick
Fridays for Future

Leipziger Schüler zur Demo-Teilnahme verpflichtet

Die deutschen Lehranstalten werden offensichtlich von ihren Lehrern immer mehr auf grüne Politik und Staatsräson ausgerichtet. In Leipzig mussten Schüler einer 10. Klasse an einer Demonstration der Klimabewegung teilnehmen, bei der auch die linksextreme Antifa und radikale Klimakleber zugegen waren.

Klimastreik - Symbolbild - Schüler demonstrieren am 18.10.2019

IMAGO / Müller-Stauffenberg

In der DDR mussten die Schüler der Partei- und Staatsführung an den Straßen mit Winkelementen zujubeln oder an der 1.-Mai-Demonstration pflichtgemäß teilnehmen. Heute, im grünen Sozialismus, tarnen linke Lehrkräfte solche Aktionen als „Projekttage“. Statt im Unterricht zu lernen, sollen Schüler den zum Teil schon radikalen Klima-Aktivisten von Fridays for Future (FFF) beistehen.

Mit der Überschrift „Schule schickte 10. Klasse zur Klima-Demo“ griff lediglich die Leipziger Bild-Zeitung das Thema auf. Das alles passierte am Freitag, den 15. September, mit Schülern der städtischen Gerda-Taro-Schule. Eine Klasse sollte zum „Projekttag“ auf dem Leipziger Augustusplatz in der City an einer Demo und Kundgebung der Klimabewegung FFF teilnehmen. Am Ende war es eine echte Demo-Teilnahme und nicht nur eine versprochene „kritische Beobachtung“.

Schulmotto: früher heraus zum 1. Mai – heute heraus zur Klima-Demo

Ein Elternbrief sorgte am Wochenende im Internet für Aufruhr, denn die grüne Klimadiktion durch Lehrkräfte erfasst jetzt auch schon städtische Schulen. Der „Elternbrief“ eines Lehrers verbreitete sich im Netz wie ein Lauffeuer und wurde tausendfach via Social Media geteilt. In dem Brief informiert das Leipziger Gerda-Taro-Gymnasium die Eltern von Schülern einer 10. Klasse über eine „Projektwoche Nachhaltigkeit“. Teil der Lehrveranstaltung sollte die Teilnahme an einer Demonstration von „Fridays for Future“ sein.

Im verbreiteten Schreiben, persönliche Daten waren geschwärzt, erfahren die Eltern, dass die Teilnahme an der FFF-Demo verpflichtend sei. Zusätzlich stand darin, ebenfalls geschwärzt, die Behauptung, die Klasse hätte dieser Aktion mehrheitlich zugestimmt. Doch betroffene Eltern wissen, dass nicht alle Kinder wohl dafür waren. Fraglich ist zudem, ob die Abstimmung geheim war, weil sich Gegner des Vorhabens dann vor der Klasse hätten outen müssen. Also ein klassischer Fall von Kollektivzwang.

Für die Teilnahmepflicht hielt die Schule eine trickreiche Begründung parat – vorgeblich aus Versicherungsgründen: da man Schüler, die nicht teilnehmen wollen, ansonsten nicht betreuen könne. Denn im Brief ist explizit vermerkt: „Die Teilnahme an der Veranstaltung sowie Vor- und Nachbereitung sind aber verpflichtend.“

Sächsisches Kultusministerium kündigt Konsequenzen an

„Eine klare Grenzüberschreitung“, wie das sächsische Kultusministerium findet und kündigt Konsequenzen an. Das Vorgehen an der Schule stehe im Widerspruch zum Überwältigungsverbot im Beutelsbacher Konsens. Darin heißt es: „Es ist nicht erlaubt, den Schüler – mit welchen Mitteln auch immer – im Sinne erwünschter Meinungen zu überrumpeln und damit an der ‚Gewinnung eines selbstständigen Urteils‘ zu hindern.“ Indoktrination sei zudem unvereinbar mit der Rolle des Lehrers in einer demokratischen Gesellschaft, argumentiert das Ministerium von Sachsens Kultus-Ressortchef Christian Piwarz (CDU).

Laut Bild stand in der Originalversion des Elternbriefs ohne Schwärzungen, dass die Jugendlichen zuvor über mehrere Optionen abstimmen mussten. Zur Auswahl standen unter anderem ein Besuch in einer Fahrradwerkstatt, auf einer Mülldeponie oder im Leipziger Auwald.

Die Mehrheit der Kinder habe sich angeblich für die „kritische Beobachtung“ der Demo entschieden. Eine Veranstaltung, auf der sich der linke Jugendverband SDS, die extremen Klimakleber der „Letzten Generation“ wie auch die linksextreme Antifa präsentierten. Davon steht allerdings nichts im Elternbrief, kritisiert Bild. Wie diese Mehrheit ermittelt wurde – geheim oder offen –, weiß bislang keiner.

Und es passt irgendwie alles zusammen, denn die Namenspatronin des städtischen Gymnasiums ist die Antifaschistin Gerda Taro. Früher hießen solche Schulen auch Georgi Dimitroff. Obendrein liegt die Lehranstalt in der Leipziger Südvorstadt unweit der linksextremen Hochburg Connewitz. Hier in Leipzig Süd hat die Linkspartei alias PDS alias SED ihren überlebenswichtigen Direktwahlkreis im Bundestag gewonnen.

Obendrein mussten unweit der Gerda-Taro-Schule früher DDR-Schüler SED-Parteichef Erich Honecker entlang der Straßen zu seinem Gästehaus am Clara-Zetkin-Park zujubeln, wenn er zur Leipziger Messe Staatsgäste empfing. Auch diese Teilnahme war „verpflichtend“. Also gelernt ist gelernt, Herr Lehrer.

Elternkritik gab es im Vorfeld – ohne Wirkung

Dabei soll es an dem Projekt schon im Vorfeld Kritik gegeben haben, denn die Teilnahme an der Klima-Demo war Teil des Unterrichts. Bei einem Elternabend habe ein Vater Vergleiche zur DDR gezogen, wo Schüler auch zu Demonstrationen verpflichtet worden seien, berichten Medien.

Die Radio-Aktivisten von MDR aktuell sendeten hingegen selbstverständlich einen Verteidigungsbeitrag am Dienstagmorgen, in dem ein Landeselternrat die berechtigten Vorwürfe des sächsischen Bildungsministeriums beiseite wischte, damit bei den Hörern ja kein Zwangseindruck beim „Projekttag“ mit Fridays for Future entstehen kann.

Da die Schüler nach bisherigem Kenntnisstand mehrheitlich für eine Demo-Teilnahme stimmten und diese auch kritisch aufgearbeitet werden sollte, „darf das im Rahmen von politischer Bildung auch stattfinden“, versuchte die Vorsitzende des Landeselternrates Nadine Eichhorn im MDR die Pflichtteilnahme zu entschärfen.

Für Sachsens Bildungsressorts war jedoch entscheidend: Die Teilnahme an der Demonstration sei verpflichtend gewesen – so wie es im Elternbrief steht. Und das sei ein Verstoß gegen das „Neutralitätsgebot“ von Schulen. Denn: „Schüler dürfen nicht mit einer Meinung überwältigt werden. Eine Demonstration ist aber eine Interessensbekundung.“

Schulleiter Uwe Schmidt durfte dann noch die grüne Aktion bei t-online verteidigen: „Wir reden hier auch von Zehntklässlern. Die lassen sich nicht mal eben überrumpeln. Bei Fünftklässlern hätte man das auch noch einmal anders bewerten müssen.“ So, so, Herr Direktor, aus der DDR-Vergangenheit mit Kollektivzwang, und sei es nur der Eindruck davon, haben Sie jedenfalls nichts gelernt.

Fazit: Unsere Schulen mutieren offensichtlich immer mehr zu grünen Vorfeldorganisationen, in denen die künftigen Wähler geformt, gestählt und geschmiedet werden.

Anzeige
Die mobile Version verlassen